OÖ-Liga

Obmann Lausecker erläutert aktuelle Situation in Gmunden

Aus aktuellem Anlass bat ooeliga.at mit Mag. Christian Lausecker den Obmann des SV Gmundner Milch zu einem Gespräch. Dabeigmunden_big.jpg werden Einblicke zu den derzeitigen Transferaktivitäten, zur Thematik der Sponsorensuche und zu den geplanten Subventionskürzungen der Stadt gewährt. Die Problematik der abnehmenden Unterstützungen seitens der Finanzverwaltung ist kein Phänomen der letzten Tage oder Wochen, sondern muss in einem größeren Kontext betrachtet werden. Lausecker zur Kadersituation: "Mit Christoph Kronberger wechselt in der Winterpause ein junger Kaderspieler nach Gschwandt zurück, um dabei mitzuhelfen, dass sein Stammverein den Kampf gegen den Abstieg in der Bezirksliga Süd besteht.   

Wir haben ein sehr gutes Verhältnis sowohl mit dem Spieler wie mit der Union Gschwandt und sind dem Wunsch des Spielers gefolgt, weshalb wir ihm auch die Freigabe erteilt haben. Leider kam Christoph nicht so oft wie er sich und wir uns das gewünscht hätten in der OÖ-Liga zum Einsatz; die Stammspielerregelung machte mehrmals andere Trainerentscheidungen notwendig.

Bei Thomas Kessler gibt es eine konkrete Anfrage aus Bad Schallerbach und er hat mir seine Situation erklärt. Berufsbedingt und durch die lange Anreise nach Gmunden hat er Probleme mit den Trainingsterminen und sollten wir mit Bad Schallerbach bezüglich der Ablöse eine Einigung erzielen, dann werden wir ihm auch keine Steine in den Weg legen. Soviel ich weiß, wäre Thomas Kessler in Schallerbach ein E24-Spieler und er ist aufgrund seines Könnens für jede Mannschaft der Oberösterreich-Liga eine Bereicherung, für uns wäre er auf alle Fälle ein Verlust. Meine Philosphie war und ist es aber immer, einen Konsens mit den Spielern zu erzielen und sollte es deren Wunsch sein, diese nach Möglichkeit auch freizugeben."

zur Sponsorensuche:
"Seit Jahren lukrieren wir einen beträchtlichen Teil unserer Sponsoren schon über die Stadtgrenzen hinaus und die aktuelle wirtschaftliche Situation erleichtert die Suche sowohl am "Heimmarkt" wie auch außerhalb natürlich nicht unbedingt. Wir leben nicht von einem einzigen Großsponsor, der einen Großteil des Budgets einbringt, sondern von vielen kleinen und mittleren. Für viele Unternehmungen geht es momentan primär darum, Arbeitsplätze zu sichern, der Rezession Herr zu werden oder sich auf diese vorzubereiten. Den Amateurfußball zu fördern hat daher für viele mögliche und bestehende Sponsoringpartner aktuell nicht oberste Priorität, weshalb momentan noch mehr Überzeugungskraft und Aufwand unserer ehrenamtlichen Funktionäre notwendig ist. In konkret zwei größeren Fällen mussten wir aus der aktuellen wirtschaftlichen Lage heraus auch schon Rücknahmen von Sponsoringzusagen hinnehmen, was die Situation nicht gerade erleichtert. Generell sehe ich leider die Situation, dass ein Engagement auf OÖ-Liga-Niveau für viele Firmen mehr und mehr an Attraktivität verliert. Wir führen laufend Gespräche mit bestehenden und neuen Partnern, werden im Laufe der Winterpause die erzielten Ergebnisse daraus analysieren und dann sicherlich konkrete Maßnahmen - wenn notwendig - für das Frühjahr umsetzen. Sollte die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung eine Differenz aufweisen, dann werden wir der wirtschaftlichen Lage mit Sicherheit Rechnung tragen, Einsparungspotentiale in allen Bereichen realisieren und unter Umständen den einen oder anderen Spieler mehr freigeben, sofern eine Übereinstimmung mit allen Beteiligten (Spieler, neuer Verein) erwirkt werden kann. Gerade die heurige Tabellensituation mit dem FC Superfund als (Fast-)Meister wäre eine Paradesaison, sich wirtschaftlich mehr als vernünftig zu verhalten. Wir sind gewillt, dies auch zu tun, wenn notwendig. Es ist aber auch durchaus möglich, dass wir keine weiteren Transfers durchführen."

zu den Subventionskürzungen:
"Diese Entwicklung ist eine Tatsache, die sich aber nicht erst in den letzten Wochen herauskristallisiert hat, sondern sich über weit längere Zeiträume erstreckt. Die finanzielle Unterstützung von der Gemeinde wird kleiner und ist nicht positiv für uns als Verein, aber absolut nachvollziehbar. Die Betriebe werden weniger, das Steueraufkommen geringer und Gmunden ist bekannt für seine exzellente Vereinsarbeit. Es gibt kaum andere Städte vergleichbarer Größe mit derart vielen und erfolgreichen Vereinen. Als Beispiel braucht man nur Basketball, Tennis, Eishockey oder Rudern anführen. Die Subventionen für die arrivierten Vereine zu halten und neue zusätzlich zu bedienen ist in Zeiten angespannter öffentlicher Budgets schwierig. Bürgermeister Heinz Köppl und Sportstadtrat Kurt Kramesberger sind auch große Freunde des Fußballs und wir verdanken ihnen und ihrem laufenden Engagement sehr viel. Die Einbußen betreffen somit alle Vereine, nicht nur uns selbst."