Den Auftakt in die 15. Runde der Bezirksliga West absolvierten der SV Schalchen und der TSV St. Marienkirchen/Schärding bereits am Gründonnerstag unter Flutlicht. Nach dem nicht nach Wunsch verlaufenen Auftakt am letzten Wochenende gegen Peuerbach stand die Balinski-Elf dieses Mal wohl schon etwas unter Zugzwang. Anders war die Ausgangslage bei den Gästen: Die Zeilinger-Elf konnte dem Mitfavoriten WSV-ATSV Ranshofen zu Hause eine Punkt abknöpfen und reiste auch ohne Erwartungen ins obere Innviertel, denn hier verlangte keiner einen Punktezuwachs. Der Coach der Gäste war aber sehr optimistisch, da nach seiner Einschätzung seine Mannschaft gut in „Fahrt“ war und ist.
Die erste Aktion im Spiel verzeichneten die Hausherren. Die Anzeigetafel signalisierte noch nicht einmal 3 gespielte Minuten, guter Pass durch die gesamte Abwehr und Petrica Dragos startete goldrichtig alleine auf Torwart Sageder zu, doch der Stürmer konnte diese gute Chance nicht verwerten. Die Samaskirchner ließen sich davon aber nicht beeindrucken bzw. einschüchtern und warfen kämpferisch alles dagegen. Auf der einen Seite standen die Gäste tief, auf der andren dagegen versuchte man, dass man den Gegner früh attackierte. In der 9. Minute wurde das dann indirekt auch belohnt. Der Schalchener Verteidiger spielte den Rückpass auf Keeper Nico Tezzele und der Stürmer des Gegners, Simon Wolfsberger, berührte den Ball noch mit der Fußspitze. Der scharfe Rückpass holperte über den unruhigen Platz und der Schlussmann rasierte die Kugel unglücklich, so dass er trotz Nachrobben den Treffer nicht mehr verhindern konnte. Schalchen wirkte plötzlich geschockt, denn bis zur 30. Minute gab es keine nennenswerten Aktionen der Hausherren. Für die erste Aufregung, was nicht die letzte am heutigen Tage sein sollte, sorgte dann der Schiedsrichter Walter Elmer. Er vereitelte der Balinski-Elf einen Angriff wegen angeblichen Abseits auf Höhe des Strafraums, doch am drüberen Ende befand sich noch ein Gegenspieler fast auf Höhe der Eckfahne, somit eine klare Fehlentscheidung, was zu Protesten der Hausherren führte. In der 35. Minute dann ein Freistoß von rechts, was von Aichinger ausgeführt wurde. Der Ball kam wuchtig und scharf auf das Tor, aber Sageder konnte den Ball mit den Fingerspitzen gerade noch entschärfen. 5 Minuten später wieder Freistoß von gleicher Position. Dieses Mal führte Cornel Nadaban aus und der Rumäne beförderte den Ball an die Querlatte, von welcher der Ball abprallte und dabei angeblich schon hinter der Linie war. Schlussendlich war aber Dragos zur Stelle und dieser beförderte den Ball ins Netz.
