kbprintcom.at präsentiert: Mit einem tor- und abwechslungsreichen 4:4 (4:2) endete das Salzkammergut-Derby in der 1. Klasse Süd zwischen dem Ligaachten ASKÖ Gosau und dem Sechsten SV Ebensee. Für die Hausherren war es das fünfte ungeschlagene Spiel hintereinander, für ihre Gäste war es bereits das achte Ligaspiel ohne eine Pleite en suite. Der Torreigen begann in Minute Sechs mit der Ebenseer Führung. Doch Gosau drehte die Partie und führte zur Pause mit 4:2. Nach dem Seitenwechsel spielte aber Ebensee groß auf und kam noch zum Ausgleich. Jetzt Trainingslager buchen!
Seit vier Partien sind die Gosauer unbesiegt. Am vergangenen Wochenende holte die Aschauer-Truppe einen Punkt in St. Georgen, davor gab es drei Siege in Folge. Ihre Gäste aus Ebensee sind seit sieben Partien ohne Niederlage und holten ebenso wie die Gosauer vor einer Woche ein Unentschieden - ein 1:1 daheim gegen Frankenmarkt. Vor zahlreichen Zuschauern war es ein richtiges Derby von der ersten Minute an. Die Gosauer, die in der ersten Halbzeit mit drei Stürmer auftraten, hatten gegen die Ebenseer vor allem auf ihrer linken Seite große Probleme und das nutzten die Gäste eiskalt aus. Bereits nach nicht einmal sechs Minuten fiel der erste Treffer. Nach einem Angriff über die rechte Seite kam der Ball von Kendler in die Mitte, wo Stürmer Tamas Szabo aus guten elf Metern zum frühen 1:0 einschoss (6.). Nur Sekunden darauf kam ein weiter Gosauer Ball in die Spitze. Die Ebenseer Hintermannschaft leistete sich ein paar Fehler und ging nicht konsequent genug zum Ball, so dass Miroslav Grom zum Ball kam, ihn einmal aufhupfen ließ und mit einem Schuss ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich abzog (7.). "Es ging immer hin und her. Es war eine ziemlich ausgeglichene Partie. Beide Mannschaften fanden Chancen vor"; erklärte Gosaus Funktionär Gerhard Egger. Die Zuschauer mussten nicht lange auf den nächsten Treffer warten. Es waren noch keine zwanzig Minuten gespielt, da kamen die Gosauer erneut in die Offensive. Maros Grom bekam den Ball aus dem Halbfeld und schoss ihn zur 2:1-Führung ein (19.). Nur sechs Minuten später erhöhte die Aschauer-Truppe auf 3:1. Nach einer Vorarbeit des sehr starken Bernhard Kraft netzte Kapitän Alexander Grill ein (25.). "Wir haben uns die Gegentore selber geschossen und uns mit individuellen Fehlern das Leben schwer gemacht", so Ebensees stv. Obmann Manfred Holzinger. Aber seine Mannschaft steckte nicht auf und kam nur ein paar Minuten nach dem dritten Gegentreffer zum Anschlusstor. Nach einem erneuten Angriff über die rechte Seite - die bekam Gosau nicht in den Griff, "wir haben alle vier Tore über links bekommen. Da war nur der Außendecker und kein zweiter Mann, der ihm half", sagte Egger - traf Thomas Kendler nach Vorarbeit von Szabo zum 2:3 (30.). Es folgte dann die beste Phase der Gosauer. "In der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit hatten wir unsere beste Phase. Wir hatten mehr Ballbesitz und waren ganz leicht feldüberlegen", so Gosaus Funktionär. Einen Stangenschuss hatten die Gastgeber auch noch zu verzeichnen. Lucic traf mit einem Freistoßschuss die Latte. Kurz vor dem Pausenpfiff konnte sich Gosau erneut eine Zwei-Tore-Führung herausschießen. Nach einem Ballverlust der Ebenseer spielte Bernhard Kraft den Ball zu Miroslav Grom und der schoss zur 4:2-Pausenführung ein (46.). "Wir wollten Fußball spielen, den Ball laufen lassen. Gosau hat den Ball nur hoch nach vorne gespielt. Es gab dann auch noch eine Situation, bei der der Schiedsrichter Elfer pfeifen hätte müssen/können", wies Holzinger auf eine Szene im Gosauer Strafraum hin, als sein Spieler Szabo gelegt worden war, aber Schiedsrichter Kaiblinger weiterspielen ließ.
Um einiges besser aus der Kabine kamen die Gäste, "sie waren wie verwandelt", so Egger. Seine Mannschaft konnte mit den aktiveren Gästen nicht umgehen und die waren in der Folge die eindeutig bessere Mannschaft. "Sie waren zweikampfstärker und bissiger", konstatierte der Gosauer Funktionär. Den Gästen gelang auch der schnelle Anschlusstreffer. Nach einem Angriff über die rechte Seite kam der Stangelpass in die Mitte und Kendler schoss zum 3:4 ein (50.). Die Ebenseer erspielten sich weitere Chancen. "Wir haben phasenweise sehr stark gespielt", erklärte Holzinger. Es war die beste Phase seiner Mannschaft in einem kampfbetonten Derby. Die Ebenseer belohnten sich dann auch mit dem Ausgleich. Wieder kam man über rechts. Sengül leistete die Vorarbeit und nach einem Fehler der Gosauer Hintermannschaft konnte Szabo mit seinem neunten Saisontor zum 4:4-Ausgleich einschießen (70.). In der Schlusspahse fanden die Gäste durch Shabanaj und Szabo weitere sehr gute Einschussmöglichkeiten vor. Aber auch Gosau wurde noch in der Offensive aktiv, hatte ein, zwei gute Chancen. Miro Grom traf sogar noch einmal ins Netz, doch dieser Treffer wurde wegen Abseits aberkannt. "Es war eine ausgeglichene Schlussphase. Beide Teams neutralisierten sich und waren mit dem Punkt zufrieden. Im Endeffekt ist es ein gerechtes Unentschieden, dennoch muss man sich ärgern, wenn man bereits 3:1 und 4:2 vorne war. Wir hätten es ein bisschen intelligenter spielen müssen. Die Offensive war top, die Defenive ein Flop, aber da mein ich jetzt nicht nur die Verteidiger, sondern alle Spieler", sagte Egger. "Wir sind mit dem Punkt zufrieden, auch wenn es zwei verlorene Punkte sind, da wir auswärts vier Tore geschossen haben. Die Leistung von uns war okay", analysierte Holzinger.
Ein packendes Derby mit vielen Toren und zwei Serien, die anhalten. Wie meistens fielen auf dem kleinen Gosauer Platz einige Tore und es gab viele Strafraumszenen. Obwohl die Gosauer eine sichere Pausenführung hatten, gaben sie diese nach dem Seitenwechsel her, da Ebensee aufkam und viel bissiger agierte und man selber die Führung nicht sicher verwaltete. In der Schlussphase hatten beide Teams die Chance auf den "Dreier".
Daniel Schrofner