"Nach einem großen Umbruch im Sommer haben wir gewusst, dass es in dieser Saison nur um das nackte Überleben geht und der Klassenerhalt das einzige Ziel ist. In der jungen Mannschaft ist zwar reichlich Potenzial vorhanden, aber vor allem die erfahrenen Spieler konnten die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen", erklärt Hans Günter Bernauer, Trainer der Union Tarsdorf, der das Team im Sommer übermnommen hat. Nach einer durchwachsenen Hinrunde überwintert man in der 1. Klasse Süd-West auf dem zwölften Rang und ist von der Abstiegszone nur aufgrund der um zwei Treffer besseren Tordifferenz getrennt. Um für den Abstiegskampf gerüstet zu sein, werden in Tarsdorf in der Winterpause Korrekturen am Kader vorgenommen, stehen einer Neuerwerbung zwei Abgänge gegenüber.
Die Bernauer-Elf kam zunächst ganz gut durch den Herbst, stand nach acht Runden im Mittelfeld der Tabelle und konnte nicht nur den Herbstmeister aus Neuhofen besiegen, sondern auch dem Drittplatzierten, Mattighofen, ein Unentschieden abtrotzen. In den letzten fünf Spielen ergatterten die Tarsdorfer aber nur zwei Punkte, rutschten in der Tabelle immer weiter nach unten und überwintern in akuter Abstiegsgefahr. "Welch Potenzial in der Mannschaft steckt, haben die Ergebnisse gegen Neuhofen und Mattighofen gezeigt. Doch generell ist die Mannschaft noch zu unerfahren und konnten zudem die routinierten Spieler ihr Leistungsvermögen nicht abrufen", so Bernauer. Von den vielen jungen Spielern legte unter anderem der erst 16-jährige Innenverteidiger Julian Galluseder eine Talentprobe ab.
Während nur eines der bisherigen sieben Heimspiele gewonnen werden konnte, wurden in der Fremde immerhin zwei "Dreier" eingefahren. "Auch die Heimschwäche hat mit der Jugend der Mannschaft zu tun. Während die Jungen in der Fremde oft befreit aufspielen, sind sie dem Druck vor heimischer Kulisse oft nicht gewachsen. Zudem haben wir auf eigenem Platz nur in zwei Partien wirklich schlecht gespielt, sind aber zumeist an der mangelnden Chancenverwertung gescheitert", meint der Coach, der beim Trainingsauftakt, Ende Januar, einen veränderten Kader vorfinden wird.
Während Georg Waldbauer und Martin Nitschneider das Tarsdorfer Trikot künftig nicht mehr überstreifen werden, wurde in der Winterpause ein neuer Spieler verpflichtet, wechselt mit dem zentralen Mittelfeldspieler Richard Gromotka, der Kapitän von Bernauer`s Ex-Verein, Traunreuth, nach Tarsdorf. "Da die Situation nicht lustig ist, wir mehr Qualität bzw. die Jungen Unterstützung von erfahrenen Spielern benötigen, sehen wir uns nach weiteren Verstärkungen um. An zwei Spieler sind wir dran, zu einem Abschluss ist es bislang aber noch nicht gekommen", hofft Hans Günter Bernauer, dass die Transfers in trockene Tücher gebracht werden können.
In der in dieser Saison besonders wichtigen Vorbereitung schlagen die Kicker aus Tarsdorf ihre Zelte in Italien auf und halten in Jesolo ein Trainingslager ab. "Zum einen hoffe ich, dass die neuen Spieler einschlagen werden, und zum anderen müssen die jungen Spieler hart an sich arbeiten und weiterentwickeln", so Bernauer. "Die Jungen sind im Sommer ins kalte Wasser geworfen worden und haben quasi schwimmen gelernt. Ich hoffe, dass sie im Frühjahr besser und schneller schwimmen und die bevorstehenden Aufgaben meistern werden. Uns erwartet eine schwierige Rückrunde, in der es nur darum geht, die Klasse zu halten."
Günter Schlenkrich