Im Vorjahr belegte die Union Wolfern in der End-Tabelle der Bezirksliga Ost den elften Platz. Sportlich hätte es nicht gereicht, aufgrund der Auflösung bzw. Rückreihung der Pasching Juniors konnte jedoch der Klassenerhalt gefeiert werden. "Wir blicken auf ein überaus schwieriges Jahr zurück und standen nach dem Rücktritt des Obmannes und des Sektionsleiters vor einem Scherbenhaufen. Zudem hatten wir im Sommer zahlreiche Abgänge zu verkraften, haben auf die eigenen Kicker gesetzt und junge Spieler geholt. Auch wenn wir erneut bis über beide Ohren im Abstiegskampf stecken, hat die junge Mannschaft in jedem Spiel beherzt gekämpft und Charakter gezeigt", erklärt Sportchef Franz Egger, der in der Winterpause vier neue Spieler verpflichtete.
Die "Wolves" kamen gut aus den Startblöcken, verzeichneten nach sechs Runden je zwei Siege, Unentschieden und Niederlagen und standen zu diesem Zeitpunkt auf dem achten Rang. Damit hatte die Union ihr Pulver aber verschossen, gingen die folgenden sieben Spiele allesamt verloren. "Obwohl wir bislang nur acht Punkte sammeln konnten und uns mit einer Niederlagenserie in die Winterpause verabschieden mussten, waren die Leistungen ansprechend. Auch in der punktelosen zweiten Herbsthälfte waren wir knapp dran, haben die engen Spiele aber verloren. Zum einen fehlte den jungen Spielern die Erfahrung, und zum anderen war das Glück nicht auf unserer Seite", erklärt der Sportchef.
Während immerhin vier Mannschaften weniger Treffer bejubeln konnten, kassierten lediglich die St. Florian Juniors mehr Gegentore. "Dennoch ist das Problem eher in der Offensive zu suchen, haben uns im Spiel nach vorne schwer getan und in der Folge hinten unnötige Gegentore kassiert. Im Sommer haben wir mit dem Schlimmsten gerechnet, war uns die akute Abstiegsgefahr bewusst, aber die jungen Spieler gehen mit der richtigen Einstellung ans Werk und kämpfen wie die Löwen, weshalb wir der Rückrunde zuversichtlich entgegensehen", so Egger. Sieben der acht bislang gesammelten Punkte holten die Wolferner auf eigenem Platz, in der Fremde wartet der Tabellenzwölfte jedoch seit 23. April 2016 vergeblich auf einen "Dreier" und ergatterte in den letzten neun Auswärtsspielen nur einen einzigen Zähler. "Die Probleme in der Fremde sind auch aufgrund der mangelnden Erfahrung zurückzuführen. Um die Klasse halten zu können, müssen wir im Frühjahr aber auch auswärts punkten", meint der Sportchef.
Beim Trainingsauftakt am morgigen Freitag wird Coach Thomas Zwirchmayr neben Kapitän Thomas Seidl, der nach einer Verletzung am Sprunggelenk wieder fit ist, vier Neuerwerbungen begrüßen können. So wechseln Fabian Kohl (Vorwärts Steyr), Sebastian Piesinger (Neuzeug), Michael Lederhilger (St. Marien) und Josef Burghuber (Waldneukirchen) nach Wolfern. "Wir freuen uns über diese Verpflichtungen, konnten damit den Kader erweitern und sind nun breiter aufgestellt. Das Transferprogramm ist grundsätzlich abgeschlossen", weiß Franz Egger. Während Stefan Ackerl nach einem schweren Unfall seine Karriere möglicherweise beenden muss, trägt Ermin Vukalic im neuen Jahr das Trikot der Union Waldneukirchen.
Am Freitag starten die "Wölfe" in die Vorbereitung. In der intensiven Aufbauzeit steht unter anderem ein Trainings-Wochenende auf dem Programm, werden am Kunstrasen in Dietach und Steyr einige Einheiten absolviert. Trotz der aktuten Abstiegsgefahr glaubt man in Wolfern an die Chance, die Klasse erneut halten zu können. "Wir wissen, dass es im Frühjahr nicht einfach wird, aber da in der Tabelle drei weitere Mannschaften hinten festhängen, können wir das rettende Ufer auch heuer wieder erreichen. Natürlich ist der Klassenerhalt das erklärte Ziel, wir sind aber auch Realisten und haben einen Plan B in der Schublade. Sollten wir im Sommer den Gang in die 1. Klasse antreten müssen, wollen wir dies mit erhobenem Haupt tun, um einen Stock tiefer mit einer schlagkräftigen Mannschaft vorne mitzumischen. Aber wir wollen unbedingt in der Bezirksliga bleiben und glauben an unsere Chance", blickt der Sportchef dem Abstiegskampf vorsichtig optimistisch entgegen.
Günter Schlenkrich