Spannend verlief die Herbstsaison der 2. Klasse Mitte-West, es zeichnet sich ein enges Rennen im Kampf um den Aufstieg ab. Keinem Team ist es bis jetzt gelungen, sich entscheidend abzusetzen. Den Herbstmeistertitel sicherte sich schließlich in der vorletzten Runde die Union Haag/Hausruck, die dann allerdings in der letzten Runde beim ATSV Holzleithen/Thomasroith ihre zweite Saisonniederlage einstecken musste. So liegen jetzt vier Teams innerhalb von nur fünf Punkten. Natürlich stehen von diesen vier Top-Teams Spieler im unterhaus.at-Team der Hinrunde, aber die beiden Top-Torschützen kommen aus zwei Teams der Mittelfeldregion. Überhaupt verfügt jede Mannschaft über tolle Spielerpersönlichkeiten und so sind acht Vereine diesem Team vertreten.
Das System unterscheidet sich von der Variante in der Grafik insofern, als dass das Team der besten Spieler der Hinrunde ein System mit einer Mittelfeldraute spielt. Hier kommen die Fähigkeiten der vor allem zentral ausgerichteten Mittelfeldspieler besser zur Geltung…
Tormann
„Der Rückhalt“ – Michael Pendelin (ATSV Holzleithen/Thomasroith)
Michael ist mit 26 Jahren schon ein Routinier in der jungen Mannschaft von Trainer Sascha Stöckl und lief vor allem in den Partien gegen die unmittelbaren Aufstiegskonkurrenten zur Höchstform auf. „Auf der Linie war Mike schon immer stark, aber zuletzt hat er sehr stark an seinen Schwächen gearbeitet und so seine Leistung noch steigern können, sicher seine beste Saison seit ich Trainer der Mannschaft bin “, lobt sein Trainer.
Verteidigung
„Der Beißer“ – Dominik Speigner (ATSV Holzleithen/Thomasroith)
Sieben Einberufungen ins Team der Runde sind der beste Beweis für seine konstant guten Leistungen in diesem Herbst. Mit seinem enormen Ehrgeiz und seiner Zweikampfstärke lässt er den gegnerischen Stürmern über 90 Minuten kaum Luft zum Atmen. Der junge Bursch wurde von seinem Trainer bereits in der U15 geformt und wie einige andere aus diesem Jahrgang auch, Stammspieler in der Kampfmannschaft.
„Der kopfballstarke Routinier“ – Thomas Lindner (Union Haag/Hausruck)
Der 30-jährige Defensivallrounder war zu Beginn im Mittelfeld eingesetzt, rückte dann in die Innenverteidigung zurück, wo er seine Kopfballstärke bestens zu nutzen wusste. Insgesamt sieben Tore zeigen von seiner Gefährlichkeit aus der zweiten Reihe, dank seines guten Schusses.
„Der Riesentöter“ – Johannes Korntner (SV Europlan Pram)
Stets auf den Top-Stürmer der gegnerischen Mannschaft angesetzt bringt „Joki“ diese regelmäßig zur Verzweiflung und ist daher ein Garant für die wenigen (nur 16) Gegentore des SV Pram. Der 22-jährige besticht durch seine körperliche Fitness und ist auch in punkto Einstellung ein Vorbild für die gesamte Mannschaft.
Mittelfeld
„Der mit dem Decknamen“ – Daniel Fosete(de)r (ASV Niederthalheim)
Dank einem noch immer nicht behobenen Formalfehlers im OÖFV-System spielt der dynamische Flügelflitzer nach wie vor unter seinem Pseudonym Foseter, für seinen Trainer ist er aber ohnehin nur „Astronautovic“. Foseteder bereitete vor allem in der ersten Saisonhälfte den gegnerischen Spielern mit seiner Schnelligkeit und seinem unbändigen Willen jeden Zweikampf gewinnen zu wollen enorme Kopfzerbrechen. Dann bremste den sechsfachen Torschützen allerdings eine Oberschenkelverletzung, dennoch zählte er weiterhin zu den Stützen seiner Mannschaft.
„Der Youngster“ – Stefan Pauzenberger (Union Ritterbräu Taufkirchen)
Für seinen Trainer ein ballsicherer, kopfball- und zweikampfstarker, alles in allem ein intelligenter „Sechser“, der trotz seiner erst 18 Jahre zu den wichtigsten Spielern seiner Mannschaft zählt. Pauzenberger versäumte kein einziges Training in dieser Saison, muss sich aber im Frühjahr einer neuen Herausforderung stellen: er tritt zur Matura an. Er wird aber auch diese Doppelbelastung mit seinem Ehrgeiz sicher bewältigen.
„Der 10er“ – Andreas Schoberleitner (ASV Niederthalheim)
Technisch können ihm nicht viele das Wasser reichen, für seinen Trainer ist er „der 10er der Liga“. Neben der notwendigen Übersicht hat er auch den gewissen „Schmäh“ Situationen zu lösen, wobei er durch die zahlreichen Montagereisen viele Trainings in der Vorbereitung versäumt und so im körperlichen Bereich noch Defizite hat. Dafür stellte er mit acht Treffern seinen Torinstinkt unter Beweis.
„Der Vorbereiter“ – Denis Memisevic (Union Haag/Hausruck)
Der Slowene ist wie Schoberleitner ein überragender Techniker, der allerdings mehr als Vorbereiter glänzt. Vollstreckerqualitäten fehlen ihm noch. Seit zwei Jahren ist Memisevic in Haag und für das Spiel des Herbstmeisters ungemein wichtig.
Angriff
„Der Offensiv-Allrounder“ – Wolfgang Kaltenbrunner (SV GW Zell/Pettenfirst)
Der Torschützenkönig (35 Treffer) der letzten Saison in der 2. klasse Mitte-West, allerdings im Dress von Aufsteiger Union Bruckmühl, kehrte im Sommer zurück zu seinem Stammverein. Auf seiner Visitenkarte stehen unglaubliche 154 Tore in 198 Spielen und er zeigte auch heuer seine Torjägerqualitäten. Kaltenbrunner lebt von seiner Schnelligkeit und Wendigkeit und bereitet jeder Abwehr große Probleme. Trotz seiner Körpergröße („keine 170 cm“) ist er kopfballstark und für viele bildet er mit seinem Sturmpartner Florian Eckl das beste Sturmduo der Liga (zusammen 18 Tore)
„Das Vorbild“ – Raphael Schauer (Union Gaspoltshofen)
Mit 21 Jahren ist der komplette Fußballer bereits unumstrittener Kapitän seiner Mannschaft, der in allen Belangen als Vorbild gilt. Zudem ist Schauer einer, der, wenn es einmal nicht so läuft, das Ruder herumreißen und Spiele im Alleingang entscheiden kann. Zweimal gelangen ihm in dieser Saison drei Treffer in einem Spiel, insgesamt schaffte er 11 Volltreffer.
„Benji-Doppelpack“ - Benjamin Keleminec (Union Geboltskirchen)
Viermal gelang dem 23-jährigen Stürmer in diesem Herbst ein Doppelpack und zeichnete sich mit 13 Treffern für die Hälfte der Tore seines Stammvereins verantwortlich. „Benji ist technisch stark und schnell, vor allem aber ist er vor dem Tor eiskalt und braucht nicht viele Chancen“, ist sein Trainer voll des Lobes für seinen Goalgetter. Der Stürmer spielt seinen bisher besten Herbst und ist im Kampf um die Torjägerkrone sicher bis zum Schluss vorne dabei.
Tobias Hörtenhuber