Training statt Transfers! SV Scharnstein will Potenzial abrufen und Fehler abstellen

Der SV Wolf System Scharnstein blickt mit gemischten Gefühlen auf die vergangene Saison zurück. Einerseits gelang es mit einem starken Herbstdurchgang nach einem Jahr ohne vollen Erfolg und nur vier Zählern am Konto, das im Abstieg sein logisches Ende fand, rasch wieder auf die Beine zu kommen, andererseits konnte man die dadurch gestiegenen Erwartungen im Frühjahr nicht ganz erfüllen. Vom dritten Hinrundenrang rutschte man auf den fünften Platz der 2. Klasse Süd-Ost zurück. "Wir hatten im Winter die Chance gesehen, um den Titel mitzuspielen, aber im Frühjahr sind wir zurückgefallen. Schon im ersten Spiel haben wir 0:5 verloren. Wir haben gegen die hinteren Mannschaften viel gepunktet, aber gegen die vorderen Teams nichts geholt. Das war trotz Verletzungspech einfach zu wenig", ist Headcoach Karl Bammer mit dem zuletzt Gezeigten nicht zufrieden.

Mannschaft bleibt praktisch unverändert

An der Zielsetzung hat sich in Scharnstein trotz des leichten Rückfalls in der Rückrunde nichts geändert. Ein neuer Anlauf Richtung Spitze steht bevor, wie Scharnsteins Cheftrainer bestätigt: "Wir werden wieder voll angreifen und wollen vorne mitspielen. Wenn wir wieder so einen Herbst hinlegen wie letztes Jahr, wäre das gut. Wenn wir uns sogar steigern könnten, wäre das optimal." Dem Kader schenkt man hierfür das volle Vertrauen. Während Harun Karic (SV Micheldorf 1b) und Talip Ates (ASKÖ Wartberg/Krems) wieder abgegeben wurden, stieß einzig Jürgen Paulus neu zum Team. Der defensive Mittelfeldspieler war zuletzt für den ASKÖ Pinsdorf im Einsatz, kickte von 2013 bis 2015 aber schon einmal in Scharnstein.

Training statt Transfers

Zudem konnten der offensive Mittelfeldspieler Martin Schindling, der allerdings bald ein Auslandssemester einlegt und so wohl erst im Frühjahr wieder voll eingreifen kann, sowie Angreifer Manuel Lehner nach fußballerischen Verschnaufpausen reaktiviert werden. "Wir verzichten bewusst auf großartige Transfers. Uns ist wichtiger, die Eigenen zu motivieren und den Kader auf diese Weise zu verbreitern. Wir wollen den Weg weitergehen, den wir vor einem Jahr nach dem Abstieg begonnen haben, und auf der seitdem gebildeten Basis weiterarbeiten", setzt Karl Bammer auf gemeinsame Trainingsarbeit statt einzelne Verstärkungen. Er feilt mit seinem jungen Team an einer positiven Lernkurve: "Wir wollen unser Potenzial voll abrufen und unsere Fehler abstellen. In Summe möchten wir kompakter und routinierter werden."

Too good to be true

Vier Siege in vier Testspielen zeugen von einer bislang recht gelungenen Aufbauzeit. Die Bammer-Elf besiegte die Union Gschwandt (3:1), die Union Mühlbach (2:0), den SV Alkoven (4:0) und den SK Neukirchen/A. (3:1). "Wir haben alle Spiele klar gewonnen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das so gut ist, denn auch im Winter war das so und dann haben wir gleich beim Meisterschaftsstart deutlich verloren", hofft Scharnsteins Coach wohl noch auf eine verpatzte Generalprobe. Diese findet gegen den Aufsteiger des Vorjahres, den TUS Kremsmünster, statt. Ein echter Härtetest für den Auftakt, den die Scharnsteiner gegen die 1b von WSC Hertha bestreiten! Angesprochen auf die Titelkandidaten, stuft Karl Bammer die 1b-Mannschaften allesamt in der Kategorie "gefährlich" ein. Schwer einzuschätzen ist für ihn außerdem das neuformierte Team aus Ried/Traunkreis. Als die beiden heißesten Anwärter auf einen Platz im Spitzenfeld schätzt Scharnsteins Trainer allerdings die Mannschaften aus Eberstalzell und Rohr ein.

Geschrieben von Lukas Kollnberger

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