Spielberichte

ASKÖ Lions Flo-Soccer Linz dreht neuerlich Spiel in Unterzahl

ASKÖ Ebelsberg Linz
ASKÖ Lions Flo-Soccer

Dass es um erfolgreich zu sein, nicht immer elf Spieler auf dem Platz benötigt, dass bewies in der 2. Klasse Mitte presented by HDI die ASKÖ Lions Flo-Soccer auswärts beim Innerlinzer Duell mit der ASKÖ Ebelsberg. Die Zöhrdorfer wahrten ihre Aufstiegschancen, indem sie in Unterzahl einen 0:1-Pausenrückstand, nach zwei Gajewski-Toren und einem Scarlat-Treffer noch in einen ganz wichtigen 3:1-Erfolg verwandelten. Ähnliches war der Neyder-Elf bereits Anfang April gegen den ESV WINWIN Westbahn gelungen, als die dezimierten "Löwen" nach einem Platzverweis die Partie noch drehten und letztlich dank eines furiosen Finishs mit 5:1 gewannen. Jetzt Torwandschießen bei Nissan!

 

Außenseiter trifft vom Punkt

Die ASKÖ Lions Flo-Soccer Linz war, aufgrund des Unentschiedens im Spitzenspiel zwischen der ASKÖ Dionysen und dem SV Urfahr, der ganz große Gewinner des letzten Spieltages gewesen. Die Mannen von Trainer Herbert Neyder lagen vor ihrem Gastauftritt in Ebelsberg, nach zuletzt 13 Begegnungen ohne Niederlage, nach Verlustpunkten gerechnet gleichauf mit den momentan führenden Traunern an der Tabellenspitze. An der nötigen Motivation mangelte es den Gästen vor dem Duell mit dem Liganeunten somit nicht, das unterstrichen die "Löwen" auch gleich zu Beginn, indem sie überfallsartig starteten und in den Anfangsminuten gleich drei hochkarätige Chancen auf ein schnelles Tor vorfanden. Die deutlich ersatzgeschwächte ASKÖ Ebelsberg, die in dieser Partie neben ihrer etatmäßigen Nummer eins Lukas Oberreiter, Martin Gelbenegger aufgrund einer Sperre, sowie Muris Kismetovic, Emir Hero und Mile Milun verletzungsbedingt vorgeben musste, überstand die frühe Druckphase des Aufstiegsaspiranten allerdings schadlos. Während die Zöhrdorfer demnach in der ersten Viertelstunde schon zahlreiche gute Gelegenheiten liegenließen, zeigte sich die Heimelf beim Verwerten ihrer Möglichkeiten schon wesentlich effektiver. In der 16. Minute brachte Peter Wimmer Jr. vom Elfmeterpunkt aus den Außenseiter etwas entgegen den Spielverlauf in Führung. Die Ebelsberger schafften es schließlich ihren knappen Vorsprung mit Hilfe einer kompakten Dreierabwehrkette, die von zwei Sechsern tatkräftig unterstützt wurde, bis zur Halbzeitpause zu verteidigen.

Abermals in Unterzahl

"Die ASKÖ Ebelsberg ist mit acht Mann in der Defensive sehr clever gestanden und hat uns so das Leben recht schwer gemacht. Auch wenn wir schon in der ersten Hälfte nur auf ein Tor gespielt haben, so waren wir im Endeffekt in den ersten 45 Minuten nicht zwingend genug, was ich meiner Mannschaft bei der Kabinenansprach auch ganz klar gesagt habe.", so ASKÖ Lions Flo-Soccer-Coach Herbert Neyder. Während der Zöhrdorfer Trainer sein Team auf eine Aufholjagd einschwor, musste sich zur selben Zeit Ebelsbergs Übungsleiter Peter Wimmer Gedanken darüber machen, wie er seinen an der Leiste verletzten Kapitän Ionut Daniel Dumitru ersetzen konnte. Schon im ersten Abschnitt hatte der heimische Feldherr aufgrund der Verletzung von Okan Kökcü gezwungenermaßen Umstellungen vornehmen müssen. Die neuerlichen Umbauarbeiten machte der Heim-Mannschaft doch sichtlich zu schaffen. In der 54. Minute gelang es den Zöhrdorfern schließlich den Ebelsberger Abwehrriegel erstmals aus den Angeln zu heben, jedoch verweigerte Schiedsrichter Marko Tikvic, dem vermeintlichen Ausgleichstreffer aufgrund einer angeblichen Abseitsstellung die Anerkennung. Bei der darauffolgenden Diskussion prostierte der bereits verwarnte Esadat Hasani aus Sicht des Referees wohl zu vehement, wodurch dieser den Zöhrdorfer mit der Ampelkarte vom Platz stellte. Für die "Löwen" war es bereits der dritte Ausschluss im sechsten Frühjahresspiel. Die Gäste waren es demnach schon mehr oder weniger gewöhnt mit einem Mann weniger auszukommen und genau das merkte man ihnen in der Folge auch an.

