Macht Vorwärts wieder „Big Points“?
In Steyr erwarten die Fans, dass das kommende Match das Schlüsselspiel zum Gewinn der Meisterschaft ist. Wie man aus der Erfahrung weiß, lieben die „Rot-Weißen“ solche Situationen. In Big-Point-Spielen gegen ganz starke Gegner gibt man sich meist keine Blöße, auch wenn man dann gegen Betonmischer-Teams wieder etwas schwächelt. Hätte Vorwärts Steyr gegen diverse Nachzügler voll gepunktet, wäre das Aufstiegsrennen längst entschieden. Vorfreude auf gute Gegner wie Donau Linz herrscht bei den „Rotjacken“ auch aus dem Grund, da diese meist darauf verzichten, sich nur auf das Verteidigen und das Zerstören des Steyrer Spielflusses konzentrieren, sondern auch selbst einen Sieg anstreben. Das sorgt für etwas mehr Raum für die Offensive der Glieder-Elf. Und mit etwas Platz können die starken Einzelspieler wie Schönberger, Ruckendorfer und Lindorfer durchaus auch zu zaubern beginnen.
Edi Glieder erwartet aber sicher keine „Hollywood“-Taktik des Gegners: „Ich denke, dass Donau wie viele andere Teams auch, die bei uns zu Gast sind, zuerst auf eine gesicherte Defensive schauen wird. Über den Konter werden sie dann versuchen, zum Erfolg zu kommen. Ich habe Donau am Mittwoch im Landescup-Halbfinale beobachtet. Sie versuchen oft, mit schnellen Gegenstößen ihre gefährlichen Stürmer in Position zu bringen.“
Donau: Keine Mauertaktik – Ziel sind drei Punkte
Eine Mauertaktik der Gäste und damit ein spielerisch dürftiges Match muss man aber am Wochenende nicht befürchten. Donau Linz kommt als bestes Frühjahrsteam ohne Niederlage ins Stadion an der Volksstraße und hat sicher reichlich Selbstvertrauen im Gepäck.
Donau-Coach Gerald Scheiblehner: „Wir legen den Schwerpunkt unseres Spiels auf den Ballbesitz. Wir werden versuchen, auch in Steyr dem Gegner unser Spiel aufzudrängen. Ob das gelingt, wird man sehen. Ich halte nichts davon, sich hinten hineinzustellen und auf einen Punkt zu hoffen. Unser Ziel ist es, im Vorwärts-Stadion zu gewinnen.“
Macht Donau Titelkampf spannend?
Von einer Titelchance will man bei der Scheiblehner-Elf offiziell nichts hören. Doch bei einem Sieg in Steyr rückt man dem Leader bis auf drei Punkte auf die Pelle, wobei die Mannschaft von Edi Glieder noch zu den schweren Auswärtspartien gegen Micheldorf und Bad Schallerbach antreten muss.
„Mit dem Aufstieg beschäftige ich mich überhaupt nicht. Es kann in dieser Liga zwar viel passieren, doch das wäre vermessen. Wenn man den Kader und das Budget der Steyrer berücksichtigt, müssen die Meister werden. Aber wir spielen im Moment gut und vor allem auch erfolgreich, deshalb müssen wir uns am Samstag nicht verstecken“, so Scheiblehner.
SKV noch vor lange nicht durch
Der eine will nichts vom Titel hören, für den anderen ist dieser fast ein Muss, wenn man sich die Erwartungshaltung ansieht. In der aktuellen ooeliga.at-Spieltagsanalyse meinte Experte und Ex-Vorwärts-Coach Radan Lukic, dass die Glieder-Elf zu 99% Meister ist. Mit solchen Spielereien will sich Edi Glieder natürlich nicht befassen: „Mir sind diese Prognosen egal. Es freut mich zwar, wenn wir als Meister gesehen werden, doch dahin ist noch ein ganz weiter Weg. Es sind noch 15 Punkte zu vergeben. Ein Sieg gegen Donau wäre aber sicher ein ganz wichtiger Schritt für uns.“
Nein, verstecken muss sich die Elf von Trainer Gerald Scheiblehner vor „großen“ Gegnern wahrlich nicht. Denn wenn man die bisherige Saison analysiert, sieht man, dass Donau gerade gegen die Top-Teams punktet und sehr starke Leistungen abruft. Punkteverluste mussten die Kleinmünchner meist – wie auch Vorwärts Steyr – gegen Nachzügler abgeben. Das Spiel verspricht also jede Menge Spannung, die auch schon beim 2:2-Unentschieden im Hinspiel gegeben war. Damals konnte Vorwärts durch zwei Lindorfer-Treffer einen 0:2 Rückstand im Peter Rinder Stadion noch egalisieren. Am Samstag wäre mit einem Punkt keinem entscheidend geholfen.
„Meine Spieler freuen sich schon auf das Match. Natürlich ist es etwas Besonderes. Man merkt das, indem die Kicker in den Tagen davor oft auf das Steyr-Match angesprochen werden. Die Kulisse im Vorwärts-Stadion tut das ihre dazu. Mal sehen, ob die Steyrer Routiniers unseren Jungen zeigen können, dass sie besser sind“, so Gerald Scheiblehner abschließend.
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Andreas Richter