Die ASKÖ Oedt traf zum Abschluss einer für sie unglaublich erfolgreichen Saison, in welcher man bislang kein einziges Duell verloren hatte, zu Hause auf die ASKÖ Zöhrdorf Linz. Vor den Augen von ihrem Mäzen Franz Grad zeigten die Oedter, trotz einiger verletzungsbedingter Ausfälle, auch in der letzten Runde noch einmal ihre ganze Klasse. Mit einem 8:0-Schützenfest fegte die Topalovic-Elf am Ende über vor allem in der zweiten Hälfte chancenlose Zöhrdorfer hinweg. Den Linzern blieb somit an diesem Tag nur noch die Rolle als Gratulant bei der anschließenden Meisterfeier übrig.
Der Gastgeber musste bei seinem Abschiedsspiel aus der 2. Klasse Mitte gleich auf drei absolute Leistungsträger verzichten. So fehlte der erfolgreichste Torjäger des gesamten oberösterreichischen Unterhauses, Edin Hodzic ebenso verletzt, wie Stammtorhüter Diego Rougier. Mittelfeldmotor Christopher Reiter befand sich dazu schon auf Urlaub. Trotz dieser nicht unwesentlichen Ausfälle ließ der Meister von Anfang an keinen Zweifel an seiner spielerischen Überlegenheit aufkommen. Bereits nach 10 Minuten hätte es schon gut und gerne 3:0 stehen können, jedoch ließen Daniel Topalovic und Pascal Katteneder hochkarätige Möglichkeiten auf eine frühe Führung aus. Nachdem die Zöhrdorfer die erste Druckphase der Hausherrn unbeschadet überstanden hatten, kamen sie etwas besser in die Begegnung. Auch wenn man zu diesem Zeitpunkt zumindest hinten einigermaßen kompakt stand, offensiv konnten die Gäste kaum einmal Akzente setzen. Ihr bulliger Stürmer Alen Salic war bei der an Gegentoren gemessenen besten Abwehr der Liga über die gesamte Spielzeit gut aufgehoben.
In der 26. Minute fiel dann aus Sicht des Favoriten das doch nicht unwichtige 1:0. Eingeleitet wurde diese Aktion durch einen Pass von Manuel Jany auf die rechte Seite. Von dort aus kommend drang Stephan Moser energisch in den gegnerischen Strafraum ein, ehe er mit seinem Schuss Zöhrdorf-Keeper Herbert Pechböck bezwingen konnte. Kurze Zeit später avancierte der Assistgeber in der eben angesprochenen Szene, Manuel Jany, selbst zum Torschützen. Mit einem Zwei-Tore-Vorsprung der Heim-Mannschaft ging es dann auch in die Pause. Kurz nach Wiederbeginn durften die Oedter dann erneut jubeln. Wieder war es Jany, der eine gelungene Kombination mit einmal Ballberühren erfolgreich abschließen konnte. Der Spielmacher des ASKÖ Oedt zeigte, obwohl er angeschlagen in die Partie gegangen war, bis zu seiner Auswechslung in der 68. Minute, nicht nur aufgrund seiner beiden Tore, eine wirklich starke Leistung.
Spätestens nach dem dritten Oedter Treffer in der 47. Minute war diese Begegnung endgültig entschieden. Nichtsdestotrotz hielt der Ligakrösus das Tempo weiterhin hoch. Der ASKÖ Zöhrdorf, welche sich im ersten Durchgang noch mit Anstand aus der Affäre ziehen konnten, schien je länger der zweite Abschnitt andauerte, mehr und mehr die Kraft auszugehen. Bei Oedt nutzten hingegen auch die Wechselspieler Patrick Strauss, Nicola Margeta und Ali Music ihre Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Die drei Joker erhöhten mit ihren Toren bis zur 76. Minute den Spielstand auf 6:0. Zum „Man of the Match“ krönte sich letztlich jedoch Stephan Moser. Der eigentlich gelernte Mittelfeldspieler agierte zum Ende hin als Stürmer und das mit außerordentlichem Erfolg. So versenkte Moser in den letzten drei Minuten gleich noch zweimal das Runde im Eckigen. Der Schlusspfiff sollte dann zugleich der Startschuss für eine sehenswerte Meisterschaftsfeier sein, bei welcher verdientermaßen auch so mancher Korken knallte.
„Die Euphorie war bereits vor dem Spiel durch den Meistertitel groß. Wir wollten unbedingt auch unser letztes Duell in dieser Spielzeit gewinnen und ungeschlagen bleiben, was man auch von der ersten Minute an gesehen hat. Eigentlich sind wir ja mit dem letzten Aufgebot angetreten und dennoch hat die Leistung absolut gestimmt. Zu loben gilt es diesbezüglich auch die jungen Spieler, welche ich in der zweiten Hälfte eingewechselte habe. Die Zöhrdorfer waren sicherlich stärker, als noch im Hinspiel, vor allem in der zweiten Hälfte konnten sie mit uns dann aber nicht mehr mithalten. Zu erwähnen gilt es aber auch, dass sich die Gäste wirklich sehr fair verhalten und uns nach der Partie auch zur Meisterschaft gratuliert haben. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch noch bei unseren Funktionären, die eine Meisterfeier auf die Beine gestellt haben, welche für ein Team aus der 2. Klasse mehr als nur sehenswert war. Besonders stolz bin ich auf die Bilanz meiner Mannschaft in dieser Saison. Nicht nur die Punkteanzahl, sondern auch das Torverhältnis von 129:6 ist natürlich ein Wahnsinn. In meiner langjährigen Zeit beim FC Pasching, waren wir einst mit der Reserve ähnlich überlegen in der 2. Klasse, wobei damals aber immer 3-4 Spieler von oben ausgeholfen haben. Die gesamten Statistiken in diesem Jahr sind aber allesamt sogar noch besser, was eigentlich unglaublich ist. Meinen Spielern habe ich jetzt einmal ein Monat Pause zum Regenerieren gegeben. Zum Abschluss kann ich nur noch sagen, 1. Klasse wir kommen!“
von Michael Obrecht