Die 25. Runde der Regionalliga Ost brachte im dramatischen Kampf gegen den Abstieg zwei große Gewinner und zwei große Verlierer zu Tage. Die Mattersburger Amateure gewannen gegen Simmering 4:1 und Neusiedl gewann auswärts gegen den Wiener SK ebenfalls mit 4:1. Die beiden großen Verlierer sind Simmering und Sollenau. Sollenau hat auch gegen den Tabellenletzten Columbia verloren und fällt auf den vorletzten Platz der Tabelle zurück. Nach wie vor sind, rein mathematisch, zehn Mannschaften in den Abstiegskampf involviert. Horn macht einen weiteren Schritt Richtung Aufstiegsrelegation: 1:0 bei Schwechat.
Der Wiener SK ist eine der besten Mannschaften der Regionalliga Ost und für den FC Neusiedl ging es heute um das nackte fußballerische Überleben in der Ostliga. Das Resümee: Neusiedl lebt – und wie! Der Wiener SK konnte heute nicht an die meist sehr guten Vorstellungen der letzten Wochen anknüpfen – Neusiedl hat einen beherzten Kampf mit viel spielerischer Potenz gezeigt. Patrick Kienzl bringt die Gäste in der 30. Minute in Führung – ein absolut verdienter Treffer. Neusiedl hat das Spiel unter Kontrolle und vergibt einige gute Möglichkeiten das Match schon vor der Pause zu entscheiden. Nach der Pause wird die Partie wieder eng – Sertan Günes schafft sieben Minuten nach Wiederbeginn das 1:1 und der Wiener SK hat anschließend seine beste Phase. Die dauert allerdings nur kurz – bald übernimmt Neusiedl wieder das Kommando. Neusiedl will die Punkte unbedingt – und bekommt diese auch. Ein Doppelschlag in der 69. und 70. Minute durch Marian Tomcak und Patrick Derdak bringt die Gäste mit 3:1 in Führung. Karl Windisch packt noch ein Tor dazu – 4:1 für Neusiedl. Neusiedl macht damit einen Sprung auf den zehnten Platz der Tabelle – für Entwarnung bezüglich Abstieg ist es aber viel zu früh. Nur drei Punkte beträgt das Polster auf die Abstiegsplätze. Franz Maresch, Trainer Wiener SK: „Neusiedl hat absolut verdient gewonnen – die Mannschaft war giftig und es geht ja um sehr viel bei den Gästen Richtung Klassenerhalt. Diesen letzten Willen und Einsatz habe ich bei meiner Mannschaft heute vermisst. Die Tugenden die zum Fußball dazugehören hat heute Neusiedl gezeigt und wir haben nicht dagegengehalten. Wir hatten zwar eine kurze Phase nach dem 1:1 wo wir Druck machen konnten – hatten auch eine Chance auf das 2:1. Aber das war nur ein kurzes Aufflackern meiner Mannschaft." Harald Toth, Trainer SC Neusiedl am See: „Ein perfektes Spiel meiner Mannschaft – wir waren in beiden Spielhälften die klar bessere Mannschaft und haben einige Chancen vergeben."
Wirklich unglücklich läuft es derzeit für den SC Sollenau – kuriose Spiele wie jenes gegen die Wiener Austria und jede Menge Lattenschüsse – aber keine Punkte. Auch gegen den Tabellenletzten und quasi Fixabsteiger Columbia Floridsdorf reichte es zu keinem Punkt. Sollenau tritt mit einer Defensivtaktik an und versucht zunächst einmal kein Gegentor zu bekommen. Im ungünstigsten Zeitpunkt – knapp vor der Pause – passiert das Unheil aus der Sicht der Gäste doch. Aus einem Freistoß kann Max Blauensteiner den Führungstreffer für Columbia erzielen. Damit ist auch der Pausenstand gegeben. Nach der Pause sehen die 300 Zuschauer ein ziemlich ausgeglichenes Spiel in der es Sollenau allerdings nicht schafft die Heimelf unter Druck zu setzen. Die Entscheidung fällt in Minute 83 – abermals bringt Max Blauensteiner den Ball im Tor von Sollenau unter. Durch diese Niederlage ist es für Sollenau echt bitter geworden wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft. Drei Plätze verloren und nur mehr fünfzehnter der Tabelle. 29 Punkte ist zugleich der Minimalwert an Punkten die die Abstiegskandidaten, abgesehen von Columbia, aufweisen. Die rettenden Plätze sind noch in Griffweite – aber zunächst muss Sollenau versuchen die Abwärtsspirale aufzuhalten. Markus Fritz, Sektionsleiter SC Columbia Floridsdorf: „Aus meiner Sicht haben wir verdient gewonnen – Sollenau hatte zwei Lattenschüsse und einmal ging der Ball an die Stange. Zwei weitere Chancen konnten nicht verwertet werden – wir sind sicher hinten gestanden." Thomas Eidler, Trainer SC Sollenau: „Es war das erwartet schwere Spiel – die Columbia ist sehr heimstark. Ein unnötiger Freistoß hat uns das Gegentor eingebracht – zweimal gingen unsere Schüsse an die Latte. Das kann im Fußball alles passieren. Was ich aber kritisieren muss ist, dass die Mannschaft den notwendigen Nachdruck vermissen ließ. Ich habe nicht das Gefühl gehabt, dass alle Spieler für den Verein bis an ihre Grenzen gehen."
