Nachdem der SK Asten in den letzten beiden Jahren auf direktem Weg von der Landesliga in die 1. Klasse durchgerasselt war, ist dem Klub im Herbst die erhoffte Trendwende versagt geblieben, im Gegenteil. Die Mannshaft von Trainer Mario Schiffmann konnte in der Hinrunde der 1. Klasse Mitte lediglich 13 Punkte sammeln, schwebt erneut in akuter Abstiegsgefahr und ist vom "Strich" nur aufgrund der besseren Tordifferenz getrennt. Wie in den vergangenen Jahren hat sich der Kader auch in der Winterpause erheblich verändert, stehen fünf Neuerwerbungen drei Abgänge gegenüber.
Nachdem sich in den ersten vier Runden Auswärtssiege und Heimniederlagen abgewechselt hatten, ergatterte der Absteiger in den folgenden sechs Runden nur einen mickrigen Punkt. Auf der Zielgeraden fand die Schiffmann-Elf wieder in die Spur, konnte mit Siegen gegen Haid und in Kirchberg "big points" sammeln und rechtzeitig vor der Winterpause die Abstiegszone verlassen. "Auch wenn die Siege am Ende der Hinrunde enorm wichtig waren, hätten wir uns im Herbst wesentlich mehr erwartet und wollten uns eigentlich im Mittelfeld der Tabelle präsentieren. Doch einmal mehr ist es uns nicht gelungen, die Trendwende zu schaffen", erklärt Sektionsleiter Thomas Leonhardsberger.
Der Tabellenelfte bilanziert in der Fremde ausgeglichen, von sechs Heimspielen gingen aber nicht weniger als fünf verloren. "Die akute Heimschwäche zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre", schüttelt der Sektionsleiter den Kopf. Während vier Mannschaften weniger Treffer bejubeln konnten, kassierten nur drei Teams mehr Gegentore. "Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache, aber zumindest führen wir die E24-Tabelle an", ortet Leonhardsberger einen Silberstreif am Horizont. "Natürlich wollten wir die rasante Talfahrt stoppen, aber zum einen, konnten einige Neuerwerbungen die Erwartungen nicht erfüllen, und zum anderen standen uns verletzungsbedingt Leistungsträger wochenlang nicht zur Verfügung", spricht der Sektionsleiter das Fehlen von Markus Stöger und Damir Hevesevic sowie von Torwart Ilir Saliu an.
Neben Hevesevic, der an seine alte Wirkungsstätte nach Baumgartenberg zurükkehrt, haben Daniel Kovacs (ATSV Steyr) und Gabor Ujhegyi (St. Pantaleon/Erla) nach einem Gastspiel im Herbst den Verein verlassen. Mit Peter Ploberger (Gramastetten) ist eine Eigengewächs wieder zu seinem Stammverein zurückkehrt. Mit Alexander Steinkellner und Dominik Kirchberger (beide Pichling), Patrick Edelmayr (Westbahn Linz) und dem Tunesier Mohammed Ali Khedher konnte Coach Schiffmann beim Trainingsauftakt vier weitere neue Kräfte begrüßen. Während Khedher im Herbst mittrainiert hatte, steht Kirchberger nach einem Kreuzbandriss im Aufbautraining. "Ich denke, dass wir uns gut verstärkt haben und mit den Transferaktivitäten die Qualität erhöhen konnten", ist Thomas Leonhardsberger zufrieden.
Seit 11. Januar bereiten sich die Astener auf die Rückrunde vor. Nach guten Leistungen und ansprechenen Ergebnissen in den ersten beiden Aufbauspielen (2:2 gegen Vorwärts Steyr und 0:1 gegen SC Marchtrenk) wird heute gegen den FC Wels erneut getestet. Am kommenden Wochenende steht in Neuhofen/Ybbs ein Kurz-Trainingslager bzw. Team-Building auf dem Programm. "Nach der Talfahrt in den letzten Jahren und der enttäuschenden Hinrunde ist die Stimmung ausgezeichnet. Die Spieler gehen engagiert ans Werk und bereiten sich intensiv vor", blickt der Sektikonsleiter der Rückrunde vorsichtig optimistisch entgegen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir im neuen Jahr die Kurve kratzen werden. Wir schweben zwar in akuter Abstiegsgefahr, wollen von Beginn an aber fleißig punkten und so rasch wie möglich das rettende Ufer erreichen".
Günter Schlenkrich