2. Klasse Mitte

Ersatzgeschwächt wie selten zuvor feiert Mühlbach den vierten Sieg en suite

altaltBereits in den vergangenen Wochen musste Union Mühlbachs Trainer Mario Sipura gezwungenermaßen immer wieder sein Spielsystem aufgrund von Ausfällen umstellen. Nichtsdestotrotz konnten die Mühlbacher ihre letzten drei Partien allesamt gewinnen. Vor dem Duell mit dem SV Chemie Linz verschärfte sich die ohnehin angespannte Personalsituation noch zusätzlich. Mühlbach musste daraufhin in dieser Runde zum Teil auf Spieler zurückgreifen, die eigentlich nicht oder wie der 40-jährige Gregor Stadler nicht mehr zum Kampfmannschaftskader zählen. Letztgenannter bewies, dass er trotz seines Alters seinen Torriecher noch nicht verloren hat und so steuerte er den zweiten Treffer beim letztlich verdienten 4:0-Heimsieg bei.

„Glücklicher“ Führungstreffer

Wie bereits erwähnt mussten die Gastgeber in dieser Begegnung gleich etliche Stammspieler vorgeben. So fehlten unter anderem neben David Umbauer, Patrick Leonhardsberger, der derzeit seinen Präsenzdienst leistet und der gelbgesperrte Matthias Götz. Ebenfalls nicht mit an Bord war dieses Mal die eigentliche Nummer eins im Mühlbacher Tor Mario Gruber. Er wurde an diesem Spieltag vertreten vom erst 16-jährigen Benjamin Skall. Der Ersatzmann im Kasten der Heimischen hatte, so viele sei an dieser Stelle schon einmal verraten, über die gesamten 90 Minuten nicht allzu viel zu tun. Wenn der SV Chemie dann doch einmal gefährlich vor das gegnerische Tor kam, war der Schlussmann stets auf seinem Posten. Die Mühlbacher versuchten von Beginn an die Partie zu bestimmen. Die Heim-Mannschaft konnte sich auch so manche gute Gelegenheit kreieren, aus dem Spiel heraus klappte es lange Zeit aber nicht einem Treffer. Es bedurfte in der 36. Minute schon einer Standardsituation um die Gäste-Abwehr zu knacken. Nach einer hohen Hereingabe von der Seite kam Michael Spindler zum Kopfball, welcher wohl das Tor deutlich verfehlt hätte, hätte Julian Engelsberger den Ball nicht noch in die gewünschte Richtung abgefälscht. Das 1:0 war zwar zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, dennoch von der Entstehungsgeschichte doch etwas glücklich. Bis zur Pause änderte sich dann am Spielstand vorerst einmal nichts mehr.

Alter schützt vor Toren nicht

Nach Wiederbeginn war die Union Mühlbach sichtlich bemüht rasch für endgültig klare Verhältnisse auf dem Platz zu sorgen. In Minute 53 gelang ausgerechnet Gregor Stadler der wichtige zweite Treffer. Das Mühlbacher Urgestein, das seit 1988 bereits beim Verein gemeldet ist, stand nach einem Lattentreffer goldrichtig, um den Abpraller in gewohnter Manier volley über die Linie zu bugsieren. Für Stadler war es das erste Tor seit sieben Jahren in der Kampfmannschaft von Mühlbach. Fünf Minuten danach führte Michael Mayrhauser die Vorentscheidung in diesem Spiel herbei. Die Nummer 10 der Gastgeber startete bei einem Lochpass, bei welchem die Abwehr der „Chemiker“ auf Abseits spekuliert hatte, scheinbar gerade rechtzeitig in die Tiefe, wodurch die Fahne des Assistenten zu Recht oder auch nicht unten blieb. Alleine vor Gäste-Keeper Robert Wagner behielt Mayrhauser die Nerven und traf zum 3:0. Den Schlusspunkt in dieser Partie setzte abermals die Heimelf. Eine schöne Kombination zwischen Mayrhauser, Petrusic und Engelsberger über die linke Seite, schloss Letztgenannter erfolgreich ab. Auch dieser Treffer war wieder an der Kippe zum Abseits. Schiedsrichter Daniel Postlbauer ließ in dieser Szene gemäß der Regel: „Im Zweifel für den Angreifer!“, aber weiterlaufen. Somit feierten die Mühlbacher mit etlichen „Helden aus der zweiten Reihe“ einen nicht unwichtigen Heimsieg, hält man doch mit diesen drei Punkten Anschluss an die Top-5. In Anbetracht der Umstände bewertete Mühlbachs Trainer Mario Sipura die Leistung seines ersatzgeschwächten Teams als sensationell: „Wir mussten uns dieses Mal ernsthaft bemühen noch elf Mann zusammenzukratzen. So saßen auf der Ersatzbank zwei U16-Spieler und ein Akteur, der davor schon 90 Minuten in der Reserve gespielt hat. Dass wir trotz der Umstellungen, die wir Woche für Woche vornehmen müssen, dennoch zuletzt so einen Lauf hingelegt haben, ist schon bewundernswert. Aus meiner Sicht ist dies der Lohn unserer harten Arbeit in den letzten Jahren, ansonsten wäre so etwas gar nicht möglich.“

 

 

von Michael Obrecht