Die abgelaufene Spielzeit des SV GW Micheldorf war geprägt von Höhen und Tiefen, wobei am Ende des Tages der 10. Tabellenplatz der LT1 OÖ-Liga für die Traunviertler herausgesprungen ist. Mit dem Klassenerhalt haben die Schützlinge von Trainer Falko Feichtl das Mindestziel Ligaverbleib erreicht, allerdings hat man insbesondere in den letzten Spielen nicht mehr viel Zählbares herausholen können. Im Interview mit Ligaportal blickt der Micheldorfer Coach auf die Saison zurück und spricht dabei über den Umbruch im Sommer, die Star-Neuverpflichtung Christian Ramsebner sowie über die Ziele für die kommende Spielzeit.
Ligaportal: Hallo Falko! Kannst du uns einen kleinen Rückblick geben und uns erzählen, wie du die letzte Saison von Micheldorf als Trainer erlebt hast?
Falko Feichtl: Punktetechnisch war die Rückrunde bei uns dieses Jahr eine Spur schlechter als die Hinrunde, da wir in der Hinrunde 18 Punkte gemacht haben und in der Rückrunde nur 16. Mit dem Klassenerhalt haben wir unser Minimalziel erreicht, aber leider auch nicht mehr. Aus meiner Sicht ist es uns nie gelungen, wirklich Ordnung und Organisation in unser Spiel zu bringen, wofür ich auch die Verantwortung trage. In den letzten Spielen vor Saisonende war bei uns dann auch die Luft raus. Es war nicht mehr der Wille vorhanden, Spiele zu gewinnen und die Extrameile zu gehen. Dementsprechend haben wir am Schluss leider nicht mehr so viele Punkte geholt.
Ligaportal: Wie geht es in der Sommerpause bei euch auf der Trainer- und Spielerseite weiter?
Feichtl: Auf der Trainerseite wird es keine Veränderungen geben, ich werde auch in der nächsten Saison Trainer in Micheldorf sein. Auf der Spielerseite sieht es anders aus, da hat es mehrere Veränderungen gegeben. Ich bin jedoch überzeugt, dass wir ein gutes Grundgerüst haben. Mit den beiden Mayr-Fältens, Gerstmayr und den beiden Helmberger-Brüdern haben wir einige wichtige Spieler verloren, ansonsten eher Ergänzungsspieler. Die Leute, die wir holen, sind hingegen allesamt Sofortverstärkungen.
Ligaportal: Worauf lag der Fokus bei der Suche nach Neuzugängen? Habt ihr die Profile der Schlüsselspieler eins zu eins ersetzt oder neue Qualitäten gesucht?
Feichtl: Wir haben nicht nach identischen Spielerprofilen gesucht. Unser Hauptfokus lag definitiv auf der Defensive, die in der letzten Saison unser großer Schwachpunkt war. Wir wollten Spieler holen, die gut Fußball spielen können, aber auch arbeiten können und vor allem die richtige Mentalität mitbringen. In der kommenden Saison wollen wir flexibler sein und in mehreren Systemen agieren können. Dabei war es uns auch wichtig, dass wir diese mit dem neuen Spielermaterial abdecken können.
Ligaportal: Was macht dich zuversichtlich, dass ihr euch tabellarisch in der kommenden Saison mehr nach oben als nach unten orientieren könnt?
Feichtl: Nach dieser Transferphase kann ich wirklich sagen, dass ich bei allen Transfers zu 100 % dabei war und daher auch sagen kann, dass alle eine Top-Mentalität mitbringen. Mit Christian Ramsebner haben wir beispielsweise einen Top-Transfer gelandet. Er wird uns mit seiner Einstellung und seiner Stabilität auf ein neues Level bringen. Mit Robert Matesic haben wir einen weiteren Verteidiger aus Bad Ischl geholt, der uns in der Defensive klar verstärken wird. Im Mittelfeld und im Sturm haben wir Spieler geholt, die nicht alle Erfahrung in der OÖ-Liga haben, dafür aber die richtige Einstellung und Mentalität mitbringen.
Ligaportal: Ist ein Neuzugang wie Christian Ramsebner dann auch direkt ein Kandidat für die Kapitänsrolle?
Feichtl: Das kann ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen. Sicher ist jedoch, dass Christian ein echter Führungsspieler ist, der mit und ohne Kapitänsbinde vorangehen wird. Ich mache mir da natürlich Gedanken, aber die Kapitänsfrage ist noch nicht final geklärt.