Im Vorjahr landete die Union Ulrichsberg als Siebenter im Niemandsland der Tabelle, in der aktuellen Saison der 2. Klasse Nord-West kletterten die Mannen von Trainer Johann Pfoser, der bei der Union seit letzten Winter wieder das Zepter schwingt, nach oben und überwintern als Dritter nur drei Punkte hinter Herbstmeister St. Martin. "Wir verfügen über einen guten Kader und haben uns demzufolge einiges erwartet. Sieht man vom Start ab, ist es im Herbst ausgezeichnet gelaufen und freuen uns über die Präsenz im Aufstiegskampf", erklärt der stellvertretende Sektionsleiter Rudolf Brandl.
Die Ulrichsberger starteten holprig in die Saison und ergatterten in ersten beiden Runden nur einen Punkt. In der Folge nahm die Pfoser-Elf Fahrt auf und feierte in den übrigen zehn Spielen sieben Siege. "Es war ein toller Herbst, hat die Mannsachaft über weite Strecken eine ausgezeichnete Performance abgeliefert. Zudem war die Verpflichtung von Josef Sevcik ein Goldgriff, der Tscheche ist nicht nur ein super Typ, sondern auch die erhoffte Verstärkung und hat in der Hinrunde elf Tore erzielt", so Brandl. Die beiden bisherigen Niederlagen musste der Tabellendritte jeweils auf eigenem Platz einstecken, in der Fremde hingegen ist die Union seit 25. März ungeschlagen und fuhr in den letzten zwölf Auswärtsspielen acht "Dreier" ein. "Die tolle Auswärts-Bilanz ist erfreuilich. Aber auch daheim ist es nicht so schlecht gelaufen, wenngleich Luft nach oben vorhanden ist. In der Hinrunde war der Heimsieg gegen Konkurrent Altenfelden ein absolutes Highlight", weiß Rudolf Brandl. Während vier Mannschaften mehr Treffer bejubeln durften, stellt die Pfoser-Elf - gemeinsam mit Altenfelden - die stärkste Defensive der Liga. "Auch die wenigen Gegentore freuen uns ganz besonders. Denn mit Martin Bauer hat unser langjähriger, bewährter Torwart aus privaten Gründen seinen Karriere beendet. Manuel Thaller, der einst ein großes Talent war, ist nach einer jahrelangen Auszeit wieder dabei und hat ausgezeichnet gehalten", zollt Brandl der neuen Nummer eins ein Extralob.
In der Winterpause ist in Ulrichsberg keine Kaderveränderung geplant. "Wie es aussieht, wird uns kein Spieler verlassen, demzufolge gibt es auch keinen Grund, Transfers zu tätigen", erwartet der Funktionär eine ereignslose Übertrittszeit. Ab Mitte Januar rollt im Mühlviertel der Ball wieder. In einer intensiven Vorbereitung steht auch ein Trainingslager auf dem Programm, das in Kapfenberg abgehalten wird. Nach der starken Hinrunde hat man in Ulrichsberg Witterung aufgenommen und möchte im neuen Jahr in der Tabelle weiterhin ganz vorne mitmischen. "Aufgrund der aktuellen Tabellensituation ist ein Dreikampf zu erwarten. Es ist alles möglich, wenngleich wir den Aufstieg nicht mit Gewalt anstreben. Aber sollte die Mannschaft sich als geschlossene Einheit präsentieren und ihr Vorhaben umsetzen, wird sie im Frühjahr ein ernstes Wort mitreden können", blickt Rudolf Brandl der entscheidenden Phase der Meisterschaft vorsichtig optimistisch entgegen. "Unter Johann Pfoser, der ein ungemein erfahrener Trainer ist, sind wir schon einmal aufgestiegen - vielleicht können wir dieses Kunststück wiederholen".
Wahl zum Spieler der Herbstsaison 2018
Günter Schlenkrich