Gelungener Schachzug

So glückte dem Tabellendritten nur drei Minuten nach dem Platzverweis das wichtige 1:1. Die Gastgeber verpassten für einmal die Gelegenheit den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern und wurden dafür prompt mit einem Elfmeter, welchen Sascha Gajewski verwandelte, bestraft. Trotz numerischer Unterzahl bewies Zöhrdorfs Coach Herbert Neyder einiges an Mut, indem er nach der Einwechslung von Vedat Dogru und Vahit Dasdemir seine angestammte Innenverteidigung auflöste und Beniamin Chiorean weiter nach vorne verschob. Derselbe Schachzug, der zuletzt in einer ganz ähnlichen Situation auch schon gegen den ESV Westbahn hervorragend funktioniert hatte, sollte auch gegen die ASKÖ Ebelsberg seine Wirkung nicht verfehlen. Zu zehnt machten die Gäste fortan vor allem über die Seiten ordentlich Betrieb und wurden dafür eine Viertelstunde vor Schluss mit dem 1:2 belohnt. Raul Scarlat setzte mit einem Pass in die Tiefe Sascha Gajewski gekonnt in Szene. Der an diesem Tag enorm umtriebige Flügelspieler enteilte im Rücken der Abwehr all seinen Bewachern und vollendete das gelungene Zuspiel zum Führungstreffer. Die Wimmer-Elf versuchte in der Schlussphase nochmals zurückzukommen und fand diesbezüglich auch die eine oder andere gute Chance vor. Als die Hausherrn allerdings kurz vor dem Abpfiff alles auf eine Karte setzten, machten die "Löwen" endgültig den Sack zu. Raul Scarlat umdribbelte Ersatztorhüter Yunus Demirci, ehe er den 1:3-Endstand besorgte.

Kraftakt

Der neuerliche Kraftakt seiner Mannschaft überraschte am Ende selbst Zöhrdorfs Trainer Herbert Neyder: "Bis zum Ausschluss haben wir uns zu sehr dem Spiel unseres Gegners angepasst. In Unterzahl haben wir dann allerdings wieder so richtig Gas gegeben. Woher meine Spieler diese Kraft nehmen, ist mir selbst etwas ein Rätsel, zumal die Trainingsbeteiligung zuletzt nicht so war, wie ich mir das wünschen würde. Wahrscheinlich haben wir eben in der Winterpause dann doch so gut gearbeitet, dass die Mannschaft gegenüber vielen Konkurrenten im konditionellen Bereich Vorteile hat. Dass es gegen die ASKÖ Ebelsberg eine schwere Partie werden würde, war mir klar, da einfach auch die Gefahr bestand, dass meine Spieler den Gegner etwas unterschätzen. Ausschlaggebend für den Erfolg war schlussendlich zweifellos die unglaubliche Moral, die wir an den Tag gelegt haben. Dass wir schon wieder nicht zu elft die Begegnung beenden konnten, darüber bin ich schon sauer, zumal uns solche Undiszipliniertheiten im Kampf um die Meisterschaft teuer zu stehen kommen können. Im vorliegenden Fall muss ich Esadat Hasani jedoch auch etwas in Schutz nehmen, wurde er doch vom Schiedsrichter regelrecht provoziert." Wieder einmal brav gekämpft, ohne dafür belohnt worden zu sein, so lautete die Kurzanalyse von ASKÖ Ebelsberg-Coach Peter Wimmer: "Die Zöhrdorfer waren vor allem in der Offensive sicherlich überlegen, nichtsdestotrotz haben wir gut dagegengehalten. Leider haben wir in der zweiten Halbzeit dann aus eigener Dummheit das Spiel noch aus der Hand gegeben. Durch Amir Ikanovic und Jean Matemb hätten wir noch gute Möglichkeiten gehabt, um am Ende zumindest noch einen Punkt zu holen. Derzeit will und will uns der erhoffte Befreiungsschlag jedoch nicht gelingen. Die zahlreichen Ausfälle haben den Kader schon sehr ausgedünnt, was die Situation nicht gerade einfacher macht."