Mit 10 Punkten aus 4 Spielen kamen die Elf von Headcoach Hans-Joachim Riegler sehr knapp an das Punktemaximum heran und liegt nach Verlustpunkten ex aequo mit „Neuling“ TRUCKCENTER Altenfelden auf Platz 1; für das LIGAPORTAL ein Anlass für ein aktuelles Interview:
Grund zum Jubeln hatte der „1. einzige Frauenfußballverein im Mühlviertel“ heuer schon oft (Foto: Willi Grinninger, kickerin.at)
LIGAPORTAL: Herr Riegler, wurde mit der bisherigen Punkt-Ausbeute Ihr Soll erreicht?
Hans Joachim Riegler: „Wir haben eine sehr junge Mannschaft und aufgrund dessen kann man mehr als zufrieden sein“.
Lediglich im Spiel gegen den Tabellenführer gab es zuletzt „nur“ einen Teilerfolg?
„In den ersten drei Spielen konnten wir die volle Punkteanzahl erreichen. Aufgrund der letzten Ergebnisse war natürlich die Erwartung sehr groß. Mit dem Gegner
SPV Kematen-Piberbach / Rohr-Neuhofen 1b, der mit sehr vielen erfahrenen Spielerinnen die Meisterschaft bestreitet, sind wir richtig gefordert worden. Meine Mannschaft ist noch sehr jung - wir könnten eine U16 stellen! Wenn man sich das Durchschnittsalter ansieht, waren meine Mädels auf dem Platz durchschnittlich um sechs Jahre jünger als unsere Gäste“.
Ihr Team beweist große Auswärtsstärke, ein Garant für die stabile Form?
„ Ja, da gebe ich Ihnen recht. Das sieht auf den ersten Blick auch tatsächlich so aus, nur, wie vorhin schon erwähnt, haben wir eine so junge Mannschaft, wo man immer mit Formschwankungen rechnen muss“.
Nur im ZAUNERGROUP O.Ö. Ladies Cup klappte es nicht, erleichtert das die Konzentration auf die Meisterschaft?
„Das würde ich so nicht sagen, dass es nicht geklappt hat. Wir haben den Cup als Test hergenommen und haben gegen Kremsmünster einiges getestet. Wie man jetzt sieht, war das genau die richtige Entscheidung“.
Miray Dedecan scort mit unglaublicher Konstanz in jedem Match mindestens 1 x, toll gemangt vom ganzen Team oder ist die Edel-Technikerin eine begnadete „Solistin“?
„Ich würde das einmal so bezeichnen: Wir haben eine sehr gute junge Mannschaft mit extrem viel Potential, in der sich Miray sehr wohl fühlt und wo sie ihr Können entfalten kann“.
Wer sind Ihrer Meinung nach die schärfsten Rivalinnen um Platz 1?
„Um jetzt schon sagen zu können, wer am Ende das Rennen macht, ist meiner Meinung nach noch zu früh, aber mit der SPV Kematen-Piberbach / Rohr-Neuhofen 1b, TRUCKCENTER Altenfelden und Maria Neustift muss man sicher rechnen“.
Sie haben 2018 mit einem Team begonnen, das sie bis in Oberösterreichs Topliga geführt haben, was hat sich in diesen letzten 6 Jahren ganz stark geändert?
„Die Frauenmannschaften wurden mehr und sie trainieren auch schon sehr professionell, was sich wiederum in der Leistung am Feld zeigt. Die Abstände zu den „obigen“ Teams sind nicht mehr so groß“.
Sie sind bekannt als der Coach „mit den vielen neuen Ideen“, womit werden Sie uns demnächst überraschen, bitte wenigstens die „Konturen“?
„Also meine Mannschaften haben auf alle Fälle immer Luft für 90 Minuten und mehr. Athletisch entwickle ich meine Spielerinnen auch weiter. Ich habe großen Spaß mit jungen Mädels zu arbeiten, sie zeigen durchaus mehr Durchsetzungsvermögen als die Burschen. Woran ich immer tüftle, ist an der Belastung und Intensität“.
In 2 Wochen gibt es den großen „Schlager“ in Altenfelden – fällt eine Vorentscheidung für den Herbst-Titel?
„Nein. das glaube ich nicht; aber es gibt auf jeden Fall die Richtung vor.
Ihr besonderes Anliegen in Sachen Frauenfußball in Oberösterreich ?
„Dass dem Frauenfußball in der Öffentlichkeit noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Frauen trainieren auf demselben Feld mit dem gleichen Gerät und meistens bringen die Frauen gleich viel Zeit wie die Männer auf. Ich sehe daher keinen Grund, warum man da nicht die gleiche Wertschätzung erbringt. Es ist schon um vieles besser, aber es könnte noch mehr sein“.
Vielen herzlichen Dank für Ihr Statement und besonders für das Schlusswort, mögen Ihre Anstrengungen von großem Erfolg gekrönt sein!
Helmut Pichler