1. Klasse Süd-West

Union St. Johann/Walde vor "brutaler" Rückrunde

Nach dem ersten Meistertitel seit 31 Jahren und dem Aufstieg in die 1. Klasse Süd-West kam die Union St. Johann am Walde einen Stock höher gut an, etablierte sich in der neuen Liga und überwintert auf dem ausgezeichneten fünften Platz. "Wir haben nicht nur ein erfolgreiches, sondern auch ein überaus intensives Jahr 2013 hinter uns. Nach dem überraschenden, aber verdienten Aufstieg und den Feierlichkeiten im Sommer, sind wir im Herbst aufgrund der Abgänge bzw. einer extrem dünnen Personaldecke an unseren Grenzen gestoßen und darum mit dem bisherigen Abschneiden sehr zufrieden", erklärt Meister-Trainer und Ex-Landesliga-Torjäger Mario Krämer, dem im Frühjahr ein Spieler nicht zur Verfügung steht.

 

Ausgezeichneter Start und starkes Finish

Obwohl mit Feichtinger, Walzinger und Ortmaier drei Spieler der Meister-Mannschaft nicht mehr dabei waren und der Aufsteiger sich nicht verstärkt hatte, kam die Krämer-Elf mit der Aufstiegseuphorie im Rücken ausgezeichnet aus den Startblöcken und blieb in den ersten fünf Runden ungeschlagen. "In den ersten Runden waren alle Spieler fit. In der Folge hatten wir jedoch mit einigen Ausfällen zu kämpfen, konnten diese nicht kompensieren und sind in ein Loch gefallen ", spricht der Coach drei Niederlagen in Serie an. Nachdem "Saiga Hans" nach acht Runden auf dem elften Rang gestanden war, legte der Aufsteiger einen guten Endspurt hin, konnte drei der letzten fünf Spiele gewinnen und mit einem respektablen Sieben-Punkte-Vorsprung zur Abstiegszone in die Winterpause gehen.

 

Nach Debakel in Neukirchen, Sieg gegen Herbstmeister

"Nach dem tollen Start war das Spiel gegen Schildorn der Knackpunkt. Wir haben gegen den Mit-Aufsteiger nicht nur die erste Niederlage kassiert, sondern hatten nach diesem Match zwei gesperrte und drei verletzte Spieler. Aber meine Mannschaft hat einen tollen Charakter und konnte eine Woche nach einem schlimmen Debakel in Neukirchen den Herbstmeister aus Neuhofen besiegen", weiß Krämer, der sich über eine enorme Heimstärke freuen konnte. Während der Fünftplatzierte in sieben Heimspielen den Platz nur einmal als Verlierer verlassen musste, konnte die Krämer-Elf in sechs Auswärtsspielen lediglich einen Sieg feiern.

 

Neuer Libero muss aus dem Hut gezaubert werden

Nach drei Abgängen im Sommer steht dem Aufsteiger im Frühjahr ein weiterer Spieler der Meister-Mannschaft nicht zur Verfügung. "Manuel Angermayr hat im Herbst in Innsbruck sein Studium begonnen und in der Hinrunde die Reisestrapazen auf sich genommen. In diesem Jahr wird sich der Libero aber ausschließlich seinem Studium widmen und in der Rückrunde nicht dabei sein", so Krämer, der in der Vorbereitung einen neuen Libero aus dem Hut zaubern muss. "Da wir nicht über die Spieler verfügen, um eine Viererkette umzustellen, und zudem aller Voraussicht nach keine Transfers tätigen werden, wird der Angermayr-Ersatz aus den eigenen kommen. Der Verein verfolgt die Philosophie, vorwiegend mit eigenen Leuten zu arbeiten und auf bezahlte Spieler zu verzichtet, deshalb werden wir wohl ohne Verstärkung ins Frühjahr gehen. Wir stehen zwar mit einem Spieler in Kontakt, ein Transfer ist aus heutiger Sicht aber unwahrscheinlich."

 

Trainingslager in Kärnten - richtungweisender Rückrundenstart

Am 31. Januar beginnt in St. Johann die intensive Vorbereitung auf die zweite Meisterschaftshälfte, die neben zahlreichen Trainingseinheiten und einigen Testspielen auch ein Trainingslager in Faak am See beinhaltet. Trotz des fünften Tabellenplatzes und einem Sieben-Punkte-Vorsprung auf den "Strich", erwartet Mario Krämer einen beinharten Abstiegskampf. "Da sich die abstiegsbedrohten Mannschaften enorm verstärken, stehen wir vor einer brutalen Rückrunde. Auch wenn wir unbedingt in der 1. Klasse bleiben wollen und dafür auch alles tun werden, wäre es kein Beinbruch, sollten wir nach nach nur einem Jahr wieder in die 2. Klasse zurückkehren müssen. Die ersten Spiele, in denen wir auf direkte Konkurrenten treffen, sind richtungweisend", hofft Mario Krämer auf einen ähnlich guten Start wie im Herbst.

 

Günter Schlenkrich