Immer wieder gerne wird in der wunderbaren Welt des Fussballs auf den berühmt berüchtigten Heimvorteil verwiesen. Von positiven Auswirkungen der vertrauten heimischen Kulisse auf die eigene Leistung war bei der ASKÖ Neue Heimat Linz in der laufenden Saison nicht viel zu sehen, kassierte man doch bislang in fünf Spielen zu Hause, ebenso viele Niederlagen. An diesem Montag hatte der Tabellenachte nun erneut die Möglichkeit diesen „Heimfluch“ zu durchbrechen. Die Chancen dafür standen aus Sicht der Pöcksteiner-Elf jedenfalls nicht schlecht, präsentierte man sich doch einerseits zuletzt ganz gut in Form, andererseits traf man mit der ASKÖ Ebelsberg Linz nicht nur auf das Tabellenschlusslicht, sondern zudem auch auf die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga.
Die Ebelsberger, die in den letzten vier Runden nicht einen Punkt erobern konnten, starteten durchaus couragiert in diese Begegnung. In der ersten Hälfte entwickelte sich dementsprechend eine ausgeglichene Partie, in welcher man keiner Mannschaft klare Vorteile zusprechen konnte. Fast wäre es dem Ligaschlusslicht dann tatsächlich auch gelungen in Führung zu gehen. Nach einer Flanke hatte man per Kopf, alleinstehend vor Neue Heimat-Keeper Kevin Schögl, die Chance auf das 0:1. Der Kopfball war jedoch um den Tick zu genau platziert und landete deshalb nur an der Latte. Wie schon so oft in dieser aus Sicht der Ebelsberger „verkorksten“ Saison fehlte im entscheidenden Moment dem Nachzügler das nötige Glück. Im Anschluss an diese vertane Möglichkeit sollte es für die Mannen von Trainer Uwe Fabian dann sogar noch schlimmer kommen, denn anstelle selbst zu diesem Zeitpunkt bereits vorne zu liegen, kassierte man plötzlich, etwas aus dem Nichts, ein Gegentor. Neue Heimat-Stürmer Manuel Kienbacher schaffte es mit dem Rücken zum Tor stehend von der Strafraumgrenze aus, den Ball über Torhüter Erik Fabian hinweg ins Netz zu befördern. Die Gäste hatten sich von diesem Rückschlag noch gar nicht richtig erholt, da zappelte nur vier Minuten später das Leder erneut im Kasten der Ebelsberger. Ausgangspunkt für das 2:0 in Minute 39 war ein Foulspiel von Mario Gobrial im eigenen Strafraum, wodurch sich die Gäste einen Strafstoss einhandelten. Den fälligen Elfmeter verwertete schließlich der Kapitän der Hausherrn, Christoph Pollak, höchstpersönlich. Durch diesen Doppelschlag kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatte sich die ASKÖ Ebelsberg wieder einmal um den Lohn der eigenen Mühen gebracht.
Wer geglaubt hatte der Tabellenletzte würde auch mental jetzt im zweiten Durchgang einbrechen und mehr oder weniger geduldig die elfte Meisterschaftsniederlage hinnehmen, der irrte. Die Fabian-Elf versuchte im Bereich ihre Möglichkeiten in Hälfte zwei sich noch einmal in die Partie zurück zu kämpfen. Die mit insgesamt elf Toren schwächste Offensive der Liga schaffte es aber auch in diesem Spiel nicht, vor dem gegnerischen Tor effektiver und konsequenter aufzutreten. Die Heim-Mannschaft aus dem Linzer Stadtteil Neue Heimat hielt die 0 bis zum Schlusspfiff und feierte letztendlich somit nicht nur den ersten Heimsieg in dieser Saison, sondern zudem den vierten vollen Erfolg en suite. Die ASKÖ Ebelsberg bleibt ihrerseits auswärts weiterhin ohne auch nur einen Zähler und das obwohl wie schon des Öfteren nicht allzu viel gefehlt hat, um endlich den Platz auch einmal als Sieger zu verlassen.
„Wir haben eigentlich von Anfang an gut mit der ASKÖ Neue Heimat mithalten können. So hätten wir eigentlich schon vor dem ersten Gegentor in Führung gehen müssen. Wie so oft in dieser Spielzeit waren wir vor dem gegnerischen Tor aber einfach zu wenig effizient. In Hälfte zwei waren wir meiner Ansicht dann sogar das klar bessere Team. Am Ende fehlt uns aber auch immer etwas das nötige Glück, um das Momentum in einer solchen Partie auch einmal auf unserer Seite zu haben.“
von Michael Obrecht