Nach vier erfolgreichen Frühjahrsrunden musste sich die Union Raiffeisen Gurten 1b am vergangenen Wochenende erstmals geschlagen geben. Gegen Natternbach setzte es auf eigener Anlage eine 1:3-Niederlage – trotz ansprechender Leistung vor allem in der zweiten Halbzeit. Die Mannschaft von Trainer Mario Krämer liegt damit mit 22 Punkten auf Rang 9 der Bezirksliga West und hat sich durch den starken Start vorerst von akuten Abstiegssorgen befreit.
Die Partie gegen Natternbach verlief aus Sicht der Gurtner unglücklich. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht richtig im Spiel“, erklärt der sportliche Leiter, Matthias Weinberger. „Nach der Pause, in der es in der Kabine eine durchaus schärfere Ansprache gab, sind wir super rausgekommen, haben sofort den Ausgleich gemacht und das Spiel 20 Minuten lang kontrolliert.“ In dieser Phase ließ Gurten gleich mehrere Chancen auf den Führungstreffer ungenutzt – eine Nachlässigkeit, die sich rächen sollte. „Nach einem Eckball verlieren wir vorne den Ball und kassieren den Konter. Dann haben wir kurz vor dem Ende aus einem Elfmeter noch das 1:3 kassiert – das war bitter.“ Damit erinnert das Spiel an einige Auftritte aus dem Herbst, als die Gurtner ebenfalls häufig gute Ausgangspositionen verspielten. „Solche Situationen hatten wir im Herbst viel zu oft“, so Weinberger. Dass es dieses Mal anders hätte laufen können, zeigte auch das Gespräch mit den Verantwortlichen des Gegners. „Die aus Natternbach haben es genauso gesehen, dass das Match durchaus auch anders ausgehen hätte können.“
Trotz des Rückschlags bleibt die Stimmung im Gurtner Lager gut. Die Mannschaft hat aus den fünf Frühjahrspartien bereits zehn Punkte geholt – eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Das Saisonziel rückt damit sehr nahe: „Wir wollten uns vom Abstiegskampf lösen, das ist gelungen. Jetzt wollen wir einen einstelligen Tabellenplatz halten. Wenn wir Achter oder Neunter werden, wäre das ein Erfolg.“ Weinberger zeigt sich mit der Entwicklung auch abseits des Rasens zufrieden: „Wir haben für nächste Saison bereits mit fast allen Spielern verlängert – sowohl in der Kampfmannschaft als auch in der 1b. Auch der Trainer bleibt. Nur zwei hören auf, aber da werden wir für Ersatz sorgen.“
Kommendes Wochenende steht das Auswärtsspiel in Eggelsberg-Moosdorf an – ein schwieriges Terrain. „Da haben wir glaube ich noch nie gewonnen“, meint Weinberger. „Aber wir wollen dort anschreiben.“ Gegen Spitzenreiter Altheim, der danach wartet, wird die Aufgabe noch eine Nummer schwerer. Hoffnung macht die Rückkehr des starken Tobias Beier, der gegen Altheim wieder mitwirken soll.
Mit einem äußerst jungen Team – kein Spieler war nach dem Ausfall von zwei Routiniers gegen Natternbach älter als 24 – will Gurten weiter Erfahrung sammeln. „Uns fehlt in manchen Phasen noch die Abgebrühtheit. Wenn wir das in den Griff bekommen, können wir auch solche Spiele wie gegen Natternbach für uns entscheiden“, zeigt sich Weinberger optimistisch. Nach dem vielversprechenden Start ins Frühjahr will man in Gurten also nicht nur punkten, sondern auch den nächsten Entwicklungsschritt setzen – mit Blick auf eine stabile Zukunft in der Bezirksliga West.