"Wir sind in der Bezirksliga Ost mit dem Ziel in die Saison gestartet, die Klasse halten zu wollen. Nach einem perfekten Saisonstart kam jedoch eine Eigendynamik ins Spiel und haben mit zehn Siegen in Serie den Grundstein zum sensationellen Meistertitel gelegt. Ganz besonders freut mich, dass meine Mannschaft dem Druck, den die Union Dietach ausübte, standgehalten und sich am Ende souverän durchgesetzt hat", freut sich ASKÖ Doppl-Hart-Trainer Gerold Sturm, der 2011 schon einmal als Meister in die Landesliga Ost aufgestiegen ist - damals mit dem SK St. Magdalena.
Nach einem sechsten Platz im Vorjahr startete die Sturm-Elf durch und feierte nach zehn Siegen am Stück mit einem Vorsprung von sechs Punkten den Herbstmeistertitel. Zum Rückrundenstart musste der Meister in Dietach eine empfindliche 0:4-Niederlage einstecken. "In diesem Spiel sind wir nicht wie gewohnt aufgetreten und haben ängstlich agiert. Aber die Mannschaft hat darauf die richtige Antwort gegeben und sofort wieder in die Spur gefunden. Nach dem Sieg gegen St. Florian war mir erstmals wirklich bewusst, dass wir den Meistertitel erringen können", meint der Coach, der nach 32 im Herbst gesammelten Punkten in der Rückrunde sich über stolze 29 Zähler freuen konnte. "Wir haben eine tolle Saison gespielt und nicht nachgelassen und konnten auch den Angriff der Dietacher abwehren".
Obwohl der Vizemeister aus Dietach mehr Treffer erzielte und zwei Mannschaften weniger Gegentore kassierten, erreichten die Doppler mit einem klaren Vorsprung von fünf Punkten als Erster das Ziel. "Der Meistertitel sowie die beeindruckende Punkteausbeute war in keiner Weise zu erwarten. Denn wir agieren seit der Zeit in der 1. Klasse mit einem nahezu unveränderten Kader", so Sturm, der nicht weniger als 19 Saisonsiege bejubeln konnte - neun in der Fremde und zehn auf eigenem Platz. Als einzige Mannschaft der Liga blieb der Meister vor heimischer Kulisse ungeschlagen.
Wie in den vergangenen Jahren hat sich in Doppl auch in der aktuellen Sommerpause der Kader kaum verändert, verzichtet der Klub auf Verstärkungen. Nur auf der Torwart-Position wurde eine Rochade vorgenommen. Während der Rumäne Cristian Demsa nach Traun wechselte, steht mit Matthias Sallinger (SC St. Valentin) ein neuer Keeper zur Verfügung. "Unsere Nummer eins, Markus Gumpesberger, war an beiden Aufstiegen maßgeblich beteiligt, hat ausgezeichnete Leistungen abgliefert und geht mit einem Bonus in die Vorbereitung. Auch Mathias Sallinger ist ein starker Schlussmann und kann den Kampf ums Einser-Leiberl aufnehmen", meint der Coach, der im Sommer keine weitere Kaderveränderung erwartet. "Wir haben uns nach Verstärkungen umgesehen und mit möglichen Kandidaten Gespräche geführt, um auf eventuelle Abgänge reagieren zu können. Da uns jedoch kein Spieler verlassen wird, werden wir auch keine Transfers tätigen".
Am gestrigen Mittwoch nahm der Aufsteiger die Vorbereitung in Angriff und bestreitet am 15. Juli gegen Hofkirchen/M. das erste Testspiel. Am 30. Juli trifft die Sturm-Elf im Baunti Cup auf OÖ-Ligist Bad Ischl. Nach dem Meistertitel geht die ASKÖ Doppl mit einer realistischen Erwartungshaltung in die Saison, steht der Klassenerhalt im Vordergrund. "Wie vor einem Jahr ist der Ligaverbleib das oberste Ziel. Der Klassenerhalt ist realistisch, wenngleich wir uns auch einen Stock höher einiges zutrauen. Nach dem Aufstiegskampf im vergangenen Jahr wollen wir die Saison genießen und die Spiele wenn möglich ohne großen Druck bestreiten", wäre Gerold Sturm eine Präsenz im Niemandsland der Tabelle nicht unangenehm. "Zunächst geht es darum, sich von den hinteren Plätzen fernzuhalten. In weiterer Folge wollen wir die vermeintlich stärkeren Mannschaften ärgern und dem einen oder anderen Favoriten ein Bein stellen".
Günter Schlenkrich