Mit dem letzten Aufgebot musste der SV Kematen/Innbach in
der 16. Runde der 2. Klasse Mitte-Ost beim zuletzt siegreichen SV Oftering antreten. Neben den gesperrten Seemann, Mairinger und Zobl fehlten auch noch Lattner und Fischer, der den Belastungstest beim Aufwärmen nicht bestand. So musste in den Reihen der Gäste mit Sageder sogar ein Spieler beginnen, der zuvor im Spiel der Reservemannschaften 90 Minuten mit von der Partie war. Die Vorzeichen für einen weiteren Erfolg der Ofteringer standen also gut, doch oft kommt es anders, als man denkt; so auch heute, denn die aufopferungsvoll kämpfende Truppe von Spielertrainer Reisinger verteidigte geschickt und war selbst je einmal gegen Ende jeder Halbzeit erfolgreich im Abschluss.
Hundertprozentige Einsatzbereitschaft, keine Angst vorm Gegner, diszipliniertes Zweikampfverhalten und Pressing – so lauteten die Vorgaben von Kematens Coach an seine Jungs vor dem Spiel. Dennoch überließ es das Tabellenschlusslicht zunächst den Gastgebern das Spiel zu machen und konzentrierte sich selbst aufs Verteidigen. Der SVO begann druckvoll und versuchte wiederholt die Kematner Abwehr mit langen Bällen in den Strafraum zu überrumpeln. Schopper konnte sich zweimal auf der rechten Flanke durchsetzen und den Ball gefährlich in die Mitte bringen, zwingende Chancen schauten dabei jedoch nicht heraus, da Kematens Goalie Marvin Steiner seine Stärke bei Flankenbällen demonstrieren konnte. Zur ersten echten Chance im Spiel kamen somit etwas unverhofft die Gäste, als in der 17. Spielminute ein Schuss von Weixlbaumer aus etwa 18 Metern Distanz knapp über das Tor streifte. Daraufhin kam der SVK besser ins Spiel und konnte das Spiel offener gestalten. Oftering agierte weiter mit hohen Diagonalvorlagen, die jedoch allesamt von Steiner aus der Gefahrenzone bugsiert werden konnten. In der 26. Minute unterlief Kematens Zodlhofer ein Fehlpass beim Herausspielen, womit er seinen Tormann zu einem Ausflug aus dem Strafraum zwang um Schlimmeres zu verhindern. Wenige Minuten später kamen die Hausherren zu ihrer ersten Großchance: Nach einem schönen Zuspiel von Kohout vergab Beganovic aus aussichtsreicher Position innerhalb des Strafraums. Die letzte Viertelstunde gehörte dann den Gästen. Zuerst gab Reisinger aus gut 30 Metern einen schönen Distanzschuss ab, den Ofterings Torwart aus dem Eck fischte. Dann fand eine Freistoßflanke von Kematens Spielertrainer den sehr lauffreudigen Sageder im Fünfmeterraum, der den Kopfball jedoch nicht aufs Tor brachte. Kurz vor der Pause die nicht unverdiente Führung für die Innbachtaler: Nach einem Lupfer von Sageder verwertete Steinmassl den aufspringenden Ball mit einem Halbvolley ins lange Eck.
In der zweiten Spielhälfte fand die Heimmannschaft die erste Chance zum Ausgleich vor, als Steiner einmal eine Flanke nicht festhalten konnte und Zodlhofer den daraus resultierenden Schuss gerade noch vor der Linie wegschlagen konnte. Kurz darauf erzielte Steinmassl sein zweites Tor, das jedoch aufgrund einer klaren Abseitsstellung von Reisinger, der ihm den Ball im Fünfmeterraum quergelegt hatte, nicht zählte. In weiterer Folge kamen die Ofteringer zu einigen Halbchancen und vielen Eckbällen, die jedoch allesamt nichts einbrachten, da Steiner auf dem Posten war und einmal einen gefährlichen Kopfball um die Stange drehen konnte. Zu Beginn der Schlussviertelstunde setzte sich Balihodzic schön auf der rechten Seite durch und brachte einen scharfen Pass in die Mitte, den die Kematner Verteidigung zunächst abblocken konnte; der Ball fiel jedoch direkt Schopper vor die Füße, dessen gut angetragener Schuss gerade noch vom Bein eines Verteidigers übers Tor gelenkt wurde. In der 78. Minute läuteten abermals die Alarmglocken im Kematner Strafraum, als Beganovic aus 22 Metern zum Freistoß antrat; nur mit Mühe konnte Kematens Schlussmann den scharfen Schuss im Nachfassen bändigen. Wenige Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit die spielentscheidende Szene bei der Plöchl ein haarsträubender Fehler unterlief: Am eigenen Sechzehner vertendelte er den Ball gegen Steinmassl, der sich den Ball noch einmal vorlegte und zum 2:0 für Kematen abzog. Kurz darauf offenbarte sich Schraml noch einmal die große Chance seine Mannschaft zurück ins Spiel zu bringen, doch er vergab alleinstehend aus wenigen Metern mit einem Lupfer über das Tor. Die letzte Chance für Oftering vergab Beganovic, dessen Fernschuss Steiner aus der linken unteren Ecke holte. Alles in allem war der Sieg für Kematen aufgrund der guten kämpferischen Leistung und der besseren Chancenauswertung nicht unverdient wie auch Ofterings Sektionsleiter Mario Fenzl nach dem Spiel anerkannte: "Kematen hat es clever gespielt; sie haben geschickt verteidigt und vorne ihre Chancen genützt." Die Innbachtaler blieben somit erstmals in dieser Saison ohne Gegentor und feierten eine gelungene Revanche für die 2:4-Niederlage im Hinspiel.
Karl Karazi (Sektionsleiter SV Kematen/Innbach): "Oftering war die spielerisch stärkere Mannschaft und hat gut begonnen, aber mit Fortdauer der Partie sind wir besser in Spiel gekommen. Die Mannschaft hat heute wirklich Leidenschaft gezeigt und wurde dafür belohnt. Der Sieg ist zwar etwas glücklich, da Oftering zu mehr Chancen gekommen ist, aber wir haben gut dagegen gehalten und unsere Chancen genützt. Wir freuen uns über die drei Punkte.“
Jörg Korntner