Eine Reihe von 1-Tor-Niederlagen verhinderte bisher eine größere Punkteausbeute; das LIGAPORTAL fragte bei Cheftrainer Florian Rauch nach, wie er den „Hebel ansetzen“ möchte:
An Trainingseifer ließen es die tüchtigen Fußballerinnen der Union Peuerbach noch nie fehlen ! (Foto: privat)
LIGAPORTAL: Florian, bei Eurem bisherigen Abschneiden fallen die 3 knappen Niederlagen auf?
Florian Rauch: „ Ja, stimmt, die Niederlagen waren sehr knapp, gegen Krengelbach 1b haben wir uns am stärksten präsentiert, da hätten wir uns mehr verdient gehabt, weil wir da auch sehr gut über 90 Minuten gespielt haben. Bei den beiden anderen Partien hab wir 2 x eine sehr schlechte erste Halbzeit erwischt, wo wir uns das Leben selber schwer gemacht haben.
In Schweinbach hatten wir Glück, das es nur 0:1 zur Halbzeit stand, wir kamen dann gut aus der Kabine, konnten den Gegner schocken mit dem schnellen Ausgleich und mussten leider kurz vor Schluss dann noch einen Treffer hinnehmen.
Gegen St.Oswald war es dann ebenfalls die erste Hälfte, wo wir sehr nervös gestartet sind und in einer chancenarmen Partie 0:1 in Rückstand gerieten, konnten zwar dann die 2te Hälfte kontrollieren, wollten aber zuviel erzwingen und die Oswalderinnen haben dann das 1:0 mit ihrer Routine nachhause verteidigt“.
Wie (un)zufrieden bist Du generell mit Eurem Start in Meisterschaft?
„Grundsätzlich gibt es das Wort: „unzufrieden“ nicht in meinem Wortschatz, aber die Punkteausbeute war klar zu wenig für meinen Geschmack, weil wir sehr gute Trainings absolvieren und sich extrem viel getan hat. Auch weil sich taktisch hat sich bei uns viel verbessert hat und wir nach wie vor Top aufgestellt sind.
Es ärgert mich einfach für die Mädels und ihren Aufwand, dass nicht mehr Punkte auf unser Konto gewandert sind“.
Hat sich die personelle Bestückung durch Euer 1b- Team verschärft? „Die Mädels in der 1b geben richtig Gas, auch wenn man es ergebnistechnisch noch nicht merkt, aber die eine oder andere drängt in Richtung Kampfmannschaft und natürlich wirkt sich dieser Druck auch sehr positiv auf die KM aus, weil jede versucht, nochmal das 1% mehr rauszuholen“.
Plagen Euch verletzungsbedingte Ausfälle?
„Ja und Nein, wir legen im Trainerteam großen Wert auf körperliche Fitness und sind sehr gut drauf, was diesen Bereich Verletzungsvorsorge angeht. Seit ca. April haben wir mit Rene Miksch noch einen Top Trainer auf diesem Gebiet dazu bekommen.
Zusätzlich haben wir nach wie vor unsere Masseurin Petra mit an Bord, die beide Mannschaften betreut und für die Spielerinnen da ist, wenn es einmal zwickt und die mit ihrer Erfahrung allen ausgezeichnet zur Seite steht.
Das Einzige, wo es uns zurzeit immer wieder erwischt, sind die Grippewellen, wo wir gegen Schweinbach schon auf 5 Positionen rotieren mussten und das Ganze hat sich auch auf die Spielharmonie in den letzten Spielen negativ niedergeschlagen“.
Werden Deiner Meinung nach die Zweikämpfe in der Landesliga härter bzw. unfair geführt?
„Die Zweikämpfe werden härter, das stimmt, aber gleichzeitig denke ich nicht, dass es unfairer geworden ist, auch die Landesliga wird von Jahr zu Jahr athletischer und schneller, alle Mannschaften werden professioneller, das merkt man einfach.
