2. Klasse Mitte-Ost

Kuriose Tore bei Heimsieg des SV Kematen/Innbach

kematen innbach svIm Spiel SV Kematen/Innbach gegen ESV Wels empfing das 
wels esvTabellenschlusslicht der 2. Klasse Mitte-Ost so etwas wie seinen Angstgegner, gingen doch die letzten vier Begegnungen allesamt an die Welser. Nach der unnötigen Niederlage im Hinspiel, in dem der SVK in numerischer Überzahl eine 2:1-Führung aus der Hand gab, nahm sich die Mannschaft des im Winter neu verpflichteten Spielertrainers Mario Reisinger viel für den Frühjahrsauftakt vor um die Schlappe der Hinrunde auszumerzen. Ein unglückliches Eigentor schien die Innbachtaler zunächst von diesem Vorhaben abzubringen, doch dann leitete ein Tor, das man so nicht alle Tage zu sehen bekommt, die Wende ein.

Kematen gerät mit Pech in Rückstand

Etwa 50 Zuseher fanden sich bei winterlichen Temperaturen auf dem Kematner Fußballplatz ein und sahen zu Beginn des Spiels eine sicher kombinierende Mannschaft aus Wels, die es gut verstand den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Die jungen Kematner standen in dieser frühen Phase des Spiels zu weit vom Gegner weg und wurden selbst nur ansatzweise im Konter gefährlich. Zwingende Chancen konnten sich jedoch auch die Gäste zunächst nicht erspielen, hatten aber nach etwa einer halben Stunde das Glück auf ihrer Seite als Reisinger im Abwehrzentrum einen Fernschuss blocken wollte und diesen dabei so unglücklich mit der Ferse ablenkte, dass sich das Spielgerät in hohem Bogen über Kematens Schlussmann zum 0:1 ins Tor senkte. Kurz vor Ende der ersten Hälfte bat sich dem ESV die große Gelegenheit auf 2:0 zu erhöhen, doch Coralic verzog aus aussichtsreicher Position denkbar knapp. So gingen die Gäste aus Wels mit einer verdienten, wenn auch in der Entstehung glücklichen 1:0-Führung in die Pause.

Doppelschlag dreht die Partie

In der Pause dürfte der Neo-Coach des SVK die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Jungs kamen wie ausgewechselt aus der Kabine und drückten nun ihrerseits auf den Ausgleich. Mehrmals konnte sich der an diesem Tag sehr stark spielende Flügelflitzer Bernhard Steinmassl positiv in Szene setzen und die neue Doppelsechs der Kematner bestehend aus Kapitän Zobl und Neuzugang Bosnjak dirigierte das Spiel. Die Bemühungen der Hausruckviertler sollten sich schließlich Mitte der zweiten Halbzeit bezahlt machen, als der vom SV Pichl heimgekehrte Andreas Fischer einen wahren Geniestreich auspackte und alle inklusive ESV-Torwart Leeb mit einem direkt ins lange Eck verwandelten Corner überraschte. Für viele war es ein verwegenes Kunststück, für Fischer hingegen ein probates Mittel bei den windigen Bedingungen: „Ich habe vorher im Spiel schon bei einigen Freistößen gemerkt, dass der Wind ziemlich mithilft, wenn man auf‘s lange Eck zielt. Von den Freistößen fand leider keiner den Weg ins Tor, dafür war dann der Eckball umso schöner, wobei man dabei natürlich auch eine Portion Glück benötigt, dass der Ball so passt.“ Kurz darauf drehte die Heimelf die Partie endgültig zu ihren Gunsten; Steinmassl konnte sich ein weiteres Mal auf seiner Seite durchsetzen, drang in den Strafraum ein und legte mustergültig für den 18-jährigen Julian Weixlbaumer zurück, der die Vorlage trocken zum 2:1 einschob.

Ein kleiner Wermutstropfen

In weiterer Folge kontrollierte die Reisinger-Elf das Spiel und blieb dabei gefährlich. Vor allem in Person von Stefan Mairinger war das Tabellenschlusslicht mehrmals knapp an der Vorentscheidung dran, seine Schüsse verfehlten aber jeweils knapp das Ziel. So blieb es spannend bis zum Schluss und vor allem in den letzten fünf Minuten, als die Eisenbahner nochmal alles nach vorne warfen und Bosnjak wegen Missachtung der Spieldistanz des Feldes verwiesen wurde, mussten die heimischen Fans gehörig um den Sieg zittern. Letztlich brachten die Kematner dieses Mal aber die drei Punkte ins Trockene und so gelang die angestrebte Wiedergutmachung für die Niederlage in Wels. Mit dem zweiten Saisonsieg übergab man zudem die Rote Laterne an die spielfreien Schlüßlberger, die jedoch bereits nächste Woche im direkten Duell der Nachzügler die Chance haben werden, vom letzten Platz wieder wegzukommen.

Stimme zum Spiel:

Mario Reisinger (Spielertrainer SV Kematen/I.): „Wir wissen, dass uns ein richtiger Knipser fehlt, aber man sieht, dass Leben in der Mannschaft ist und jeder sein Bestes gibt. In der Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, dass wir enger am Mann stehen und die Zweikämpfe besser annehmen müssen. Wir spürten, dass heute was drinnen ist für uns und nahmen uns daher vor mit dem Wind nochmal Vollgas zu geben.“

Jörg Korntner