Die Union Haid steht vier Runden vor Schluss am Scheideweg der Saison. Nach der 0:3-Heimniederlage gegen Dionysen bleibt das Team mit 20 Punkten auf dem letzten Platz der 1. Klasse Mitte. Und doch: Die Rückrunde mit bislang 12 Punkten macht Hoffnung – der Abstand zum rettenden Ufer ist nach wie vor überwindbar. Um im Saisonfinale neue Impulse zu setzen, wurde nun ein Trainerwechsel vollzogen: Wolfgang Unger übergibt an Mario Kvasina.
Der sportliche Leiter, Wolfgang Morawetz, blickt auf eine fordernde Saison zurück. „Wir hatten zu Beginn große Probleme im Defensivverhalten. Die Hälfte der bislang 40 Gegentore haben wir bereits bis Ende September kassiert.“ Trainer Wolfgang Unger reagierte mit taktischen und personellen Umstellungen – mit Erfolg: „Das Defensivproblem konnten wir in den Griff bekommen. Aber es ging auf Kosten der Offensive.“ Ein Blick auf die Zahlen untermauert diese Entwicklung: Aus den letzten fünf Spielen der Herbstsaison lautete das Torverhältnis 2:5. Die Folge: Nur acht Punkte zur Winterpause, aber immerhin mit Tuchfühlung zum Rest des Tabellenkellers.
Ein Trainingslager in Ungarn Anfang März brachte neuen Schwung. „Wir haben eine echte Aufbruchstimmung erzeugt – und das hat man auch auf dem Platz gesehen“, so Morawetz. Doch die Hoffnung wurde von einer paradoxen Entwicklung gedämpft: „Auch alle anderen Mannschaften im Tabellenkeller haben begonnen zu punkten.“ Besonders bemerkenswert: Von den Top 4 der Hinrunde rangieren aktuell drei Teams am Ende der Frühjahrstabelle – ein Zeichen für die enorme Ausgeglichenheit in der Liga.
Die jüngste Niederlage gegen Dionysen war der Moment für einen klaren Schnitt. Bereits vor einigen Wochen hatte Trainer Wolfgang Unger angekündigt, sein Amt im Sommer niederzulegen. Nach dem Spiel gegen Dionysen verständigte man sich gemeinsam auf eine sofortige Übergabe: „Wolfgang geht einen Schritt zur Seite, um dem Team neue Energie zu geben“, erklärt Morawetz. Nachfolger wird Mario Kvasina, bislang erfolgreicher Coach der 1b-Mannschaft. Er soll nun mit dem Team den entscheidenden Impuls im Saisonfinish setzen.
Die Trennung erfolgt im besten Einvernehmen. „Wolfgang hat unser Team zweimal auf einem Abstiegsplatz übernommen und jeweils die Klasse gehalten – trotz bescheidener finanzieller Mittel“, betont Morawetz. „Er bleibt uns erhalten, wird künftig die sportliche Leitung unterstützen und sich in Vereinsprojekte einbringen. Menschlich ist er eine enorme Bereicherung.“
Das Restprogramm beginnt mit dem Auswärtsspiel bei der Blauen Elf Linz . Danach folgt das Heimspiel gegen Buchkirchen. Beide Partien sind enorm wichtig, wenn man das rettende Ufer noch erreichen möchte. Trotz Tabellenplatz 14 und der jüngsten Niederlage herrscht also in Haid kein Zerfall, sondern Aufbruch mit frischem Wind auf der Trainerbank.