Frauen in OÖ

Union St. Stefan verteidigt bisher totale "Torsperre“

Mit dem sensationellen Torverhältnis von 32:0 aus acht Spielen und dem Punktmaximum von 24 Zählern verblüffte Vizemeister Union St. Stefan in der Herbstmeisterschaft der Frauenklasse Nord/Ost. Damit weist die Elf von Trainer Helmut Brandl die erfolgreichste Zwischenbilanz aller o.ö. Frauenmannschaften auf. Mit dem Coach der „Winterköniginnen“ führte Ligaportal folgendes Interview:

 

 
Gratulation zu dieser tollen Leistung im Herbst, als Vize wiederum verbessert, kein einziges Gegentor und offensiv sorgten gleich 16 Spielerinnen für die Treffer?

"Danke für die guten Wünsche, wir verzeichnen eine weitere Steigerung, die Mädels haben meine Zielsetzung, zuerst einmal kein Tor bekommen, befolgt, nach vorne ergeben sich ja immer Möglichkeiten."


Du hast selbst viele Jahre als Stürmer und im offensiven Mittelfeld agiert, warum legst Du so viel Wert auf die Defensive?


"Weil dort die Spiele entschieden werden. Als wir vor sechs Jahren mit lauter Hobby-Fußballerinnen begonnen haben, war es wichtig, uns einmal zu festigen. In der Offensive wurde früher bei uns der Fehler begangen, zu eigensinnig zu agieren, das haben wir in den Griff bekommen, deshalb teilt sich jetzt die Torausbeute auf so viele Spielerinnen auf."


Zur Saison-Halbzeit ragen aus eurer Bilanz noch einige Highlights heraus?


"Ja, beim 6:0-Auswärtssieg bei Neuhofen/Krems boten die Mädels die beste Leistung, die ich von ihnen in den sechs Jahren gesehen habe. Andererseits gewannen wir nur mit viel Glück bei Landesliga-Absteiger Eidenberg /Geng, denn in der ersten Hälfte hatten die Gastgeberinnen drei Riesenchancen, haben sie aber nicht verwertet und wir haben dann dank eines Goldtores und einer überragenden Torfrau noch mit 1:0 gewonnen."

 

Im Vorjahr habt Ihr als schärfster Verfolger den späteren Meister LSC Linz gefordert?


"Ja, damals waren wir die Jäger, jetzt hat sich die Situation ins Gegenteil verwandelt, weil wir selbst vorne stehen und den Druck der anderen Mannschaften spüren."


Am kommenden Wochenende spielt Ihr in Ternberg?


"Ja, das wird kein Selbstläufer, denn dort haben wir noch nie gewinnen können. Wir peilen zwar den ersten vollen Erfolg an, aber es wird sehr schwer, denn momentan trachten alle Gegnerinnen, uns das erste Verlusttor zu verpassen bzw. Punkte abzunehmen."


Im Cup habt ihr gegen Neuhofen mit 3:0 gewonnen, gegen ASKÖ Dionysen mit 2:3 den Kürzeren gezogen?


"Der Cup bleibt eine „Wundertüte“, da kann es auch Ausrutscher geben, aber mit dem Sieg in Neuhofen haben wir uns vor der Meisterschaft sehr viel Motivation geholt."


Woher stammen Deine Spielerinnen, wie groß ist der Kader?


"Die meisten Akteurinnen stammen aus St. Stefan, Vorderweißenbach, aber auch Haslach und Helfenberg. Durch „Mundpropaganda“ haben auch schon Kickerinnen aus anderen Regionen den Weg zu uns gefunden. Über die ganze Meisterschaft werden an die 28 Spielerinnen eingesetzt, auch weniger talentierte, die aber fleißig üben. Mehr als zehn Teilnehmerinnen kann man aber nicht sinnvoll trainieren, deshalb unterstützt mich hier Günther Wolkerstorfer, der Vater von zwei Spielerinnen, wirklich großartig."


Der Meistertitel und Aufstieg ist im Frühjahr logischerweise Euer Ziel, Im Zuge der Neuordnung der Ligen hättet ihr ja leistungsmäßig ohnehin schon im Sommer in die Landesliga gehört?


"Es wurde uns zwar angeboten, aber wir wollen es sportlich schaffen. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass unsere Talente noch ein wenig Zeit haben, ohne Druck zu reifen. Ich habe mir neulich ein Match der Landesliga in Nebelberg angesehen und bin in meiner Ansicht bestätigt worden, dass wir hinsichtlich Präzision bei Passes, Tempo und körperlicher Präsenz noch Aufholbedarf haben."

Dann wünsche Ich Dir und Euch ganz viel Glück, dass Eure Pläne auch realisiert werden!

 

Helmut Pichler