Massive Lebenszeichen der höchst abstiegsgefährdeten Vereine prägten die 24. Runde der Regionalliga Ost. Der FAC gewann sensationell gegen Parndorf und auch Neusiedl holte sich bei Columbia Floridsdorf drei Punkte. Damit hat sich am Tabellenende der Abstiegskampf sozusagen nach oben geschoben. Der vorletzte FAC hat 28 Punkte am Konto, der siebente Stegersbach fünf Punkte mehr. Die Dramatik im Abstiegskampf verdichtet sich. Nachdem Parndorf verloren hat, scheint Horn als Relegationsteilnehmer praktisch festzustehen – hartnäckigster Verfolger in Bezug auf den Meistertitel sind nach wie vor die Rapid Amateure. Ein kurioses Spiel mit einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert in den letzten 15 Minuten Richtung Austria Amateure konnte man in Sollenau verfolgen. Ritzing gewinnt zum Abschluss ein extrem wichtiges Spiel in Simmering und verschafft sich damit etwas mehr Luft im Abstiegskampf.
Eine herbe Auswärtsschlappe musste Amstetten hinnehmen – in der ersten Halbzeit konnte man mit den Rapid Amateuren noch einigermaßen mithalten – in der zweiten Halbzeit steigerten sich die Rapidler in einen Spielrausch und Amstetten konnte nichts mehr entgegensetzen. Daniel Randak bringt die Rapid Amateure in der 31. Minute in Führung, zehn Minuten später erhöht Eldis Bajrami auf 2:0, Damit ist der Halbzeitstand gegeben. Nach der Pause drehen die Rapidler weiter auf du Amstetten ergibt sich mehr oder weniger dem Schicksal. Dominik Starkl, David Drimer und Mario Pavelic sorgen für eine herbe Abfuhr für die Kicker der Gäste. Es wird für Amstetten auch Richtung Klassenerhalt wieder brenzliger – die Todeszone ist nur mehr zwei Punkte entfernt. Gernot Aichinger, SKU Ertl Glas Amstetten: „Eine schwere Niederlage – die Rapidler haben verdient gewonnen. In der zweiten Hälfte haben wir komplett die Ordnung verloren und waren auch nicht mehr in der Lage entgegenzuhalten. Rapid war spielerisch und läuferisch die eindeutig bessere Mannschaft."
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Für die Amateure von Mattersburg ist jeder Punkt der erobert werden kann Gold wert – man will einfach weiter von der Abstiegszone weg. Gegen Stegersbach war allerdings ein Punktegewinn lange Zeit nicht in griffweite – die Heimelf war die bessere Mannschaft die auch ziemlich konsequent zur Sache ging – ein voller Punktegewinn hätte Stegersbach wohl auch die letzten Abstiegssorgen geraubt. Nach torloser erster Hälfte gelang der Heimelf in der 60. Minute das 1:0 – Michael Daum sorgte für die Führung die auch nicht sonderlich gefährdet schien. Stegersbach hätte das Match auch vorzeitig entscheiden können. Einige Spieler waren wohl bereits mit den Gedanken in der Kabine als die Nachspielzeit im Stegersbacher Stadion vor fast 500 Zuschauern zu laufen begann. Eine Spielerei und ein wenig Pech verhalfen den Mattersburgern zum Ausgleich – 1:1 durch Ronald Spuller in der Nachspielzeit. Damit sind nun beide Mannschaften im Abstiegskampf gelandet. Die Amateure von Mattersburg haben einen Punkt Vorsprung auf die Todeszone, Stegersbach vier. Die Mannschaften im untersten Tabellenbereich, außer Columbia Floridsdorf, rücken auf und ziehen immer mehr Mannschaften in Richtung der gefährlichen Zone. Es wird im Finish auf jeden Punkt ankommen – vor allem wenn man bedenkt, dass selbst der dreizehnte Platz ein Abstiegsplatz sein könnte. Kurt Jusits, Trainer SV Stegersbach: „Zwei verlorene Punkte – das ging zu einfach uns ein Tor zu schießen und wir haben naiv agiert. Dem Spielverlauf nach hätten wir die Partie gewinnen müssen."
