Die zweite Runde in der 2. Klasse West-Nord entwickelte sich für den SV Sparkasse Aschach an der Donau zu einem sehr bitteren Spieltag, der noch lange in schlechter Erinnerung bleiben wird. Beim Heimspiel gegen Suben, das zum Zeitpunkt des Abbruchs 0:4 aus Sicht der Aschacher stand, kam es in der 75. Minute zu einem folgenschweren Zusammenstoß, bei dem Tormann Felix Weissenböck bewusstlos liegen blieb. Das Spiel wurde daraufhin abgebrochen – eine dramatische Szene, die den Fußball für einige Momente völlig in den Hintergrund rücken ließ.
Wie Aschachs sportlicher Leiter Christoph Wagner gegenüber Ligaportal berichtet, ereignete sich die Szene rund um die 75. Minute: „Felix ist nach einem Angriff der Subener herausgelaufen und wollte den Ball klären. Im Fallen hat ihn der Stürmer unglücklich mit dem Knie im Bereich der Halswirbelsäule getroffen. Das war sicher keine absichtliche Aktion, einfach ein unglücklicher Zusammenprall. Vielleicht muss man beim Stand von 4:0 nicht mehr so in den Zweikampf gehen, aber im Endeffekt ist das Fußball und kann leider passieren.“
Was dann folgte, war der Albtraum jedes Fußballspiels: Weissenböck blieb bewusstlos liegen, konnte sich zunächst nicht mehr bewegen. „Da war sofort klar, dass es ernst ist“, schildert Wagner die Minuten nach dem Zusammenprall. Die Rettung wurde umgehend alarmiert. Der Torhüter wurde schließlich ins UKH Linz gebracht – Verdacht auf schwere Wirbelverletzung, sogar eine Querschnittslähmung konnte man nicht ausschließen.
Umso erleichternder die Nachricht, die am Abend folgte: Weissenböck meldete sich selbst mit einem Foto aus dem Spital bei seinen Teamkollegen. Wagner dazu: „Er konnte wieder sprechen und sich auch wieder bewegen. Heute steht noch ein MRT an – wenn auch das keine weiteren Auffälligkeiten zeigt, darf er voraussichtlich sogar schnell wieder nach Hause.“
Laut dem aktuellen Stand dürfte der Tormann keine bleibenden Schäden davontragen. Eine abschließende Diagnose steht jedoch noch aus. Die Anteilnahme war groß: Suben und Aschach zeigten sich auch nach dem Spiel in engem Austausch. „Es war ein faires Spiel. Es gab keine hitzigen Szenen, keine übertriebene Härte – das war einfach ein tragischer Unfall“, betont Wagner, der den Gegner als „sehr anständiges Team“ lobte.
Zum Zeitpunkt des Unfalls führte Suben mit 4:0 – das Spiel wurde rund um die 78. Minute abgebrochen. Ob und wie die Partie offiziell gewertet oder fortgesetzt wird, ist aktuell noch offen. Wagner verweist auf eine mögliche Regelung des Verbands: „Soweit ich weiß, kann der Verband anordnen, dass die verbleibenden Minuten nachgetragen werden – muss aber nicht. Ich glaube nicht, dass wir da noch einmal antreten müssen oder dass jemand ein Interesse daran hat.“
Unabhängig von der dramatischen Szene muss man beim SV Aschach auch sportlich keine gute Bilanz ziehen. Mit nun bereits zwei Niederlagen im Frühjahr und der enttäuschenden Leistung gegen Suben hat man einen Rückschlag erlitten. „So haben wir uns vermutlich vom Aufstiegsrennen verabschiedet. Es war ähnlich wie gegen Sankt Aegidi – wir verschlafen die Anfangsphase, finden offensiv kaum Lösungen“, so Wagner. Der Subener Keeper habe zudem „richtig stark gehalten“.
Nun wartet mit Enzenkirchen ein schweres Auswärtsspiel. Wer dort das Tor der Aschacher hüten wird, ist nach dem Ausfall von Weissenböck noch offen. Für Wagner steht aber eines klar im Vordergrund: „Das Wichtigste ist, dass es dem Felix wieder gut geht. Der Rest ist nur Fußball.“