Der fünfte Spieltag in der 2. Klasse Mitte presented by HDI verspricht ungemein unterhaltsam zu werden. So steht am Samstag etwa das immer heiß umkämpfte Trauner Derby zwischen der ASKÖ Dionysen und dem ATSV St. Martin auf dem Programm. Nur einen Tag später treffen dann mit der Union Puchenau und der ASKÖ Ebelsberg zwei bis dato noch ungeschlagene Mannschaften im direkten Duell aufeinander. Hochwertigen Fußball mit reichlich Toren, das verspricht auch die Paarung Union Edelweiß Linz 1b gegen Union Mühlbach zu bieten. Der Tabellenführer aus Kirchberg-Thening empfängt seinerseits in der kommenden Runde die in dieser Saison noch sieglose Union Babenberg.
Zehn Punkte aus vier Spielen und dazu noch satte 17 erzielte Tore, da klingt die Aussage von Kirchberg-Thenings Trainer Anton Höretseder, dass seine Mannschaft mit Sicherheit noch Luft nach oben hat, geradezu wie eine Drohung für die Konkurrenz. Die Euphorie im Lager des aktuellen Tabellenführers ist zurzeit verständlicherweise groß. Für die Union Babenberg, die nach den ersten vier Runden bei gerade einmal einen Zähler hält, wird es demnach sehr schwer werden, ihr noch mageres Punktekonto am nächsten Samstag aufzubessern. Dass diese Begegnung aber keinesfalls ein Selbstläufer für den Spitzenreiter ist, dass belegt ein kurzer Rückblick in die abgelaufene Saison, als die Kirchberg-Theninger beide Duelle gegen die Linzer nur dank Tore in der Nachspielzeit hauchdünn gewinnen konnten. Einen ähnlich spannenden Spielverlauf kann man sich als neutraler Beobachter auch für das bevorstehende Kräftemessen eigentlich nur wünschen.
Obwohl der FC Stahl Linz die gesamte erste Halbzeit lang mit dem aktuellen Spitzenreiter aus Kirchberg-Thening gut mithalten konnte, kam der Liganeuling am letzten Spieltag am Ende doch mit 2:8 gehörig unter die Räder. Ausschlaggebend für die hohe Niederlage der „Vöestler“ war vor allem eine zweite Hälfte, in der sich die Mannen von Ernst Kettl taktisch äußerst undiszipliniert verhielten und sich dadurch einen Konter nach dem anderen einfingen. „Solche Fehler abzustellen wird nicht von heute auf morgen gehen, zumal ja fast alle meine Spieler schon länger nicht mehr bewerbsmäßig Fußball gespielt haben. Ich weiß aber woran es liegt und werde versuchen mein Team im Training wieder aufzubauen und die Moral wieder zu heben. Wer am Boden liegt, der muss auch wieder aufstehen.“, so Stahl-Coach Kettl. Man darf gespannt sein, ob es nach der jüngsten Klatsche auch zu personellen Umstellungen beim aktuellen Tabellenzehnten kommen wird oder ob der eine oder andere Spieler, der zuletzt deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb, gegen die ASKÖ ESV Westbahn noch einmal eine zweite Chance erhält. Auch die „Eisenbahner“ wussten am vergangenen Wochenende nicht gerade zu brillieren, dennoch feierten sie gegen die ASKÖ Neue Heimat einen wenngleich auch recht glücklichen 2:1-Auswärtssieg. Der ESV ist somit in dieser Saison immer noch ungeschlagen und kann zudem auf die bis dato stärkste Abwehr der Liga zurückgreifen.