Ein absolut kurioses Spiel mit insgesamt elf Toren die nahezu gleichmäßig auf beide Mannschaften verteilt waren. Neben dem Thriller in Bezug auf die Torfolge gab es aber eine Szene beim Stand von 5:4 die den Trainer von Sollenau, Thomas Eidler, von einer groben Unsportlichkeit sprechen lässt. Beginnen wir aber beim ersten Tor – das fiel in der 13. Minute für die jungen Austrianer. Martin Harrer brachte die Gäste in Führung, Christoph Knaller glich zwei Minuten später aus. Abermals kann Martin Harrer in der 32. Minute zuschlagen, wiederum gleicht Christoph Knaller sieben Minuten später aus. Absolut kurios – eine Torfolge die es wirklich nicht alle Tage gibt. Aber es kommt noch besser – Martin Harrer fixiert mit seinem dritten Tor einen lupenreinen Hattrick – mit 3:2 für die Austria Amateure geht es in die Pause. Richtig geraten – nach der Pause zieht Christoph Knaller nach – schießt ebenfalls sein drittes Tor zum 3:3. Ab sofort geht es aber bezüglich Torschützen ein wenig abwechslungsreicher weiter. Bernhard Luxbacher bringt die Austria Amateure in der 52. Minute in Führung, nun gleicht Michael Novak in der 67. Minute zum 4:4 aus. Nun wird aber das System umgedreht – erstmals geht Sollenau in Führung – 5:4 durch Ingo Klemen in der 71. Minute. Das 5:5 ist ebenfalls Sinnbild eines wirklich nicht alltäglichen Spiels. Schiedsrichter und Kicker von Sollenau erwarten von den Austria Amateuren Fairplay, nachdem ein Ball ins out geschossen wurde um die Behandlung eines Spielers zu ermöglichen. Doch die Austria Amateure spielen weiter und erzielen das 5:5. Ein Sturm der Empörung begleitet die Gäste durch die restlichen fünfzehn Minuten – und die Austria Amateure schießen sogar in der 89. Minute den 6:5 Siegestreffer. Extrem bitterer Abend für die Sollenauer Kicker – mit dieser Niederlage ist man mitten im Abstiegskampf gelandet, die Austria Amateure haben sich nun wohl endgültig den Klassenerhalt gesichert. Trotzdem hat dieser Fußballabend aber auch für die Austrianer einen sehr bitteren Beigeschmack. Thomas Eidler, Trainer 1. SC Sollenau: „Ich gebe keine Kommentar zu diesem Spiel und ersuche um Verständnis – diese allerschwerste Unsportlichkeit der Austria Amateure in der 75. Minute ist der Grund dafür."
Das Spitzenspiel der aktuellen Runde ging in Schwechat in Szene. Der Wiener SK war zu Gast und konnte ziemlich rasch in Führung gehen – bereits nach 15 Minuten stand es 1:0 durch Sertan Günes. Der Wiener SK war die reifere Mannschaft, aber auch Schwechat konnte in einigen Szenen große Klasse aufblitzen lassen. Mit 1:0 für den Wiener SK ging es in die Pause. Nach der Pause flaute das Spiel etwas ab – vor allem der Wiener SK konnte spielerisch nicht mehr so zu überzeugen wie in der ersten Hälfte. Schwechat konnte nicht zusetzen und den Wiener SK nicht wirklich gefährden. Der Wiener SK gewinnt mit 1:0 und hat damit den vierten Tabellenplatz weiter gefestigt. Franz Maresch, Trainer Wiener SK: „In der ersten Hälfte haben wir sehr gut gespielt – in der zweiten Halbzeit lief es nicht mehr so gut. Wir konnten das entscheidende 2:0 nicht machen – trotzdem war es aber ein verdienter und sicherer voller Erfolg."
