Für den SC Holz Pfeiffer Kundl setzte es in der elften Runde der Tirol Liga eine handfeste 0:6 Niederlage bei der SVG Reichenau. Das 0:6 gibt aber nicht den Spielverlauf wieder, Kundl hatte einen „Aussetzer“ während dem man drei Gegentore in sechs Minuten kassiert hatte. Für Trainer Paul handle war es aber trotzdem ein Lehrspiel seiner Elf – Reichenau und Telfs haben sich an der Tabellenspitze abgesetzt.
Helmut Hupfauf, sportlicher Leiter SVG Reichenau: „ in der ersten Halbzeit war es ein offenes Spiel, wobei die Reichenau nicht nur zwei Tore mehr geschossen hat, sondern auch noch Chancen zumindest auf ein drittes Tor hatte, während Kundl bis zwanzig Meter vor dem Tor gut gespielt hat, aber keine effektive Torchance hatte.
Mit dem 3:0 gleich nach Beginn der zweiten Halbzeit war grundsätzlich das Spiel entschieden. In den nächsten zwanzig Minuten hatte Kundl die beste Zeit, wobei es auch hier mit Ausnahme eines Schusses aus zwanzig Meter, den Hörtnagl super gehalten hat, keine klare Torchance für Kundl gab. Dann kam es innerhalb von sechs Minuten zu drei weiteren Toren unseres Mittelstürmers Stefan Milenkovic. Kundl hat trotz des Ergebnisses einen starken Gegner abgegeben, die klare Niederlage gab es nur weil die Mannschaft sechs Minuten nicht bei der Sache war!“
Paul Handle, Trainer SC Holz Pfeiffer Kundl: „Das war ein Lehrspiel für uns! 0:6 aus Kundler Sicht beim sonntägigen Match in der Reichenau vor bescheidener Kulisse, eine Schlappe, die es erst einmal zu verdauen gilt. Ich habe meine Mannschaft grundsätzlich gut vorbereitet, das Abschlusstraining wurde sogar auf den Kunstrasen nach Kramsach verlegt. Ich war wohl dennoch zu optimistisch und habe die falsche Taktik gewählt, daher nehme ich das auch auf meine Kappe. Das Fehlen von Siller und Told darf da keine Ausrede sein. Natürlich hat das schnelle Führungstor in der 8. Minute nach einem taktischen Fehler unsererseits in der Defensive der Reichenau dem Gegner in die Karten gespielt. Den herrlichen Stanglpass von Einkemmer musste der vierfache Torschütze Milenkovic nur mehr über die Linie drücken. Zudem hat der Gegner mit Dreierkette gespielt und in der Folge die Überzahl im Mittelfeld spielerisch ausgenützt, dennoch einige Chancen vergeben.
Dass der Gegner vor allem bei Freistößen und Eckbällen gefährlich ist, haben wir gewusst, dass der Freistoß aber aus einer Überzahlsituation noch dazu nach einem Konter verursacht wurde, schmerzt sehr. Torhüter Schulz konnte in der 30. Minute nach Steinkellner-Flanke und Milenkovic Kopfball noch bravurös retten, Mader drückte mit dem Kopf aber über die Linie. Wo war da meine geforderte Zuteilung in der Defensive? In der Pause habe ich taktisch umgestellt und wir wollten unbedingt den Anschlusstreffer. Nach einer neuerlichen herrlichen Kombination war Steinkellner nach Milenkovic-Vorlage zur Stelle und warf bereits in der 47. Minute unsere Pläne wieder über den Haufen. Und ehrlich gesagt, dann hatte nur mehr die Reichenau ihren Spaß, spielte auf dem Kunstrasen einen Mischer mit uns, maximal zweimal berühren. Wir wurden neuerlich mehrmals ausgekontert, die restliche Zeit liefen wir nur dem Ball nach.
Mit der Führung im Rücken hat der Gegner ein Lehrspiel aufgezogen und mein junges Team hat zwar viel hoch, aber gegen die spielerisch beste Mannschaft der Liga verdient verloren. Jetzt geht es mit St. Johann und Zams gegen zwei Aufsteiger und ich erwarte mir eine entsprechende Reaktion. Wir wollen in den ausstehenden vier Spielen noch punkten und den guten Herbst positiv abschließen. Den Einzug ins TFV-Cup Viertelfinale haben wir schon geschafft und hoffen natürlich im Frühjahr auf einen attraktiven Gegner und ein Heimspiel!“