"Das war ein Spiel, dass wir wohl noch lange in Erinnerung behalten werden und doch möglichst schnell vergessen sollten", fiel das kurze Fazit von Traiskirchen-Co Drazen Grujicic aus. Im Spitzenspiel der 12. Runde der Regionalliga Ost trafen gestern Abend der Kremser SC und der FCM Flyeralarm Traiskirchen im Sepp-Doll-Stadion aufeinander. 400 Zuschauer kamen dabei vor allem in der Schlussphase voll auf ihre Kosten, als die Hausherren einen 0:1-Rückstand in der Nachspielzeit noch in einen Last-Minute-Sieg verwandelten. Außerdem gab es gleich drei Ausschlüsse.
Beobachter hatten beiden Mannschaften im Vorfeld gleich gute Siegchancen eingeräumt – in Halbzeit eins neutralisierten sich beide Teams aber über weite Strecken. "Wir hatten etwas mehr vom Spiel, die Chancen waren aber zum einen nicht groß und zum anderen auch gleich verteilt", erkannt Grujicic keine Vorteile vor der Pause. Ajradini scheiterte gleich zweimal an Krems-Torhüter Riegler, der einen bärenstarken Tag erwischte. Torlos ging es deshalb nach dem Halbzeitpfiff in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel reagierte Krems-Coach Flögel und brachte mit Benedikt Martic einen zweiten Stürmer. Das half den Hausherren im Angriff. In Führung ging aber der FCM Traiskirchen. Ein Wechselpass von Ajradini auf Mujanovic öffnete den Gästen das Spielfeld. Der verarbeitete die Kugel perfekt, bediente Marc Helleparth, der im ersten Versuch ab an Riegler scheiterte, den Nachschuss aber verwertete (61.).
In der Schlussphase zeigte Referee Alexander Autherith zunächst Traiskirchen-Trainer Kleer innerhalb kürzester Zeit zweimal die Gelbe Karte. Einmal wegen Kritik und dann wegen angeblicher Schiedsrichterbeleidigung, die dieser jedoch vehement bestritt. Außerdem sah noch Nicolas Zdichynec von den Gästen die Rote Karte. Vorangegangen war dem Ausschluss ein Duell zwischen Ambichl und Balli. Letzterem wollte Zdichynec zu Hilfe eilen. "Ein Wahnsinn, dass der Schiedsrichter Ambichl, der Balli zweimal tätlich angegangen ist, nur verwarnt hat", konnte es Grujicic nicht fassen. Dazu kam, dass die Gäste ihre Konterchancen nicht nutzen konnten. So kam es wie es kommen musste, Krems traf zum Ausgleich. Florian Sittsam, der mittlerweile aufgerückt war, traf nach einem langen Ball ins Eck zum Ausgleich (90.+6). Und quasi gleich beim nächsten Angriff und nach einem weiteren langen Ball, traf Schibany nachdem ihn Kollege Temper regelrecht abschoss zum Sieg (90.+7). Nach Schlusspfiff sah dann auch noch Grujicic Rot, nachdem er Schiedsrichter Autherith zur Rede stellte.
Mit beeindruckenden 31 Treffern stellt FCM Traiskirchen den besten Angriff der Regionalliga Ost, allerdings fand der Kremser SC diesmal geeignete Gegenmaßnahmen. Traiskirchen baut die Mini-Serie von zwei Siegen nicht aus.
Mit diesem Sieg zog der Kremser SC an FCM Flyeralarm Traiskirchen vorbei auf Platz zwei. FCM Traiskirchen fiel auf die fünfte Tabellenposition. Beide Teams fuhren in dieser Saison bisher sieben Siege ein.
Am kommenden Samstag trifft der Kremser SC auf SC Wiener Viktoria, Traiskirchen spielt tags zuvor gegen SR Donaufeld.