Es war wohl eines der spannendsten und dramatischsten Saisonfinals, die es in der Oberliga A je gegeben hat. Obwohl es die Sportunion Mauer aufgrund des weitaus besseren Torverhältnisses selbst in der Hand hatte und eine spektakuläre und tolle Rückserie geboten hatte, ließen sie den Wienerbergern durch die Niederlage gegen Cro-Vienna Florio noch einmal die Möglichkeit auf die Meisterschale. Diese nutzen ihre vor dem Spiel als sehr gering eingeschätze Chance dann auch tatsächlich aus. In einer von Nervosität und vom Kampf geprägten Partie erkämpfte Wienerberg auswärts ein Unentschieden beim drittplatzierten Wiener SK 1b und sicherte sich damit den Titel.
Schon in der dritten Minute ging der SV Wienerberg durch Harun Yildiz mit 1:0 in Führung. Auch dieser Treffer konnte jedoch die Nervosität der Gäste nicht verringern, die keine Ruhe ins Spiel bekamen. So kam der Wiener SK 1b immer besser in die Partie und erarbeitete sich zahlreiche Torchancen. Trotz Übergewicht wollte der Ball aber nicht im Tor von dem glänzend aufgelegten Wienerberg Keeper David Schober landet. Kurz vor der Pause parierte dieser sogar einen allerdings von ihm selbst verschuldeten Straßstoß. Wienerberg hatte zwar auch Konterchancen, doch letztendlich blieb es zur Pause beim 1:0. „Nach unserem frühen Tor hat uns der Sportklub immer mehr das Spiel aufgezwängt. Wir haben gut gekämpft und unser Torwart hat uns immer wieder im Match gehalten", resümierte Wienerbergs Sektionsleiter Gerhard Saurer.
Als der Top-Torjäger der Liga, Fuat Karacan, mit seinem 34 Saisontreffer das 1:1 markierte, wurde es nochmal mehr als spannend. Da Wienerberg durch ständigen Funkkontakt vom Rückstand der Sportunion Mauer wusste, ergab sich eine an Emotionalität kaum zu überbietende Schlussphase. Als die Partie schließlich beendet war und Wienerberg aufgrund eines Zählers Vorsprung als Meister feststand brachen auf dem Platz alle Dämme. „Das ist natürlich unglaublich für uns, gerade weil wir eigentlich nicht mehr wirklich damit rechnen konnte. Ich habe uns eine fünfprozentige Chance gegeben, da Mauer es ja selbst in der Hand hatte und die gesamte Saison über glänzend gespielt hat. Unsere Spieler und auch unser gesamtes Team hat es jetzt verdient einmal ausgiebig zu feiern", so ein überglücklicher Saurer weiterhin. Als faire sportliche Geste fügte der Sektionsleiter allerdings am Ende noch hinzu: „Ich kann wirklich nachempfinden, wie es Mauer jetzt gehen muss. Sie haben ebenfalls eine tolle Saison gespielt und am letzten Spieltag hat es dann so knapp nicht gereicht. Ich habe Respekt vor dieser Mannschaft."
Von Christian Storhas