Am Donnerstag gab der Oberösterreichische Fußballverband eine Pressekonferenz unter Vorsitz des neu bestellten Präsidenten Dr. Gerhard Götschhofer. Mit der Intention, den Fußball nicht nur mit "Scheuklappen" im Alltagsgetriebe zu festigen, sondern als wahren Breitensport zu manifestieren, hat sich der OÖFV große Konzepte überlegt, um das Interesse und die Anerkennung des Sports in der Breite zu steigern. Dies trägt auch die Politik mit, was die Anwesenheit von Neo-Sportlandesrat Dr. Michael Strugl bei der Pressekonferenz verdeutlichte.
Als Einleitung erwähnte der im April zum Sportlandesrat bestellte Michael Strugl unmissverständlich: "Der Sport und damit auch der Fußball sind eine wichtige Säule in dieser Gesellschaft und kein Fototermin, wo man hingeht, lächelt und die Sache ist erledigt." Die Leute sollen also verstehen lernen, dass der Fußball nicht nur für die Aktiven auf dem Platz, sondern für alle Beteiligten eine Bereicherung ist. Wichtig sei Strugl vor allem der Nachwuchsbereich: "Ganz klar, wir sind dazu da, im Nachwuchs Grundlagen zu schaffen und nicht, um in die Kampfmannschaften Geld zu pumpen." Ein sehr plakatives Beispiel zeigte Strugl anhand seiner Heimatgemeinde Lichtenberg: "Lichtenberg hat 2600 Einwohner. Man muss sich vorstellen: Beim Sportverein Lichtenberg sind 1000 Mitglieder gemeldet." Das alleine zeige, wie wichtig der Sport in unserer Gesellschaft sei, meint Strugl. Dafür wird aber noch viel zu wenig Verständnis auf allen Ebenen entgegengebracht. Beginnen tut alles mit der Bereitschaft, die Kinder zum Sport zu schicken. "Da ist auch ein wichtiger Punkt diese verpflichtende Bewegungsstunde pro Tag in der Schule, die meiner Meinung nach langfristig unbedingt erreicht werden muss und dafür werde ich mich auch einsetzen."
Mit diesen Worten eröffnete der neue Präsident des OÖFV seine Ansprache. Das Problem sei, dass "dies aber in der Gesellschaft noch nicht angekommen ist." Dazu sollen in Hinkunft alle an einem Strang ziehen, um dies zu verbessern. Der Fußballverband tue viel dafür, meint Götschhofer: "Mit den Projekten 'Schule am Ball', wo wir in Volksschulen fahren, um die Kinder zu begeistern, das perfekt laufende Projekt der 'Ortskaiser' oder das Vereinscoaching, wo wir den Vereinen helfen wollen, sich breiter aufzustellen, will der Fußballverband die Ressourcen bieten, die der Verein nur annehmen muss.
Der neu bestellte Präsident hat in seinen ersten Wochen einiges zu tun: Nicht nur ein Nachfolger für den Ende Mai scheidenden Sportdirektor Willi Schuldes, der zum SV Horn wechseln wird, ist zu finden: "Da laufen bereits einige Gespräche, Entscheidung ist noch keine gefallen", so Götschhofer. Auch der Prozess zwischen dem LASK und der Fußballakademie hat noch keine Entscheidung gefunden: "Da versuchen wir alles, um es sportlich mit einem Vergleich zu lösen, eine Entscheidung sollte in den nächsten Monaten fallen." Zugleich räumt man dem LASK hier aber auch noch Zeit für eine Antwort ein, da ja aufgrund des Nichterteilens der Lizenz in erster Instanz auch eine andere Baustelle bei den Athletikern geöffnet wurde.
Lino Heiduck