Zusätzlich muss man auch die Schiedsrichter erwähnen, die ebenfalls immer besser werden und das Ganze wieder in einen fairen Rahmen bringen, sollte es einmal zu hart werden“.
Im ZAUNERGROUP O.Ö. Ladies Cup habt Ihr mit der SPG Schweinbach/Hagenberg einen attraktiven Gegner zugelost bekommen?
„Schweinbach ist ein sehr schweres und attraktives Los und wir werden natürlich auch im Cup versuchen, weiter zu kommen, ich freue mich schon auf die Partie, weil es immer Spiele sind gegen Schweinbach, die Dir alles abverlangen und genau dieses Niveau haben sich beide Teams verdient“.
Euer neues 1b- Team hatte schwierige Gegner zu Beginn, was ist davon noch zu erwarten?
„Dass die erste Saison schwierig wird, war uns allen klar, vor allem, weil wir wussten, dass die Mannschaft großteils sehr jung ist und sich die Führungsspielerinnen jetzt erst entwickeln und finden müssen. Man muss aber dazu sagen, das alle trotz der Tabellensituation voll dabei sind und in der Burschen-Meisterschaft Durchhalte -Vermögen entwickelt haben, wenn es nicht so läuft.
Für den Herbst gilt, die Mannschaft muss sich finden und zu einem Team werden, außerdem wollen wir viel rotieren auf den Positionen, um ein genaues Profil jeder Spielerin zu bekommen. Im nächsten Schritt wollen wir jede Spielerin gezielt in eine Richtung auszubilden, um Stärken zu fördern und Schwächen zu minimieren.
Das wird sich natürlich im Herbst zuerst erstmal etwas negativer auf das Abschneiden und die Punkteausbeute auswirken, aber nach über 10 Jahren im Frauenfußball weiß ich genau, dass sich dieser Weg auszahlen wird, wenn wir geduldig bleiben“.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Doppel-Veranstaltungen, A+ 1b Team kombiniert gemacht?
„Leider haben wir da nur die Erfahrung mit Doppelveranstaltungen aus dem Vorjahr mit der MHL, die sehr positiv waren, seit dem Einstieg der 1b hat es der Terminkalender noch nicht zugelassen, gemeinsam ein Heimspiel auszutragen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn es vielleicht im Frühjahr klappt, wir wären dazu bereit.“
Zu Saisonschluss 2023/24 hattet Ihr eine grandiose „Kombi“ -Veranstaltung Girls-Cup und Youngstar-Cup, ist der Zugang von Talenten bei Euch noch immer so groß?
„Die Girls Cup- Formate waren bisher sehr gut gelungene Veranstaltungen und wir sind auch sehr interessiert, die nächste Generation aufzubauen, Das gelingt auch, denn die nächste Mannschaft unter den Fittichen unsere Eva (Dornetshumer) mit rund 20 Mädels stehen schon bereit, je nach Entwicklung werden wir dann auch wieder im Nachwuchs bei den Burschen teilnehmen.
Generell ist der Zulauf ungebremst groß, wenn das so weiter geht, ist es sogar denkbar, die 100er Marke bei Spielerinnen im Verein in den nächsten 1-2 Jahren zu knacken. Wir möchten jeder Spielerin eine Chance geben, die Freude am Fußball zu entdecken, egal wie alt oder mit welchem Leistungsniveau“.
Deine und Eure Ziele im Herbst nach den Erfahrungen der ersten Runden?
"Wir wollen möglichst viele Punkte im Herbst sammeln und streben einen gesicherten Mittelfeld Platz an. Ziel ist es, Jahr für Jahr den Abstand zur Spitzengruppe der Top Mannschaften in der Landesliga zu verkleinern“.
DANKE Dir herzlich für Dein ausführliches Statement, ich wünsche Euch sehr, dass die nächsten Ergebnisse mit Eurem tollen Engagement Schritt halten!
Helmut Pichler