In der 16. und vorletzten Runde vor der Winterpause in der Regionalliga Ost trafen der formstarke SV Gloggnitz und der kriselnde FavAC aufeinander. Die Gloggnitzer wurden ihrer Favoritenrolle gerecht, gewannen am Ende allerdings nur hauchdünn 1:0. Den entscheidenden Treffer erzielte Antonin Svoboda vor 500 Zuschauern in der 55. Minute per Strafstoß, nach einem zuvor begangenen Handspiel im eigenen Sechzehner der Favoritner.

Credit: David Lehrner
Beide Mannschaften legen es zu Beginn noch etwas vorsichtig an, weshalb es etwas dauert, bis das Match seinen ersten Höhepunkt findet. In der neunten Minute kommen die Gäste aus Wien ein erstes Mal gefährlich vor das gegnerische Gehäuse, doch für ein Tor reicht es bislang noch nicht. Erst in der 21. Spielminute erspielen sich auch die Gloggnitzer ein erstes Mal eine Chance – ein Freistoß von Ex-Bundesligakicker Raphael Holzhauser kommt gefährlich, allerdings nicht gefährlich genug für FavAC-Torhüter Stevica Zdravkovic. Die Partie läuft so dahin, ohne große Vorteile für eine der beiden Seiten. Dementsprechend sieht dann auch der Pausenstand aus. Mit einem 0:0 verabschieden sich beide Teams in die Katakomben der Krammer-Arena.
Die zweite Halbzeit legt intensiver los, als die erste. Beide Mannschaften kommen zu kleineren Möglichkeiten, aber richtige Top-Chancen bleiben Mangelware. Es folgt die 54. Minute: bei einem Angriff der Gloggnitzer kommt es zu einem unglücklichen Handspiel eines Verteidigers des FavAC im eigenen Strafraum – Elfmeter für die Hausherren. Antonin Svoboda tritt eine Minute später an und verwandelt souverän zur 1:0-Führung für den SV Gloggnitz. Es ist mittlerweile das siebte Saisontor für den Tschechen in der Regionalliga Ost.
Nun stehen die Favoritner unter Druck und versuchen alles, um den Rückstand wieder wett zu machen. Die Defensive der Heimmannschaft bleibt allerdings standhaft und lässt nur noch wenig zu. Dies ändert sich bis zum Schlusspfiff auch nicht mehr – Gloggnitz schlägt den FavAC in einem unspektakulären Spiel knapp mit 1:0.
Für den FavAC ist dies nun die dritte Niederlage mit nur einem Ein-Tor-Unterschied hintereinander. In der Tabelle verweilt man demnach weiterhin unter den letzten drei Mannschaften. Die Gloggnitzer auf der anderen Seite feierten den vierten Sieg in den letzten fünf Spielen, wobei vergangene Woche sich beim Tabellenzweiten nur ein torloses Remis in die Bilanz geschummelt hatte. Zum Abschluss des Jahres geht es kommende Woche noch einmal auswärts in die Bundeshauptstadt zum Wiener Sport-Club. Die Favoritner hingegen treten im letzten Match vor der Winterpause daheim gegen den Tabellennachbarn Retz an.
Eduard Stössl (Trainer SV Gloggnitz):
„Der Sieg war zwar knapp, aber absolut verdient. Wir haben uns heute phasenweise schwergetan, weil der Gegner richtig gut eingestellt war. Herbert Gager hat seine Mannschaft top vorbereitet, das muss man anerkennen. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir im letzten Drittel nicht die Lösungen gefunden, die wir uns vorgenommen hatten. Der letzte Pass hat oft gefehlt, wir waren da noch nicht präzise genug. Nach der Pause war’s deutlich besser. Wir haben umgestellt, mehr Tiefe ins Spiel gebracht und sind dann richtig gut reingekommen. Insgesamt haben wir das Match klar kontrolliert und am Ende verdient gewonnen – und das zum neunten Mal zu null. Das ist Ligaspitze und genau das, worauf wir in der Vorbereitung viel Wert gelegt haben. Dass das jetzt so aufgeht, macht natürlich Freude.“
Herbert Gager (Trainer FavAC):
„Die Niederlage ist deshalb so bitter, weil wir wieder ganz sicher nicht die schlechtere Mannschaft waren. Das Spiel war – wie eigentlich in den letzten Wochen – komplett auf Augenhöhe. Die Leistung war absolut in Ordnung, da kann man niemandem etwas vorwerfen. Klar, unser Stürmer hat heute gefehlt, der verletzt ist, und das tut natürlich weh, aber das darf keine Ausrede sein. Wir hätten trotzdem offensiv genug Möglichkeiten gehabt, wenn wir im letzten Pass konzentrierter gewesen wären. Der Gegner hatte, außer der einen spielentscheidenden Szene, eigentlich kaum zwingende Chancen. Defensiv haben wir das gut gemacht. Das Problem war eher, dass wir den Ball in guten Situationen zu schnell wieder hergegeben haben oder die falsche Entscheidung getroffen haben. Aber vom Auftritt her war das gegen den Tabellenzweiten wieder ein Spiel auf Augenhöhe, und das stimmt mich positiv.“