Union Arbing hatte in dieser Rückrunde schon weniger gute Erfahrungen und teilweise viel Pech in den Minuten jeweils nach Ende der regulären Spielzeit. Man erinnert sich an das erste Frühjahrsspiel, als man gegen Kefermarkt nach 90 Minuten einen Punkt hatte, nach 91 Minuten aber nicht. Oder gegen Baumgartenberg in Runde 17, als man bis zur 93. Minute mit 3:2 in Führung lag und sich schließlich mit einem Remis begnügen musste. Gestern Abend konnte die Gintersdorfer-Elf den Spieß einmal umdrehen und selber in der Nachspielzeit ein Spiel für sich entscheiden. Auswärts bei Union Schönau gewann man, endlich glücklich, mit 1:2.
Quartett auf der Flucht vor dem Relegationsplatz
Die Vierergruppe auf den Rängen neun bis zwölf: Bad Zell und Pabneukirchen, Ried und eben Arbing sind vor dem Match im Rennen um den Klassenerhalt nur einen Punkt voneinander getrennt. Nach dem Spieltag ändert sich daran nichts. Allerdings werden Plätze getauscht, da die beiden Erstgenannten jeweils Remis spielen und Ried und Arbing jeweils drei Punkte machen können. Arbing hat dabei - und zwar erst Dienstagabend: Am Wochenende war ob des Wetters nicht an ein Spiel zu denken - den, auf dem Papier, einfachsten Gegner zu bezwingen. Dieser zeigt sich aber zunächst stark.
Schönau deutlich besser - Arbing kommt erst in Halbzeit zwei auf
Zumindest in den ersten 30 Minuten spielt Schönau klar stärker. Arbing tut sich auf dem kleinen Platz im Sportpark Schönau zunächst schwer. Schönau kommt zu guten Chancen. Nach 40 Minuten bringt Stefan Ebner die Gastgeber hochverdient mit 1:0 in Führung. Zur Halbzeit könnte es aber durchaus auch 2:0 für die Heimmannschaft stehen. In der Pause bringt Gintersdorfer zwei neue Kräfte ins Spiel. Michael Kragl und Patrick Koppler sollen die auch taktisch in der Folge leicht verändert agierenden Arbinger besser ins Spiel bringen. Die Umstellungen zeigen Wirkung. Arbing startet viel besser in die zweiten 45 Minuten, kommt sofort zu einigen Chancen und kann in Minute 51 nicht unverdient das Spiel ausgleichen. Nach einem hohen Ball von der Seite in den Sechzehnmeterraum gibt es unübersichtliches Gestochere, aus dem schließlich Jakob Huber als Gewinner hervorgeht. Er kann zum 1:1 einschießen.
Schönau mit Chancen auf den Sieg
Nach dem Ausgleich stehen beide Mannschaften defensiv gut. Versuche mit hohen Bällen von beiden Kontrahenten sind die Folge. "Schön anzuschauen war das nicht", verrät uns auch Arbing-Coach Roman Gintersdorfer. Das Spiel verläuft bis fünf Minuten vor Schluss ausgeglichen. Nach 85 Minuten bietet sich schließlich für Schönau eine absolute Großchance auf den Siegtreffer. Nach einer Hereingabe von Spielertrainer Michael Mayrhofer müsste Benjamin Aumayer, völlig alleine vor dem Tor, nur noch einschieben. Dieser hat aber schon bessere Tage erlebt und vergibt die "tausendprozentige" (Zitat: Gintersdorfer) Chance auf die Führung knapp vor Spielende.
Die Tore, die man nicht macht...
In der folgenden Nachspielzeit kommt schließlich eine alte Fußballweisheit zum Tragen. Es ist Arbing das, etwas glücklich, den Sieg davontragen kann, nachdem Patrick Kirchberger nach 92 Minuten zum 1:2 Auswärtssieg trifft. Zunächst versucht Kirchberger es per Kopf nach einem Eckball. Manuel Fragner im Schönauer Tor reagiert großartig; seine Abwehr geht aber genau zu Kirchberger zurück, der im zweiten Versuch verwandelt. Arbing macht aus zwei Chancen zwei Tore und drei Punkte, die für den Klassenerhalt noch wichtig sein werden. "Wir freuen uns irrsinnig über den Sieg, der ja auch sehr wichtig für uns ist.", ist Roman Ginterstorfer nach dem Spiel stolz auf den Kampfgeist seiner Mannschaft. Er weiß auch: "Der Sieg war glücklich, das muss man ehrlich sagen. Allerdings: Uns fragt auch keiner mehr. Wir waren auch schon einige Male in dieser Situation."