Am Samstag herrscht Derby-Stimmung in Traun gastiert doch der ATSV St. Martin beim Stadtrivalen ASKÖ Dionysen. Die Hodzic-Elf gilt sicherlich als Favorit in diesem Spiel, wenngleich man aktuell nur einen einzigen Punkt in der Tabelle mehr aufweisen kann, als der ATSV. Während die Gäste in diesem Innertrauner Duell relativ befreit aufspielen können, steht die ASKÖ Dionysen, die mit durchaus hohen Erwartungen in die laufende Meisterschaft gestartet ist, hingegen schon unter Druck. So beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Kirchberg-Thening, nach dem 2:2-Unentschieden gegen Mühlbach in der Vorwoche, bei welchem man einen Zwei-Tore-Vorsprung noch aus der Hand gab, schon fünf Punkte. In der vergangenen Spielzeit konnte die ASKÖ Dionysen übrigens beide Partien gegen St. Martin für sich entscheiden, wobei man zuhause den Nachbarn sogar mit 9:1 vom Platz schoss.
Weder für den SV Chemie, noch für die ASKÖ Neue Heimat verlief die bisherige Saison einigermaßen zufriedenstellend. Während die zuletzt spielfreien „Chemiker“ zumindest schon einen Zähler auf ihrem Konto haben, ging die Tonezzer-Elf bislang noch völlig leer aus, wenngleich man am letzten Spieltag bei der 1:2-Niederlage gegen den ESV Westbahn mit mehreren Aluminiumtreffern schon ganz nahe am ersten Punkt dran war und sich diesen wohl auch mehr als verdient gehabt hätte. Für beide Teams wäre ein Erfolgserlebnis demnach ungemein wichtig. In diesem Derby stehen sich die aktuell zwei schwächsten Offensiven der Liga gegenüber, so befindet sich in beiden Kadern auch nicht ein einziger Spieler, der heuer schon öfter als einmal getroffen hat. In den jüngsten beiden Duellen, konnte sich jeweils die Auswärtsmannschaft mit 1:0 durchsetzen.
Rein von der Papierform her ist diese Begegnung wohl das absolute Spitzenspiel der 5. Runde, gastiert doch die aktuell auf Rang zwei liegende ASKÖ Ebelsberg beim Tabellendritten Union Puchenau. Beide Mannschaften sind in der laufenden Meisterschaft noch ungeschlagen. Sowohl die Puchenauer, als auch die Linzer konnten zudem ihre letzten zwei Spiele gewinnen. Nichtsdestotrotz war Ebelsbergs Trainer Peter Wimmer von der jüngsten Leistung seines Teams beim 2:1-Erfolg über die ASKÖ Zöhrdorf, freundlich ausgedrückt, nicht gerade angetan: „Wir waren an diesem Tag wirklich grottenschlecht, vor allem das Zusammenspiel hat im Prinzip gar nicht funktioniert. Vieles was wir gezeigt haben war einfach nur Stückwerk.“ Die Linzer werden sich am kommenden Sonntag im spielerischen Bereich sicherlich steigern müssen, denn nur mit Kampfgeist und Einsatz alleine wird gegen die heimstarke Truppe von Thomas Zechmeister nur schwer etwas zu holen sein.
Union Edelweiß Linz 1b-Trainer Reinhold Schachinger sprach nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft über die Union Babenberg am letzten Spieltag von einem wichtigen Entwicklungsschritt seines Teams, indem man erstmals auch ohne Unterstützung aus dem OÖ-Ligakader eine Partie für sich entscheiden konnte. Die Linzer scheinen somit auch ohne Verstärkungen von oben für die Union Mühlbach gerüstet zu sein. Die Mühlbacher bewiesen ihrerseits zuletzt gegen die ASKÖ Dionysen viel Moral und holten nach einem schnellen 0:2-Rückstand, dank zweier Tore von Julian Engelsberger binnen 60 Sekunden, immerhin noch einen Punkt. Im vergangenen Frühjahr konnten sich die Schützlinge von Trainer Mario Sipura noch klar und deutlich mit 6:0 gegen die Linzer durchsetzen. Ob die Union Mühlbach auch am kommenden Sonntag einen Kantersieg einfahren kann, bleibt abzuwarten, feststeht aber, dass sich die Reserve der Union Edelweiß seit dem letzten Aufeinandertreffen mit den Mühlbachern in allen Belangen merklich verbessert hat.