Horn zieht es bislang durch – auch gegen den SV Schwechat, sicherlich eine sehr gute Mannschaft der Ostliga, konnte man alle drei Punkte einfahren. Es war aber eine enge Angelegenheit – zumindest von den Treffern her. Über 500 Zuschauer sehen in der ersten Hälfte keine Tore – aber eine gute Torchance der Heimelf die nicht genutzt werden kann. Horn hat aber das spielerisch größere Potential und zusätzlich hilft noch ein Ausschluss für einen Spieler der Heimelf. Die zweite gelbe Karte für David Ambrosch reduziert die Feldspieler von Schwechat auf neun und kurz danach können die Kicker von Horn jubeln. Michael Wojtanowicz bringt Horn in der 66. Minute mit 1:0 in Führung. Dieses eine Tor reicht am Ende für drei Punkte. Parndorf hat wieder remisiert und Horn liegt nun sechs Punkte vor Parndorf bzw. vier vor den Rapid Amateuren. Es darf also schon ein wenig für die Relegation geplant werden. Manfred Walzer, Sektionsleiter SV Schwechat: „Wir hatten zwar die erste Torchance aber Horn war einfach die bessere Mannschaft. Wirklich meisterlich hat aber Horn nicht gespielt – die Kicker sind allerdings ungeheuer routiniert."
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Der SV Stegersbach hat es auch noch nicht ganz geschafft, der Abstiegsregion zu entgehen. Schon einige Male mussten man verlorenen Punkten nachtrauern und auch gegen die Austria Amateure war man recht nahe dran drei Punkte nach Hause mitzunehmen. In einer relativ ausgeglichenen ersten Hälfte schaffen es die Gäste zum optimalen Zeitpunkt, knapp vor der Pause, durch Ivan Kovacec mit 1:0 in Führung zu gehen. In der zweiten Halbzeit hat man lange Zeit nicht das Gefühl, dass den Amateuren der Austria der Ausgleich gelingen könnte. Die Kicker von Kurt Jusits verwalten recht geschickt den Vorsprung, verabsäumen es aber den Sack zuzumachen. Unheil aus der Sicht von Stegersbach naht in der 77 Minute – Ivica Zunic schafft den Ausgleich für die Austria Amateure. Ein Lattenpendler in der letzten Spielminute verhindert drei Zähler für Stegersbach – man muss sich mit einem Punkt begnügen. Kurt Jusits, Trainer SV Stegersbach: „Wieder einmal zwei verlorene Punkte für unsere Mannschaft. Sehr unglücklich, dass wir nicht drei Punkte gemacht haben."
Ein ganz wichtiges Duell zweier Abstiegskandidaten – die besseren Karten mit drei Punkten mehr am Konto hatte vor dem Spiel Amstetten in der Hand. Das blieb auch so nach diesem direkten Duell so. Amstetten hätte diese Partie aber auch gewinnen können. Ein großartiger Michael Jausner im Tor des FAC und die Abschlussschwäche von Amstetten verhinderten einen Sieg der Mannschaft. Über 700 Zuschauer waren gekommen um den großen Schritt von Amstetten Richtung Klassenerhalt mitzuerleben – mit drei Punkten wäre man diesem Ziel einen großen Schritt nähergekommen. Nach sechzehn Minuten der erste Schock für die Heimischen – Rene Herbst trifft zum 1:0 für den FAC. Amstetten bleibt aber trotzdem die tonangebende Mannschaft – der FAC versucht aus Kontern erfolgreich zu sein. In der 37. Minute wird die große Chance zum Ausgleich gleich zweimal vergeben – zunächst wird ein verhängter Strafstoß vom Goalie des FAC abgewehrt – der Nachschuss geht an die Latte. Die Gäste gehen mit einer 1:0 Führung in die Pause. Knapp nach der Pause fällt dann doch der vielumjubelte Ausgleich für Amstetten. Nach einer Ecke staubt Arno Paul Kozelsky zum 1:1 ab. Bei diesem Remis bleibt es auch. Es ist Geschmackssache wer nun von einem gewonnen oder zwei verlorenen Punkten spricht. Auf alle Fälle hat Amstetten auf eigener Anlage gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg nicht gewonnen, der FAC liegt aber nach wie vor drei Punkte zurück. Im Abstiegskampf liegen nun zehn Mannschaften innerhalb von fünf Punkten – aber daran haben wir uns ja in dieser Saison in der Ostliga gewöhnt. Gernot Aichinger, SKU Ertl Glas Amstetten: „Leider nur ein 1:1 – Amstetten war tonangebend aber im Abschluss schwach. Wir hätten drei Punkte verdient." Johann Kleer, Trainer FAC Team für Wien: „Wir haben unser Minimalziel – einen Punkt – erreicht. Mit der Leistung der Mannschaft bin ich nicht zufrieden – wir hätten mehr Konter und diese effektiver spielen können. Außerdem haben wir die Zweikämpfe nicht richtig angenommen. Amstetten war die bessere Mannschaft."
weitere Ergebnisse:
SV Mattersburg Amateure - 1. Simmeringer Sportclub 4:1
SC Ritzing - SK Rapid Amateure 1:2
SC/ESV Parndorf 1919 - Trenkwalder Admira Amateure 2:2
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von Josef Krainer