Mit gemischten Gefühlen blickte im Sommer Union Puchenau-Trainer Peter Krendl der Saison entgegen. "Wir haben keinen Stürmer und müssen deshalb schauen, dass wir so wenig Tore wie möglich bekommen", ortete der Coach vor wenigen Monaten fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Doch nach der Hinrunde der 1. Klasse Mitte machen es sich die Kicker aus Puchenau nicht nur auf dem dritten Platz gemütlich, sondern erzielten mit insgesamt 36 Toren die zweitmeisten der Liga.
Dabei war die Krendl-Elf alles andere als perfekt in die Saison gestartet, kam zum Auftakt gegen Niederneukirchen mit 1:6 unter die Räder. "Die Niederlage ist heftig ausgefallen, im Nachhinein betrachtet war dieses Debakel aber vielleicht der entscheidende Weckruf", erklärt Sektionsleiter Franz Tremel, der sich über die stabilen Leistungen besondes freut, sind doch die Puchenauer ohne Hänger durch den Herbst gekommen und zudem in den letzten sechs Runden ungeschlagen geblieben.
Das hervorragende Abschneiden hat man nicht zuletzt der ausgezeichneten Performance der Offensiv-Abteilung zu verdanken. "Auch wenn man das 12:0-Schützenfest gegen LASK JKU ausklammern muss, konnten wir die guten Leistungen und vielen Tore keineswegs erwarten, aber das Spiel nach vorne hat einfach super funktionert", sagt der Sektionsleiter. Mit Gregor Lebitsch, der es bislang auf neun Tore brachte, und Julian Orgler (8) sind zwei Puchenauer im Vorderfeld der Torschützenliste zu finden.
Auch auf die Heimstärke konnte man sich in dieser Saison bislang verlassen, ist Puchenau nach Verlustpunkten das beste Heim-Team der Liga. "Wir haben die Präsenz im Spitzenfeld nicht erwartet, freuen uns aber ungemein über den dritten Rang, wissen aber, dass es sehr schwer wird, diese Leistungen im Frühjahr zu bestätigen. Denn es stehen einige Studenten in unseren Reihen, die in der Rückrunde voraussichtlich nicht voll zur Verfügung stehen werden", so Tremel.
Ganz verezichten müssen die Puchenauer im neuen Jahr auf Paul Sonnberger, der in Graz studiert und sich einem Verein der steirischen Landeshauptstadt anschließen wird. "Ansonsten sind im Winter keine Veränderungen vorgesehen, wird das bewährte Personal versuchen, sich so lange wie möglich im Vorderfeld der Tabelle aufzuhalten. Es wäre aber vermessen den zweiten Rang und somit einen möglichen Relegationsplatz zu erwarten", hält der Sektionsleiter den Ball flach.
Günter Schlenkrich
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