In der Begegnung zwischen dem ATSV Stein und dem SV Weyer kam es zu einem Duell zweier Konkurrenten im Aufstiegskampf der 2. Klasse Ost und zudem in diesem Jahr noch ungeschlagenen Mannschaften. Obwohl das Spitzenspiel der 18. Runde auf mäßigem Niveau stand, bekamen die Zuschauer aufregende Szenen serviert. Der Ball zappelte zwar zwei Mal in den Maschen, das Match endete aber mit einem 0:0-Unentschieden. Während die Gästeelf von Trainer Thomas Kletzmayr nach vier Siegen in Serie den ersten Punkteverlust in diesem Jahr verzeichnete, bleibt der ATSV Stein im Aufstiegskampf zwar im Rennen, ist vom Zweitplatzierten aus Weyer aber nach wie vor durch vier Punkte getrennt.
Mit Andras Babik mussten die Gäste aus dem Ennstal ihren besten Torschützen vorgeben. Auf Steiner Seite waren Daniel Vorhauer und Lukas Schodermayr nach ihren Gelb-Sperren wieder an Bord, Esad Bukvarevic musste weiterhin verletzt passen. Es war alles für ein Spitzenspiel angerichtet, tolle Kulisse, perfektes Fußballwetter und ein weitaus besserer Rasen als noch beim letzten Heimspiel der Pilz-Elf.
Das Spiel startete auch gleich mit einem gefährlich angetragenen Freistoß von Daniel Vorhauer von der rechten Seite. Der Weyrer Torhüter Udo Maurer zeigte eine leichte Unsicherheit, konnte aber zur Ecke klären. Wer nun gedacht hatte, dass dies der Startschuss zu einem hochklassigen Spiel war, wurde an diesem Tag enttäuscht. Beide Mannschaften standen in der Defensive souverän, gute Offensivaktionen waren Mangelware. Nach einer guten halben Stunde musste auf Steiner Seite Hannes Reitzenberger verletzungsbedingt ausgewechselt werden, nachdem er sich bei einem Zweikampf mit Tomas Nakladal eine klaffende Wunde über dem linken Auge zugezogen hatte. Die Wunde musste mit vier Stichen im Krankenhaus genäht werden. Der Tscheche hatte Glück, war Nakladal doch bereits mit einer Gelben Karte verwarnt worden. Anstelle von Reitzenberger kam Daniel Rehbogen ins Spiel, der auf der linken Abwehrseite zum Einsatz kam. Vorhauer rückte ins Mittelfeld nach vor. Vorhauer war es auch, der kurz später mit einem Distanzschuss dem gegnerischen Tor am nächsten kam, der Ball ging links am Kasten vorbei. In der nächsten Aktion bekam Mirzet Hurem den Ball im Strafraum, sein Schuss aus der Drehung war sichere Beute von Tormann Maurer. Kurz vor der Pause reklamierten die Gäste Elfmeter, nachdem Peter Aigner nach einem Duell im Strafraum zu Fall kam. Schiedsrichter Kern ließ aber weiterspielen.
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit die größte Chance für die Hausherren. Lukas Schodermayr brachte einen Freistoß von der linken Seite gut zur Mitte, wo sich Andreas Scheuchenpflug in die Höhe schraubte und den Ball an die Latte setzte. Dieses Mal wäre Goalie Maurer machtlos gewesen. Unmittelbar danach ein guter Angriff des SV Weyer, Peter Stockinger wurde mit einem schönen Pass ideal auf der linken Seite eingesetzt. Er lief der Steiner Abwehr auf und davon und verwertete sicher zur vermeintlichen Führung der Gäste. Der Referee entschied zunächst auf Tor für Weyer, befragte dann aber noch einmal den Linienrichter, der die Fahne oben hatte, und nahm seine Entscheidung zurück. Kein Tor, Abseits und Freistoß für den ATSV Stein. Eine äußerst umstrittene Entscheidung. Danach verflachte das Spiel zusehends und die Defensivreihen hatten das Spiel wieder sicher im Griff. In der 83. Minute eine Chance für die Gäste durch Aigner, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze verfehlte knapp das Tor. Drei Minuten vor Schluss zappelte erneut der Ball im Steiner Tornetz. Dieses Mal entschied der Unparteiische wesentlich früher bei einer Freistoßflanke auf Abseits. Auf der Gegenseite dann noch die nächste knappe Abseitsentscheidung, dieses Mal gegen den Steiner Stürmer Hurem, der völlig alleine vor dem Gästetor gewesen wäre. Somit endete das Spiel mit einem leistungsgerechten Unentschieden. Der SV Weyer sah sich aufgrund der Schiedsrichterentscheidungen um den Sieg gebracht, konnte den ATSV Stein aber auch mit dem Unentschieden auf Distanz halten.
Alois Kern, Schiedsrichter:
"Beim vom SV Weyer reklamierten Foul kurz vor der Pause hat es zwar einen Kontakt gegeben. Für einen Elfmeter war das aber zu wenig, zudem ist der Spieler sehr leicht gefallen. Beim Treffer von Peter Stockinger habe ich zunächst auf Tor entschieden. Kurz vor dem Anstoß ist mir jedoch mitgeteilt worden, dass der Linienrichter die Fahne gehoben hatte. Im Gespräch mit Herrn Holzner hat mir der Linienrichter aus Weyer mitgeteilt, dass eine klare Abseitsstellung vorgelegen und er die Fahne gehoben hatte. Wenn der Linienrichter aus Weyer bei einem Angriff seines Vereins die Fahne hebt, gehe ich davon aus, das es sich tatsächlich um ein Abseits gehandelt hat. Aus diesem Grund habe ich meine Entscheidung zurückgenommen. Letztendlich ware es aber mein Fehler, da ich aufgrund der tiefstehenden Sonne die Fahne des Linieirichters nicht gesehen habe. Hätte ich das Spiel sofort unterbrochen, hätte sich die Aufregung in Grenzen gehalten."
Alfred Holzner, Linienrichter SV Weyer:
"Ich stehe zu meiner Entscheidung, möchte dazu aber keine Stellungnahme abgeben. Der Schiedsrichter hat das Tor nicht gegeben, das Spiel ist 0:0 ausgegangen, damit ist für mich die Sache erledigt."