Frauen in OÖ

„Fairness“- Herbstmeister Union Nebelberg „pendelte“ sich in der LT1-O.Ö.-Liga auf Rang 6 ein!

Für das LIGAPORTAL zog Cheftrainer Tobias Koblmüller sein „Halbzeit“-Resümee, er hatte die Mannschaft zu Saisonbeginn übernommen:

 

Enormer Trainingsfleiß, legendärer Kampfgeist und ein ganz starker Zusammenhalt zeichnen das Team in Oberösterreichs höchster Spielklasse aus (Foto: Verein)

 

Ligaportal: „Tobias, haben sich Deine und Eure Erwartungen in der ersten Meisterschaftshälfte erfüllt?

ITobias Koblmüller: "n Bezug auf Trainingsbeteiligung, Ehrgeiz und Lernbereitschaft der Spielerinnen wurden meine Erwartungen sogar übertroffen. Im Durchschnitt hatten wir 15 Spielerinnen pro Training, was eine hervorragende Basis für effektives Arbeiten als Trainer ist. Ergebnistechnisch hingegen wurden die Erwartungen nicht ganz erfüllt, da unser Ziel war, im Cup zu überwintern. In der Liga können wir jedoch mit 9 Punkten und Platz 6 durchaus zufrieden sein".

Ihre wolltet den Defensivbereich stärken, inwieweit ist Euch das gelungen?

"Simmt, als ich im Sommer das Traineramt übernommen habe, war es mein vorrangiges Ziel, die Mannschaft im defensiv-taktischen Bereich zu verbessern. Zwar mussten wir im ersten Meisterschaftsspiel gegen Dorf/Pram direkt acht Gegentore hinnehmen, was ein echter Dämpfer war. Doch wir haben in den darauffolgenden Trainingseinheiten den Fokus noch stärker auf die Defensive gelegt. Im Laufe der Saison zeigte sich dann eine klare Verbesserung: gegen Top-Teams wie TSV Ottensheim oder die SPG Wallern/Krenglbach haben wir jeweils nur zwei Gegentore kassiert. Die positive Entwicklung war also deutlich erkennbar".

Nur 3 Spiele ragen mit einem höheren Score aus Euren übrigen Ergebnissen heraus: Windischgarsten (positiv), Steyr und die SPV Kematen-Piberbach/Rohr-Neuhofen (negativ), ein Zeichen der Solidität Eures Teams?

"Ja, das kann man durchaus so sehen. Für uns als Mannschaft war es von Anfang an wichtig, auch gegen die Top-5-Mannschaften konkurrenzfähig zu sein und nicht als Kanonenfutter zu dienen. Das gelingt aber nur, wenn Laufbereitschaft, kämpferischer Wille und Teamgeist in der Mannschaft stimmen".

Was war für Dich die größte Überraschung im eigenen Team, in der Liga?

"Im eigenen Team hat mich die positive Trainingsbeteiligung und die Kadergröße überrascht. Damit hatte ich bei meinem Einstieg als Trainer im Sommer nicht gerechnet. Bei Heimspielen standen mir teilweise 18 bis 19 Spielerinnen zur Verfügung, sodass ich leider auch einmal Absagen aussprechen musste".

In der Liga blieb die große Überraschung meiner Meinung nach aus. Die Teams, die vorne stehen, waren bereits im Vorfeld als Favoriten einzuschätzen. Überrascht war ich jedoch von der hohen individuellen Qualität der Spielerinnen und der Mannschaften insgesamt. Das Niveau in der Liga ist aus meiner Sicht schon sehr hoch".

Insgesamt habt Ihr nur 2 „gelbe“ Karten kassiert, das ist die „bravste“ Performance in der Liga?

"Das ist in Ordnung, aber es ist kein vorrangiges Ziel, den Fairnesswettbewerb zu gewinnen (schmunzelt). Mir ist vor allem wichtig, dass wir keine unnötigen gelben Karten wegen  Kritik oder Unsportlichkeiten erhalten".

Wurdet Ihr durch langwierige Verletzungen geschwächt?

"Zum Glück blieben wir von schweren Verletzungen verschont, was mich persönlich sehr freut. Allerdings konnte ich nur selten mit der gleichen Startelf planen, da häufig Spielerinnen aufgrund von Krankheiten, beruflichen Terminen oder Urlaubsabwesenheiten fehlten. Für das Frühjahr wünsche ich mir da mehr Kontinuität".

Im ZAUNERGROUP-O.Ö. Ladies Pokal seid Ihr in Steyr ausgeschieden, mit Pech?

"Nein, mit Pech würde ich das nicht erklären. In der ersten Halbzeit waren wir mindestens ebenbürtig und sind mit einem 1:1 in die Pause gegangen. In der zweiten Halbzeit war Steyr jedoch überlegen und hat auch durch die individuelle Klasse von Anja Söllner verdient mit 3:1 gewonnen".

Wie werdet Ihr die Winterpause überbrücken?

Wir beginnen am 24. November mit einem Laktattest, der den Auftakt unserer Vorbereitung markiert. Nach der Auswertung erhält jede Spielerin einen individuellen Laufplan, den sie über den Winter absolvieren soll. Der offizielle Trainingsstart ist dann für Anfang Februar angesetzt",

Nehmt Ihr an Hallenturnieren teil oder veranstaltet Ihr gar selbst solche?

"Das steht zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht fest, ob wir wo teilnehmen,  wir müssen uns hier noch innerhalb der Mannschaft abstimmen".

Was nehmt Ihr Euch für das Frühjahr vor?

"Unser Ziel ist es, im Frühjahr gegen alle Mannschaften der Liga das Spiel offen zu gestalten. Ein großer Erfolg wäre es, wenn wir gegen eines der Top-5-Teams Punkte holen und die Kluft zu diesen Mannschaften ein Stück weit verringern könnten. Um diese Ziele zu erreichen, ist jedoch eine sehr gute Wintervorbereitung notwendig, in der wir an unseren Defiziten arbeiten können".

Nach Deinem klaren und fairen Statement bleibt für mich nur mehr, Euch Alles Gute für die Frühjahrsmeisterschaft zu wünschen und dass Eure Anstrengungen auch dementsprechend "belohnt" werden!

Helmut Pichler