Das hatte man sich beim WSC Hertha Wels wohl ganz anders vorgestellt. Nach dem Aufstieg in die Landesliga West wollte die Mannschaft auch hier durchstarten, doch der Schuss ging ordentlich nach hinten los. Nach einem völlig verpatzten Saisonstart übergab Trainer Juan Bohensky seinen Posten an Amarildo Zela, am Ende der Herbstsaison zog sich Bohensky auch vom Posten des sportlichen Leiters zurück. Diesen Posten bekleiden nun gleich drei andere Personen. Drei Spieler sind dagegen schon fix weg, unter anderem Stürmer Edis Nadarevic. "Wir werden einige Spieler abgeben, aber auch fünf oder sechs holen", verrät Torsten Lehner, der Teil der neuen sportlichen Leitung ist.
So richtig erklären kann sich die Herbstmisere niemand. In der Vorsaison lief es in der Bezirksliga noch außerordentlich gut, eine Liga höher erlitt die Hertha einen Dämpfer nach dem anderen. "Wir hatten keine optimale Vorbereitung, vor allem aufgrund der Relegationsspiele. Dann haben sich auch noch so wichtige Spieler wie Mario Kastner und Danijel Vukadin verletzt. Nach dem Abgang von Elvis Ramakic war Edis Nadarevic vorne auf sich alleingestellt, er hatte es nicht leicht. Natürlich hatten wir uns das alles leichter vorgestellt, aber wir werden jetzt reagieren und gegen den Abstieg kämpfen", sagt Torste Lehner, der gemeinsam mit Wolfgang Minixhofer und Roland Golger die neue sportliche Leitung bildet. Drei Abgänge sind auch schon fix, neben Goalgetter Nadarevic verlassen auch Tormann Patrik Pilic und Verteidiger Robert Matesic den Verein. "Es werden noch weitere Abgänge folgen, wir holen aber auch einige Spieler, bei dem ein oder anderen sind wir schon kurz vor dem Abschluss."
Mit 38 Gegentoren ist die Hertha die klar defensivschwächste Mannschaft der Liga, hier soll das Team auch verstärkt werden. Vor allem durch die Kontakte von Coach Amarildo Zela glaubt man hier auch die richtigen Spieler zu finden. "Zela kennt natürlich viele gute Spieler, es war uns auch sehr wichtig, dass er nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit Herrn Bohensky bei uns bleibt. Er passt genau in unsere Philosophie, mit ihm würden wir auch in die Bezirksliga gehen", sagt Lehner. Wie es nun wirklich weitergeht, weiß aber noch keiner, denn auch die Fusion mit OÖ-Ligist FC Wels ist noch nicht vom Tisch. "Wir beschäftigen uns derzeit nicht damit, stehen selbst auf gesunden Beinen. Außerdem sind die Herrn Rabl und Wieser Eckpfeiler unseres Vereins, wenn der FC Wels das nicht akzeptiert, wird es auch nie zu einer Fusion kommen", stellt Lehner fest.
Milan Vidovic