Die Union Lembach war von allen Beobachtern im Titelrennen der Bezirksliga Nord erwartet worden. Unter Neo-Coach Eduard Popa steht man nun auch tatsächlich an der Spitze des Feldes, doch wirklich zufrieden sind die Vorjahreszweiten nicht. Nach einer Niederlage gegen die Haibacher gab man am Sonntag erneut Punkte ab. Zu Gast beim SV Hellmonsödt machte man zu wenig aus der anfänglichen Überlegenheit. Die Dollhäubl-Elf steigerte sich nach der Pause und verdiente sich ein Remis. Dank der Punkteteilung zwischen den weiter an erster beziehungsweise vierter Stelle liegenden Kontrahenten bleibt der Kampf um die Winterkrone heißt umkämpft. Die ersten fünf Teams trennen nur drei Körner. Übrigens: Jetzt Trainingslager buchen!
Die Hausherren haben vor rund 500 Zusehern in den ersten 45 Minuten wenig Auftrag. Die Gäste lassen den Ball laufen und defensiv nichts zu. Offensiv strahlen die Lembacher aber trotz klaren Übergewichts zu wenig Gefahr aus. Es braucht eine Einzelleistung von Adolphe Belem, um Zählbares zu produzieren. Der Kreativspieler versetzt einen Bewacher mit einem Haken zur Mitte und steht nach etwas Ballglück alleine vor dem Tor. Keeper Dominik Seyr überwindet er mit einem Lupfer. Nach 30 Minuten führt die Union-Truppe mit 1:0. Nach der Pause lässt man die Gastgeber besser ins Spiel finden. In einer nun ausgeglichenen Begegnung sorgt Michael Schwarz für den Gleichstand.
In der 67. Minute jagt Markus Katzmayer einem unbedarften Abwehrspieler Lembachs die Kugel ab. Nach einem Pass auf den rechst postierten Harald Oyrer landet der Ball bei Thomas Hofer, der mit einem grandiosen Volley an Schlussmann Manuel Höfler scheitert. Der Abpraller wird aber zur Beute von Michael Schwarz, der auf 1:1 stellt. Selbiger ist es auch, der kurz darauf die große Chance auf den Führungswechsel vergeigt. Er bringt einen Stangler nicht im Gehäuse unter. Zwingende Einschussgelegenheiten sind danach nicht mehr zu verzeichnen. Es bleibt beim Unentschieden. Beide Klubs halten ihre Position im Klassement. Der Vorsprung der Lembacher ist vorerst aber dahin. Die Haibacher liegen punktegleich an zweiter Stelle.
Thomas Dollhäubl, Trainer SV Hellmonsödt:
"In der ersten Halbzeit waren wir zu passiv und ängstlich. Was wir uns vorgenommen haben, haben wir nicht umsetzen können. Lembach war daher klar tonangebend und feldüberlegen. Wirkliche Topchancen hatten sie aber auch nicht. In der Pause haben wir nachjustiert. Wir haben uns danach auch ganz anders präsentiert. Auch wenn Lembach am Schluss wieder agiler geworden ist, war die zweite Halbzeit offen. Das Unentschieden ist daher in meinen Augen auch gerecht."
Eduard Popa, Trainer Union Lembach:
"Bei uns ist momentan der Wurm drin. Die erste Halbzeit war gut. Wir haben klar dominiert und nichts zugelassen, gleichzeitig aber zu wenig aus dem vielen Ballbesitz gemacht. Die wenigen Chancen haben wir nicht genutzt. Wir sind derzeit zu inkonstant und kämpfen mit Konzentrationsproblemen. Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren und das über 90 Minuten durchziehen, nicht nur eine Halbzeit lang. Wir beschäftigen uns außerdem zu viel mit dem Schiedsrichter. In den letzten beiden Runden müssen wir Gas geben und das Maximum herausholen. Für uns ist jedes Spiel ein Finale."
Geschrieben von Lukas Kollnberger