Das Fußballjahr 2022 war für den SC Hörsching ein überaus erfolgreiches. Am Ende der vergangenen Saison der 1. Klasse Mitte stand der SC am dritten Rang und verpasste knapp die Relegation. Unter Neo-Trainer Dominik Feigl, der im letzten Sommer die Verantwortung übernommen hatte, absolvierten die Hörschinger in der aktuellen Spielzeit eine nahezu perfekte Hinrunde und krönten sich mit stolzen 32 Punkten am Konto zum Herbstmeister. Allerdings brachte der Konkurrent aus Pichling ebenso viele Zähler ins Trockene. "Wir haben gewusst, dass wir über eine starke Mannschaft verfügen und wollten im Aufstiegskampf eine tragende Rolle spielen, konnten einen derart starken Herbst aber nicht unbedingt erwarten. Viel mehr war nicht möglich, aber sämtliche Spieler bringen die richtige Einstellung mit, zudem habe ich ein derart ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl noch selten erlebt", zollt der erfolgreiche Coach allen Beteiligten ein Pauschallob.
Der Herbstmeister ging lediglich bei Blaue-Elf Linz leer aus, teilte in Haibach sowie gegen Pichling mit dem Gegner jeweils die Punkte und konnte die übrigen zehn Spiele allesamt gewinnen. "Wenn man 32 Punkte holt, muss alles passen. Dennoch war die einzige Niederlage, bei der Blauen Elf, ärgerlich. Zudem hatten wir in Haibach einen weiteren Sieg vor Augen, haben gegen den Bezirksliga-Absteiger aber in der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert. Der Herbst war aber nahezu perfekt und haben die hohen Erwartungen mehr als nur erfüllt", ist Feigl rundum zufrieden und hebt auch die Arbeit des zweiten Mannes an der Seitenlinie hervor. "Ich kenne Helmut Mayr seit vielen Jahren, verstehe mich mit ihm prächtig und habe mit ihm bereits in Pucking in Team gebildet. Heli leistet ausgezeichnete Arbeit und ist zudem aufgrund seiner Erfahrung ein Fuchs".
Die bislang einzige Saisonniederlage musste der Ligaprimus in der Fremde einstecken, auf eigener Anlage sind die Hörschinger seit bereits 27. Mai 2022 ungeschlagen und sammelten in den letzten acht Heimspielen 22 Punkte. "Natürlich ist die Freude über den Herbstmeistertitel riesengroß, doch die eroberte Tabellenführung ist nur die halbe Miete und müssen die starke Performance vom Herbst in der Rückrunde 13 Mal bestätigen", erwartet der Trainer keinen Selbstläufer. Mit 37 erzielten Toren ist der SCH nicht nur die Torfabrik der Liga, sondern kassierte mit lediglichen sechs Gegentoren auch mit Abstand die wenigsten. "Es hat vorne und hinten alles gepasst. Die nur sechs Gegentore sind ein absoluter Top-Wert, wobei wir nur ein einziges aus dem Spiel heraus erhalten haben, die übrigen Gegentore sind nach Standards gefallen", weiß Dominik Feigl.
Während kein einziger Spieler den SC Hörsching im Winter verlassen hat, darf sich der Übungsleiter über vier neue Kräfte freuen. Mit Stevo Rozic wechselte der jüngere Bruder von Branislav Rozic von Landesligist Bad Wimsbach zum Herbstmeister. Neben dem jungen Offensivspieler Denis Dobretsberger (Kematen/Rohr) gehören auch Emre Karakaya (Stahl Linz) und Manuel Zimmermann (ASKÖ Leonding) dem Kader an. "Mit Stevo Rozic steht eine absolute Verstärkung zur Verfügung, aber auch die anderen neuen Spieler sind wichtig. Denn im Frühjahr sind neben möglichen Verletzungen auch Sperren zu erwarten, weshalb ein breit aufgestellter Kader den Ausschlag geben kann", freut sich der Coach über die dickere Personaldecke.
Neben zahlreichen Trainingseinheiten beinhaltete die Vorbereitung bislang vier Testspiele: 5:0 gegen UFC Eferding, 5:0 gegen Neuhofen/Krems, 3:3 gegen Ried/Riedmark und 2:2 gegen Waizenkrichen. Nach dem morgigen Kräftemessen mit der Union St. Marien steht am 11. März die Meisterschaftsgeneralprobe gegen Bezirksligist Arnreit auf dem Programm. "Die Vorbereitung verläuft nach Plan und sind bislang verletzungsfrei geblieben. Auch die Testspiele waren sehr positiv, wenngleich man deren Ergebnisse bekanntlich nicht überbewerten darf. Aber die Trainingsbeteiligung ist ausgezeichnet, sieht es aktuell sehr gut aus", so Feigl.
Obwohl stolze 32 Punkte am Hörschinger Konto stehen, erwartet den SC bis zum möglichen Aufstieg ein weiter Weg. Die Feigl-Elf könnte in dieser Saison um die 60 Punkte sammeln, am Ende aber "nur" am zweiten Platz landen, die Relegation verlieren und den Aufstieg verpassen. Dieses Horror-Szenario schwebt aber auch über dem Konkurrenten aus Pichling. "Dieses Szenario ist nicht auszuschließen, daran denken wir derzeit aber nicht. Wenn man den Herbstmeistertitel erobert hat, möchte man die Tabellenführung natürlich ins Ziel bringen. Wir haben uns eine ezellente Ausgangsposition verschafft, das Gleiche gilt aber auch für die starken Pichlinger", erwartet der Trainer ein mögliches Kopf-an-Kopf-Duell, ist aber nicht wirklich heiß auf ein "Finale" am letzten Spieltag in Pichling. "Aber neben der Union Pichling machen sich auch die weiteren Verfolger Hoffnungen, deshalb darf man auch meinem Ex-Verein aus Pucking sowie die Kicker aus Asten und Haibach noch nicht abschreiben. Wir gehen mit breiter Brust in die Rückrunde, da wir uns nicht auf das Glück verlassen müssen, sondern einen möglichen Aufstieg aus eigener Kraft schaffen können. Es kann sein, dass es am Ende zum Meistertitel nicht reicht, die Relegation ist jedoch das Minimalziel".