1. Klasse Ost

Trainerwechsel & OÖ-Liga-Goalgetter komplettieren Transferoffensive der Union Adlwang – Neo-Headcoach Gerhard Mandl im Interview!

Die Union Adlwang hat eine Übertrittszeit hinter sich, die sich gewaschen hat. Bereits früh konnten die Verantwortlichen mit Aleksandar Bobar und Ivan Dramac zwei absolute Unterschiedsspieler in die Kirtagsstadt lotsen, ehe man am Deadline Day einer denkwürdigen Transferphase das i-Tüpfelchen aufsetzte: Mit Antonio Dukic holte man einen weiteren Eigenbauspieler zurück, der in den letzten Jahren unter anderem in der OÖ-Liga und 1. NÖ-Landesliga auf Torjagd ging, einst sogar die Aufmerksamkeit von Bundesliga-Vereinen auf sich zog. Auch auf der Trainerbank gab es eine Veränderung – Ligaportal sprach mit Gerhard Mandl, dem neuen Übungsleiter der Adlwanger.

Ligaportal: Bei euch gab es still und heimlich eine Veränderung auf der Trainerposition. Wie ist es dazu gekommen?

Mandl: „Eine Woche vor Trainingsbeginn ist der erfolgreiche Trainer (Bernhard Huemer Anm. d. Red.) überraschend an die Funktionäre mit der Bitte herangetreten, aus beruflichen und privaten Gründen ein wenig kürzertreten zu wollen. Dadurch, dass ich im letzten Jahr die Mannschaft bereits als Individualtrainer kennenlernen durfte und viele Spieler dabei sind, die ich seit dem Nachwuchs begleite, war es naheliegend, dass die Vereinsführung auf mich zukommt. Nach 48 Stunden Überlegen habe ich dann zugesagt, weil ich das Gefühl hatte, dass ich den Verein nicht im Stich lassen kann in der Situation. So habe ich mich bereit erklärt, die Kampfmannschaft zu übernehmen – mit dem Hintergedanken, dass Bernhard in absehbarer Zeit wieder zurückkommt. Ich sehe mich da eher als Platzhalter, wir tauschen solange einfach die Rollen.“

Ligaportal: Sie waren letzte Saison zwar noch nicht Chefcoach, trotzdem aber sehr involviert: Wie bewerten Sie die vergangene Spielzeit?

Mandl: „Dadurch, dass wir ein Aufsteiger waren, war sie sehr ansprechend. Am Schluss hat man gemerkt, dass die Akkus bei einigen schon leer sind. Das konnten wir aufgrund unserer dünnen Personaldecke nicht kompensieren. Der Kader ist nun ein wenig breiter aufgestellt, es gibt aber nach wie vor Unsicherheitsfaktoren. Ein Spieler geht bald operieren, bei einem anderen wissen wir nicht, wie lange er ausfällt. Wie es den Rückkehrern geht, kann man auch noch nicht sagen. Wir wissen auch, dass die zweite Saison nach dem Aufstieg die schwierigere ist.“ 

Ligaportal: Nun zur Transferphase. Aleksandar Bobar, Ivan Dramac, Antonio Dukic – das sind namhafte, starke Neuzugänge. Wie bewerten Sie die Transferphase?

Mandl: „Obwohl wir eine sehr ansprechende Saison gespielt haben, hatten wir Handlungsbedarf, weil uns am Ende einfach die Luft wegen dem kleinen Kader ausgegangen ist. Verletzte Schlüsselspieler konnten da nicht adäquat ersetzt werden. Speziell was die Offensive betrifft, denke ich, dass wir uns sehr gut verstärkt haben. Es gibt auch einige Rückkehrer: Andreas Bart ist wieder zurück von seinem Auslandssemester, Lukas Holzinger steigt auch nach Meniskusoperation wieder ein. Das stimmt uns insgesamt schon optimistisch, weil wir jetzt breiter aufgestellt sind. Der Unsicherheitsfaktor ist aber die Defensive, weil von der Defensive der vergangenen Saison nur einer übergeblieben ist, alle anderen Posten inklusive Tormann müssen neu besetzt werden, das braucht ein wenig Zeit.“

Ligaportal: Was ist die Zielsetzung für die kommende Saison? 

Mandl: „Wir wollen am Anfang möglichst viele Punkte machen, um mit den hinteren Plätzen nichts zu tun zu haben. Nach fünf-sechs Runden kann man dann konkretere Ziele setzen. Wir müssen wie gesagt schauen, wie schnell wir eine funktionierende und klassentaugliche Abwehr zusammenbekommen. Dann sollten wir wieder als Team auftreten, das war eigentlich immer unsere Stärke.“

Ligaportal: Sie kennen die 1. Klasse Ost ganz gut. Wie sehen Sie die Liga bzw. die Konkurrenz?

Mandl: „Ich denke, dass wir recht gut in die Liga passen, weil es kurze Anreisen sind und sich die Leute kennen. Ich zähle uns derzeit ganz sicher nicht zu den Favoriten, weil es eben die besagten Unsicherheitsfaktoren gibt. Nach ein paar Runden wissen wir sicherlich mehr. Für mich sind Schiedlberg, Aschach und Hofkirchen auf alle Fälle Favoriten. Es gibt aber glaube ich, wenn man an die letzte Saison denkt, noch einige gute Teams – St. Marien im Frühjahr, Molln sowieso mit ihrer Heimstärke. Das wird eine total ausgeglichene, spannende Liga.“