Titelmitfavorit SC Schwanenstadt 08 musste sich im ersten Spiel der neuen Saison zu Hause geschlagen geben, verlor das Derby gegen die Union Raika Regau mit 1:2. Bemerkenswert dabei war, dass Regau fast eine ganze Halbzeit lang mit zehn Mann spielte, nachdem Peparim Dauti mit Gelb-Rot vom Platz flog. In dieser Phase gelang der Dotter-Elf sogar das 0:2, der Anschlusstreffer der Heimischen (77.) kam zu spät. "Ein mehr als verdienter Sieg", sagt Regaus Sektionsleiter Franz Huemer nach diesem Duell, das schon vor Anpfiff einige Brisanz in sich hatte.
"In Schwanenstadt ist eben vieles anders"
Das Spiel zwischen Schwanenstadt und Regau sollte eine sehenswerte Auftaktpartie in die neue Saison werden, immerhin standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die beide Ambitionen haben, ganz vorne in der Tabelle mitzuspielen. Zudem handelte es sich bei diesem Match um ein mit Spannung erwartetes Derby. Doch schon vor Anpfiff dieser Partie gab es bereits die ein oder andere Unstimmigkeit, wie Regaus Sektionsleiter im Gespräch mit unterhaus.at schildert: "Der Schwanenstädter Spieler Kenan Bektik wurde zuletzt in der Vorbereitung wegen Tätlichkeit mit Rot ausgeschlossen, gegen uns durfte er aber spielen. Ich bin 29 Jahre lang Sektionsleiter, doch so etwas habe ich noch nie erlebt. Das gibt es auch nur in Schwanenstadt. Außerdem mussten wir uns bei der Dressenwahl nach der Heimmannschaft richten, unglaublich. In Schwanenstadt ist eben vieles anders." Schwanenstadt-Coach Gerhard Mittermayr möchte das freilich nicht so gelten lassen: "Erstens war das nie eine Rote Karte, die Bektik da kassiert hat. Zweitens ist das alles abgehandelt worden, der Spieler darf sich ein halbes Jahr nichts zu Schulden kommen lassen, damit ist das erledigt. Zur Dressenwahl kann ich nichts sagen, darüber war ich nicht informiert."
Linimair bringt Regau auf die Siegesstraße
Doch kommen wir nun zum Spiel. Die Heimischen hatten sich viel vorgenommen für diese Saison, dementsprechend traten sie zu Beginn der Partie auch auf. Doch Regau verteidigte geschickt, so dass Chancen in diesem Match zur Mangelware wurden, vor allem aus Standardsituationen resultierten. Eine solche führte dann auch zum ersten Tor, jedoch nicht für Schwanenstadt, sondern für die Gäste. Routinier und Freistoßspezialist Herbert Linimair zog aus etwa 30 Metern ab, Schwanenstadt-Keeper Manuel Laher konnte den Ball nur abtropfen lassen und Torjäger Benjamin Troppmair war per Abstauber zur Stelle - 0:1 (33.). Nach der Pause schwächte sich Regau allerdings selbst, als der Ex-Schwanenstädter Peparim Dauti in der 52. Minute zum zweiten Mal die gelbe Karte sah und somit unter die Dusche musste. "Dauti ist selbst gefoult worden, hat anschließend aber wohl etwas zu laut geschrien und deshalb die zweite Gelbe gesehen", beschwert sich Huemer. Nun hatte Schwanenstadt noch etwas mehr Raum, konnte diesen jedoch abermals nicht nutzen, die Gäste kämpften nun noch aufopferungsvoller. In der 61. Minute war es dann erneut Linimair, der zu einem Freistoß antrat, diesmal den Ball jedoch selbst in den Maschen unterbrachte - 0:2. Nun machte Schwanenstadt komplett auf, so wollte man nicht in die Saison starten. In der 77. Minute stocherte Ceyhun Kaya den Ball dann auch zum 1:2 über die Linie, in der Schlussphase sollte jedoch kein Tor mehr gelingen. Der eingewechselte Manfred Zopf vergab sogar noch das mögliche 1:3 für Regau.
Gerhard Mittermayr, Trainer SC Schwanenstadt 08
"Wir hatten eine gute Vorbereitung hinter uns, wollten auch gut in die Saison starten, doch gegen Regau taten wir uns im Frühjahr schon schwer. Wir haben diesmal nicht schlecht gespielt, doch sie sind kompakt gestanden, haben aus dem Spiel heraus fast nichts zugelassen. Es tut schon etwas weh beim Auftakt vor eigenem Publikum verloren zu haben."
Franz Huemer, Sektionsleiter Union Raika Regau
"Der Sieg war mehr als verdient, vor allem weil wir 40 Minuten lang mit zehn Mann spielen mussten. Herbert Linimair war heute der beste Mann am Platz, war an beiden unserer Tore beteiligt. Gott sei Dank ist ihr Anschlusstreffer relativ spät gefallen, wobei wir am Ende sogar noch die Chance auf das 3:1 gehabt hätten."
Milan Vidovic