Nach zwölf Partien in der Hinrunde wartet der ASKÖ Ebelsberg Linz noch auf den ersten vollen Erfolg in der laufenden Saison. Drei Unentschieden waren im Herbst das höchste der Gefühle. Zwei davon erreichte man erst nach der Trennung von Coach Patrice M'bock vier Runden vor dem Ende der Hinserie. Unter Trainer Uwe Fabian erhofft man sich für die Rückrunde eine deutliche Steigerung, ein Mittelfeldplatz ist das große Ziel. Umso bitterer wiegt daher der Abgang von Verteidiger Thomas Trojan.
"Wir haben eigentlich gar nicht so schlecht gespielt. Oft hatten wir einfach kein Glück, es hat das gewisse Etwas gefehlt. Die Platzierung ist für das grundsätzlich große Potenzial der Mannschaft nicht angemessen ", relativiert Sektionsleiter Daniel Mühlbauer die bisherige Bilanz. Der letzte Tabellenrang steht zu Buche, der Rückstand auf den Zwölften Chemie Linz beträgt vier Zähler.
Dennoch erhofft sich Mühlbauer in der Rückrunde eine Aufholjagd. Ein Platz im Mittelfeld der Liga wird anvisiert. Zumindest Rang acht scheint noch in Reichweite, auf die 1b von Union Edelweiß fehlen acht Punkte. "Wir wollen zunächst einmal weg vom letzten Platz und uns dann im Mittelfeld einreihen ", gibt sich der Sektionsleiter kämpferisch.
Dabei müssen die Linzer allerdings ohne Abwehrspieler Thomas Trojan auskommen. Er kehrt den Ebelsbergern in der Wintertransferzeit den Rücken. "Er wird uns sicher sehr fehlen, das ist ein großer Brocken. Jeder Spieler ist aber irgendwie ersetzbar ", so Mühlbauer. Selbst wird man auf dem Transfermarkt nicht aktiv werden. Man vertraut dem bestehenden Personal.
Obwohl die Linzer gerade einen torgefährlichen Angreifer bitter nötig hätten. Die beiden besten Torschützen Florian Schmickl und Martin Stundner brachten es im Herbst auf zwei Treffer. Oberste Priorität hat nach einer Hinrunde voller Unruhen aber die Verbesserung des Mannschaftsklimas. "An Zusammenhalt und Teamfähigkeit müssen wir dringend arbeiten ", weiß Sektionsleiter Mühlbauer.
Die Hoffnungen ruhen dabei auf Coach Uwe Fabian. Vier Runden vor der Winterpause hatte er Vorgänger Patrice M'bock abgelöst. "Gewisse Sachen haben nicht mehr gepasst. Dazu kamen die sprachlichen Probleme, Patrice tat sich mit dem Deutschen relativ schwer ", erklärt der verantwortliche Funktionär. Und ist von der Richtigkeit des damaligen Trainerwechsels auch heute überzeugt: "Es ging ein Ruck durch die Mannschaft."
Tatsächlich war ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen. Gegen den damaligen Tabellendritten Babenberg gelang ein beachtliches 2:2-Unentschieden. Es folgte ein weiterer Punktgewinn gegen Chemie, sowie zwei knappe Niederlagen gegen Edelweiß 1b und St. Martin. In der Rückrunde soll nun endlich der erste Saisonsieg gelingen. Idealerweise gleich zum Auftakt gegen Westbahn - um dann das Feld von hinten aufzurollen.
Christoph Gaigg