Der Favorit SV Schalchen hatte sich vorgenommen, dass sie nun in Halbzeit 2 ein anderes Gesicht zeigen. Die Balinski-Elf hatte mehr Ballbesitz und legte auch die entsprechende Schnelligkeit bzw. Kaltschnäuzigkeit auf den Platz. Nach einem aus Gästesicht fehlerhaften Abseitspfiff spielte die Balinski-Elf diesen sehr rasch ab und agierte über die Außenbahn. St. Marienkirchen agierte hier viel zu langsam im Konter, Schalchen spielte den Doppelpass mit Aichinger im Mittelfeld und dann kam von Zsolt Simon die Punktgenaue Flanke auf Maximilian Allstorfer, welcher mit dem Kopf die Führung für die Hausherren erzielte. Kurios wurde es dann so um die 55. Minute, als Daniel Dudka ein Foulspiel beging. Dabei verletzte sich der Spieler und humpelte vom Platz, der Unparteiische packte die Gelbe Karte aus, jedoch zeigte er sie dem Spieler nicht. Nach einer kurzen Behandlung außerhalb des Spielfeldes kehrte der Akteur zurück. Rund 10 Minuten später führte dieser Akteur einen Freistoß aus, doch dieser landet in der Mauer und der Gegenstoß der Balinski-Elf wurde ins Seitenaus geklärt. Plötzlich beriet sich der Unparteiische mit seinem Assistenten an der Seitenlinie und zeigte Dudka die Gelbe Karte und gleich darauf nochmals und somit schickte er ihn mit Gelb/Rot vom Platz. Die Betreuerbank der Gäste sprang im Kollektiv aus, denn hier verstand keiner, was gerade passiert sein sollte! Die ganzen Proteste zeigten aber keine Wirkung, der Schiedsrichter blieb bei dem Platzverweis. Elfmeter-Alarm gab es dann noch in der Schlussphase auf beiden Seiten, wobei zuerst Simon Jabornig im Strafraum der Hausherren am Schuss gehindert wurde, bzw. genau während dessen hinten am Bein getroffen wurde, doch die Pfeife blieb stumm. Eine Minute später dann nächste Aktion, dieses Mal auf der Gegenseite. Laufduell zwischen dem Stürmer und dem Verteidiger, der Kontakt war da und der Angreifer ging zu Boden. Strafstoß. Diesen führte der Bulgare Nedkov aus, doch den nicht optimal geschossenen Elfmeter konnte der gute Schlusswart Sageder ohne Probleme parieren. Vielleicht war das die ausgleichende Gerechtigkeit zum Schluss. Schalchen wird es egal sein, denn immerhin wurde das Ziel erreicht: das Punktekonto wurde um 3 Zähler aufgestockt!
Die Besten: Zsolt Simon (DM) & Maximilian Allstorfer (OM bzw. Florian Sageder (TW) & Sven Skvaric (IV);
Rob van Gils (Obmann SV Schalchen):
„Unterm Strich war es ein erkämpfter und kein unverdienter Sieg meiner Mannschaft. Man hat es heute teilweise gemerkt, uns fehlt einfach noch die Leichtigkeit und das Selbstvertrauen und wir treten nicht so dominant wie gewöhnlich auf. Auch was das Spielerische betrifft, so haben wir hier noch viel Luft nach oben und sind noch lange nicht dort, wo wir schon waren. Der Trainer wird aber daran in den nächsten Tagen und Wochen genau daran den Hebel ansetzen und dann bin ich auch zuversichtlich, dass wir dort wieder hinkommen. Wir haben unsere Pflicht bereits erfüllt, jetzt schauen und warten wir, was die andren Konkurrenten an diesem Oster-Wochenende zustande bringen.“
Leonhard Zeilinger (Trainer TSV St. Marienkirchen/Schärding):
„Heute bin ich absolut sprachlos. Leider waren heute zwei knifflige Situation des Schiedsrichtertrios an unseren Gegentoren beteiligt. Die 2 Gelben Karten begründete er damit, dass die Erste für das Foulspiel 15 Minuten vorher war und die Zweite angeblich dafür, dass er unangemeldet das Spielfeld betreten hatte nach seiner Behandlung. Für uns alle im Verein überhaupt nicht nachvollziehbar. Wir haben selbst jedoch einfach zu wenig Druck gemacht, um trotzdem zu gewinnen. Es ist schade, wenn man in zwei Spielen hintereinander aufgrund verschiedener Umstände nicht für seine engagierte Leistung belohnt wird. Aber wir werden uns wieder aufrichten, den Kopf aus dem Sand ziehen und engagiert weiterarbeiten - wenn man so viel für den Erfolg investiert wie wir, wird sich das auch in den Ergebnissen wiederspiegeln, davon bin ich überzeugt!“
Autor: Andreas Riegler