Ein extrem wichtiges Spiel für den SC Neusiedl – Columbia Floridsdorf kann sich wohl sicher nicht mehr vom Abstieg retten- Neusiedl hat noch die reale Chance dazu. Um diese Chance am leben zu erhalten waren aber drei Punkte gegen Columbia Pflicht. Die Heimelf startet mit viel Elan in das Match kann aber in der ersten Hälfte kein Tor erzielen. Dabei gibt es allein in den ersten Minuten ein halbes Dutzend Torchancen die kläglich vergeben werden. In der Halbzeit können die 500 Zuschauer nur diesen Chancen nachtrauern und hoffen, dass es kein bitteres Ende gibt. In der 55. Minute gelingt dann endlich ein Tor – Vladan Rakic trifft zum 1:0. Aber die Neusiedler lieben es dramatisch – zehn Minuten später machen sie das zweite Tor – Roberto Baumgartner befördert den Ball allerdings ins eigene Tor. Bestraft wird das fahrlässige Umgehen mit tollen Möglichkeiten am Ende doch nicht – Petr Ciganek kann in der 77. Minute doch noch das 2:1 erzielen. Der knappe Erfolg wird dann nach Hause gezittert. Neusiedl damit wieder über den roten Strich – aber das ist nicht sonderlich aussagekräftig. Neun Mannschaften liegen im unmittelbaren Abstiegsbereich der Liga – und die Punktekonten bewegen sich zwischen 28 und 33 Zählern. Harald Toth, Trainer SC Neusiedl am See: „Wir hatten viel Glück – ein Stangenschuss der Columbia und dazu unsere vielen vergebenen Chancen. Ich bin nur froh, dass wir die drei Punkte haben."
Durch die Ergebnisse vom Freitag wurde die Begegnung Simmering gegen Ritzing zu einem richtungsweisenden Match – der Sieger würde sich aus der unmittelbaren Abstiegszone etwas Richtung Mittelfeld absetzen können. Das Spiel war über weite Strecken sehr ausgeglichen – entschieden hat der Spielverlauf und die Harmlosigkeit der Simmeringer Offensive vor dem gegnerischen Tor. Ritzing geht in der 24. Minute durch Tomas Horvath in Führung – Simmering hat aber einige Chancen vorgefunden auch das Ergebnis ausgeglichen zu gestalten. Mit 1:0 für die Gäste ging es in die Pause. In der zweiten Hälfte drängen die Simmeringer Kicker massiv auf den Ausgleich – aber der will nicht gelingen. Ritzing zieht sich immer weiter zurück und schlägt ind er 75. Minute zu. Ein toller Konter über Marek Kausich der Tomas Horvath einsetzt und schon steht es 2:0 für die Gäste. Damit ist das Spiel entschieden. Ritzing hat damit vier Punkte Polster auf die unmittelbaren Abstiegsplätze, Simmering zwei. Wie weit man in der Tabelle die Abstiegszone nach oben ziehen will ist Geschmackssache. Fix abgestiegen ist wohl Columbia Floridsdorf – unmittelbar gefährdet sind alle Mannschaften von Platz fünfzehn bis sechs. Jeder Punkt zählt in den noch verbleibenden sechs Runden – es wird höchst dramatisch. Robert Kurka, Sekionsleiter 1. Simmeringer Sportclub: „Unser Hauptproblem ist das Unvermögen Tore zu schießen. Nach der Führung von Ritzing war es extrem schwer durchzukommen. Ritzing hat sich noch mehr zurückgezogen." Franz Ponweiser, Trainer SC Ritzing: „In der ersten Hälfte war ein sehr ausgeglichenes Spiel – in der zweiten Hälfte war Simmering besser. Wir haben eine kämpferisch hervorragende Leistung geboten in einem extrem wichtigen Spiel."
weitere Ergebnisse:
FAC Team für Wien - SC/ESV Parndorf 1919 2:0
Horn SV - Trenkwalder Admira Amateure 4:0
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von Josef Krainer