Spielberichte

Verkehrte Welt in Frankenburg - Vöcklamarkt 1b beendet gleich zwei Serien

frankenburg tsvvoecklamarkt uvbSeit über einem Jahr war der TSV Frankenburg im heimischen Georg Kettl-Stadion unbesiegt - ausgerechnet Aufsteiger UVB Vöcklamarkt 1b beendet diese Serie mit einem 3:2-Erfolg. Für die Hauser-Elf ist es der erste Dreier in der Fremde. Und das, obwohl die Grün-Gelben scheinbar aussichtslos mit 0:2 zurückliegen, ehe man in Überzahl die Partie noch dreht. Vor dem Nachtragsspiel kommende Woche sind die Chancen des TSV auf den Herbstmeistertitel dahin.

Es war der 4. November 2012, als der TSV Frankenburg zum bisher letzten Mal ein Heimspiel als Verlierer beendete. Diese imposante Serie ist nun gerissen. Auf der Gegenseite lag der letzte Auswärtsdreier der Vöcklamarkter ein halbes Jahr zurück - auch dieses Warten hat jetzt ein Ende. Ausgangspunkt einer bemerkenswerten Aufholjagd ist der Anschlusstreffer von Roland Herndler kurz vor der Pause, ehe Schiedsrichter Muckenhammer Frankenburgs Florian Höchfurtner des Feldes verweist. Tore von Manuel Gerbl (68.) und Christian Brandl (77.). fixieren den ersten Auswärtssieg der UVB.

Ex-Vöcklamarkter trifft

Die Anfangsphase gehört klar der Heimelf. Mit rollenden Angriffen wollen die Frankenburger das Match in gewünschte Bahnen lenken. Der TSV schnürt den Gegner in dessen Hälfte ein, der Führungstreffer scheint nur eine Frage der Zeit. Nach 26 Minuten ist es soweit, Manfred Winkler schießt die Heimischen verdient in Front. Von den Gästen ist in der ersten halben Stunde kaum etwas zu sehen. Die einzige echte Torchance vergibt Roland Herndler alleine vor Goalie Alexander Danner. In Minute 37 ist es ausgerechnet Jozsef Peter, der die Frankenburger Führung ausbaut. Sieben Jahre hatte der Goalgetter das Trikot der UVB getragen, ehe er vergangenen Sommer die Seiten wechselte. Mit einem Lupfer über Keeper Stefan Burger macht er sein zehntes Saisontor perfekt. 

Nach Ausschluss kommt Spannung auf

Überraschend gelingt den Gästen drei Minuten später der Anschlusstreffer, wodurch wieder Spannung aufkommt. Der an diesem Tag beste Vöcklamarkter Roland Herndler verkürzt fast aus dem Nichts auf 1:2. Sekunden vor dem Pausenpfiff zieht sich Schiedsrichter Dieter Muckenhammer den Unmut der Frankenburger zu. Florian Höchfurtner unterbindet einen Konter der UVB mit einem schweren Foul gegen Herndler, der Unparteiische zückt die glatt Rote Karte - eine harte Entscheidung. Nach dem Seitenwechsel bekommt die Partie ein völlig anderes Gesicht. Die Gäste spielen die Überzahl geschickt aus, sind mit einem Mann mehr klar tonangebend.

Heimelf dreht Partie

Ähnlich wie der TSV in Hälfte eins schnürt nun die Hauser-Elf den Gegner hinten ein. Der Ausgleich liegt in dieser Phase in der Luft. Zunächst scheitert Christian Brandl mit einem Stangenschuss, danach klären die Heimischen zweimal auf der Linie. Beinahe wird die mangelhafte Chancenauswertung bestraft, Jozsef Peter vergibt mit seinem Kopfball freistehend vor Keeper Burger. Manuel Gerbl macht es auf der Gegenseite besser, verwertet eine Brandl-Hereingabe zum verdienten 2:2 (68.). Die UVB bleibt am Drücker, was sich nach 77 Minuten bezahlt macht. Eine schöne Aktion über die rechte Seite vollendet Christian Brandl zum entscheidenden 3:2. In der Schlussphase sind die Vöcklamarkter einem vierten Treffer einen Tick näher, es bleibt am Ende beim knappen Auswärtssieg der Grün-Gelben. Die Hauser-Truppe überwintert auf Platz elf, Frankenburg hat kommende Woche noch ein Nachtragsspiel gegen Gschwandt vor sich. Die Chancen auf die Winterkrone sind mit der Niederlage aber dahin.

 

Stimme zum Spiel

Daniel Hauser (Trainer UVB Vöcklamarkt 1b):
"Auf Grund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient. In den ersten 30 Minuten hat uns Frankenburg überrollt, da waren wir chancenlos. Die zweite Hälfte war dann ganz anders, da haben wir den Gegner an die Wand gespielt. Ob die Rote Karte spielentscheidend war, kann man nie sagen. Wir haben dadurch aber sicher einen Vorteil gehabt. Ob es eine Rote Karte war, da sind die Meinungen geteilt. Für mich war die Entscheidung übertrieben. Wir hatten heute in manchen Situationen das Glück, das uns über den Herbst abgegangen ist. Wenn man ohne Auswärtssieg und ohne Erwartungen nach Frankenburg fährt, dann noch 0:2 in Rückstand ist und die Partie noch dreht, ist das natürlich eine super Sache."
 
Christoph Gaigg