Ein Spiel mit Seltenheitscharakter ging im Zuge der vierten Runde in der 1. Mitte-West powered by Oberndorfer in Wels über die Bühne. FC Wels 1b empfing den FC Union Steinerkirchen. Dabei duellierten sich die zwei wohl jüngsten Teams der Liga. Denn während die Welser ohnehin über eine junge Mannschaft verfügen, kamen bei Steinerkirchen viele Junge aufgrund zahlreicher Ausfälle zum Einsatz. Am Ende fand die Partie trotz acht Treffern keinen Sieger.
Die Partei verläuft von Beginn an ausgeglichen, beide Seiten finden ihre Spielanteile und Chancen vor. Nach gut 20 Minuten gehen die Welser in Führung, Daniel Auböck verwandelt einen Elfmeter zum 1:0. Doch weiterhin geht es spannend zu, so kann Steinerkirchen noch vor der Halbzeit ausgleichen. Baris Anuk stetzt einen Freistoß traumhaft in die Maschen - es geht mit 1:1 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel geht es gleich Schlag auf Schlag. Nach nur fünf Spielminuten gehen die Welser durch ein Eigentor von Steinerkirchen in Führung, wiederum fünf Minuten später gleicht Steinerkirchen erneut aus. Daniel Mittermair wird mit einem Pass in die Tiefe optimal bedient und verwertet zum 2:2. Das Spiel bleibt weiterhin ein offener Schlagabtausch, beide Teams profitieren immer wieder durch individuelle Fehler des Gegners. Eine Viertelstunde vor Schluss kann Steinerkirchen dann erstmals in diesem Spiel in Führung gehen. Nach einem Mittermair-Schuss kann der Welser Keeper den Ball nicht festhalten, Jakob Stockinger staubt zum 3:2 ab. Und in dieser Manier geht es auch weiter. Nur drei Minuten später sind die Verhältnisse wieder ausgeglichen. Der eingewechselte Stefan Hessenberger trifft mit einem traumhaften Lupfer von der Seite zum 3:3-Ausgleich. Und wer dachte, dass sechs Tore schon genug seien, der irrte. Denn in der 84. Minute ist es erneut Stefan Hessenberger, der nach einem Stangler zum umjubelten 4:3 trifft. Doch der Hitchcock-Thriller nimmt kein Ende und so schafft Steinerkirchen in der 93. Minute noch das Unmögliche - nämlich den Ausgleich. Daniel Mittermair tankt sich auf der Seite durch und legt vor dem Tor uneigennützig für Baris Anuk ab, der zum 4:4 trifft. Das wars dann, eine schnelle und offene Partie findet keinen Sieger.
"Die Partie war heute ein Wahnsinn. Wir hatten mit vielen Ausfällen zu kämpfen, so dass wir zahlreiche, etwa 16-jährige Spieler auf dem Feld hatten. Beide Teams profitierten aus den individuellen Fehlern des Gegners und so geht es Unentschieden am Ende doch in Ordnung. Es war ein super Spiel zum Ansehen mit vielen, schönen Toren. "
Christoph Bolda