Hofkirchen: Zuschauer stürmten nach Gelb-Rot den Platz (mit Fotos)

Details: Dienstag, 28. August 2012 11:44

In der Partie zwischen der Union Hofkirchen/Trattnach und dem ASKÖ Raika Ampflwang ging es am Sonntag in der 2. Klasse Mitte West ziemlich heiß her. In der sehr ruppigen Partie, mit insgesamt sieben gelben und zwei Ampelkarten, gingen die jungen Fledermäuse im ersten Heimspiel der Saison jedoch nicht unverdient als Sieger vom Platz.

In der ersten Spielhälfte dominierte die Heimelf in der Fledermausarena das Spiel klar und kam so zu zahlreichen Einschussmöglichkeiten. Allerdings verabsäumte es die Wagner-Elf, aus den hochkarätigen Chancen auch Tore zu machen. Armin Humer (41.) war es dann, der kurz vor dem Halbzeitpfiff doch den Führungstreffer für Hofkirchen erzielen konnte.

Platzsturm nach Gelb-Rot

Nach einem Strafstoß in Minute 55 stellten die Fledermäuse, durch ein Tor von Farkas Zoltan, auf 2:0. Rund 10 Minuten später, als Adlwangs Alexander Westermayer (66.) wegen Kritik vom Platz gestellt wurde, kam es zum Eklat. Plötzlich stürmten einige Gäste-Fans wutentbrannt den Platz. Da immer mehr Leute auf den Rasen stürmten und es schließlich zu einem Handgemenge kam, schien das Spiel zu eskalieren. Sektionsleiter Harald Linseder versuchte eine Besucherin zurückzuhalten, doch sie stürzte. Daraufhin bekam er vom Ersatztorwart des Gastvereins einen Faustschlag verpasst, was jedoch vom Unparteiischen nicht gesehen wurde und somit ungeahndet blieb.

Das Spiel ging weiter

Nachdem die Situation vom Ordnerdienst geschlichtet und beruhigt werden konnte, wurde die Partie, nach 10-minütiger Unterbrechung, doch noch fortgesetzt. In der 79. Spielminute wurde, nach einem Foul an der Strafraumgrenze, dann auch der Hofkirchner Abwehrchef Wolfgang Eichinger vom Platz gestellt. In den letzten Minuten des Spieles kamen die Gäste aus Ampflwang daher noch zu zahlreichen Torchancen, die in der 89. Minute zum Anschlusstreffer führten. Nach einer deftigen Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Ezekiel Ozabor erst in Minute 100 das Match.

von Gerhard Schrödl

Stellungnahmen zu den Vorfällen:

Harald Linseder (Sektionsleiter Union Hofkirchen/Trattnach):

„Nach Ampelkarte wegen Schiedsrichterkritik sind drei weibliche Fans der Gäste auf den Platz gelaufen und wir wollten sie zurückhalten. Eine Dame habe ich erwischt und an ihrer Kapuze zurückhalten wollen. Sie ist dabei jedoch hingefallen und dann standen plötzlich 30 Leute am Feld. Zuerst hat mir der Ersatztorwart einen Faustschlag verpasst und danach hat mich Herr Reiter aufs Schlimmste beschimpft. Beide haben mir vorgeworfen, ich hätte die Frau geschlagen und das stimmt nicht, das hab ich sicher nicht getan. Seitens des Gegners darf man sich auch nicht über den Schiedsrichter beschweren, wenn man ihn die ganze Zeit hindurch beschimpft, lässt sich das der Schiri eben nicht gefallen. Wo kommen wir denn da hin, wenn bei jedem Spiel bzw. jeder "Fehlentscheidung" der Schiris die Zuseher das Spielfeld stürmen würden.“

Marco Krankl (Sektionsleiter und Spieler ASKÖ Raika Ampflwang):

„Der Schiedsrichter hatte das Spiel von Anfang an nicht unter Kontrolle und so griffen Hitzigkeiten auf die Zuseher über. Der besagte "Platzsturm" dürfte aber halb so wild gewesen sein, denn die Damen hätten mit einer Leichtigkeit vom Ordnerdienst daran gehindert werden können. Dennoch war das ein eindeutiges Fehlverhalten der beiden Frauen. Konsequenzen seitens des ASKÖ Raika Ampflwang gegen die beiden sind daher nicht ausgeschlossen. Danach haben die Ordner allerdings kläglich versagt. Das Endergebnis mit 2:1 für Hofkirchen wird klarerweise akzeptiert, da wir es bei einer gefühlten Nettospielzeit von 10 Minuten in Hälfte zwei nicht geschafft haben, das Spiel zu drehen. Wir streben nun allerdings eine Behandlung der Vorfälle bei der Schiedsrichterkommission sowie eine Aufhebung der beiden Gelb-Roten Karten an. Außerdem wollen wir erreichen, dass dieser Schiri bei Spielen des ASKÖ Ampflwang nicht mehr eingesetzt wird.“