Schon seit Wochen wartete man in den Lagern des USC Attergau und der Union Oberwang auf dieses Derby. Und dazu waren bei herrlichem Fussballwetter auch mehr als 400 Zuseher ins Attergaustadion gekommen, um das Spiel der ewigen Rivalen mitzuerleben. Bei den Heimischen erwartete man sich nach den mäßigen Erfolgen der letzten Wochen die Wende, doch es sollte ganz anders kommen.
Die Riedl-Elf kam sehr gut aus den Startlöchern, hatte in der Anfangsphase mehr Spielanteile und war auch läuferisch besser als der Gegner. Attergau konnte einige gute Einschußmöglichkeiten nicht nutzen. Aber auch Oberwang war mit seinen schnellen Flankenstürmern immer wieder gefährlich und konnte einige Male die Attergauer Abwehr, die teilweise nicht gut stand, überrennen. In der 18. Minute konnte Thomas Strobl seinen Gegenspieler nur mehr mit einem Foul bremsen und bekam von Schiedsrichter Ing. Stangl die gelbe Karte. Von Minute zu Minute kam immer mehr Unsicherheit in die Attergauer Abwehr. Man bekam keinen Befreiungsschlag hin, ohne nicht einen nahe stehenden Gegenspieler anzuschießen, der den Ball wieder in die Gefahrenzone beförderte. Das Unheil für Attergau nahte in der 35. Minute, als der zuvor verwarnte Thomas Strobl wieder einmal seinen Gegenspieler vorbeiziehen lassen musste und sich nur mehr mit einem Foul helfen konnte. Die gelb-rote Karte war die Folge und der USC Attergau damit schon sehr früh in Unterzahl. Oberwang erhöhte den Druck und plötzlich in der 44. Minute dann ein Pfiff und der
Schiedsrichter zeigte auf den Elfmeterpunkt. Ein angebliches Foul eines Attergauer Spielers soll es gegeben haben, was von den Zusehern aber ganz anders beurteilt wurde. Letztlich halfen auch die Reklamationen nichts und Oberwang konnte mit dieser letzten Aktion in Hälfte eins mit 1:0 in Führung gehen. Michael Strobl verwandelte den Strafstoß unhaltbar für Attergau-Tormann Martin Eder.
Nach der Pause dachte man, dass die Gäste nun ihre personelle Überzahl ausspielen würden, aber die Heimelf kam überraschend motiviert aus der Kabine und es dauerte nur ein paar Minuten bis Attergau etwas überraschend zum 1:1 ausgleichen konnte. Nach einer Flanke von links hatten die Oberwanger Abwehrspieler den Attergauer Lukas Lametschwandtner ganz alleine stehen lassen und dieser konnte überlegt, ohne Bedrängnis und ohne Chance für Goalie Trinker zum Ausgleich einköpfeln. Oberwangs Trainer Peter Dessl sah Defizite im Spiel seiner Mannschaft und stellte daraufhin um: Anstelle von Rene Putz und Josef Speer kamen Mario Lettner in der 53. und Mario Pöckl in Minute 64 ins Spiel. Und der letztgenannte „Super-Mario“ Pöckl sollte wenig später für seine Mannschaft das Spiel entscheiden. Innerhalb von nur sieben Minuten, in der 68. und 75. Spielminute drehte er den Spielstand auf 3:1. Aber Attergau steckte nicht auf und hatte in der Schlussphase trotz der numerischen Unterlegenheit noch etliche Chancen auf Tore. Immer wieder trieben die heimischen Fans ihre Truppe nach vorne. Ein Anschlusstreffer lag förmlich in der Luft. Gleichzeitig fanden aber auch die Gäste aus Oberwang noch einige gute Einschussmöglichkeiten vor, welche aber entweder durch eigenes Unvermögen oder durch Attergaus Tormann Martin Eder zunichte gemacht wurden.
Für den Endstand in diesem Spiel war ausgerechnet Thomas Brüderl verantwortlich. Seit drei Wochen wieder im Kader der Attergauer war er in der 64. Minute eingetauscht worden. Nach einem Foul der Oberwanger in der 91. Minute nahm er sich des Freistosses, ca. 20 Meter vor dem Tor an und schoss ohne jegliche Chance für Tormann Dominik Trinker genau ins Kreuzeck zum Endstand von 2:3 für Oberwang.
Fotos und Bericht: Karl Kernmayer