OÖ-Liga

"Miteinander über Grenzen hinauswachsen" (mit Fotos)

fcwels_big.jpgMit diesem Motto startet der FC Wels die Vorbereitung für die neue Spielzeit der bevorstehenden Regionalliga Mitte Saison. Endlose Trainingseinheiten mit diversen Zirkelläufen stehen schon lange nicht mehr am Programm von Trainer Reinhard Burits und seinen Mannen aus der Messestadt. Im Gespräch mit ooeliga.at berichtet Motivator Burits über seine Art, in der Mannschaft das oft geforderte „Miteinander“ voranzutreiben und somit über ein ganz besonderes Trainingslager in der vergangenen Woche:

Ein neuer Weg
Das Wort „Teambuilding“ stand im idyllischen Brunnental in Steyrling, jenem Ort, wo die Reise hinführte, im Vordergrund. Ziel war es, in diesen drei Tagen das Mannschaftsgefüge zusammenzuschweißen, die Persönlichkeit jedes einzelnen zu erweitern, aber auch die Integration diverser Neuzugänge in die Mannschaft zu erleichtern.

Auf sich selbst gestellt
Die Mannschaft war während dieser drei Tage ganz auf sich alleine gestellt. So war die Unterkunft, eine Almhütte, sowohl ohne Strom, als auch ohne warmes Wasser. Dies bedeutete für die Messestadtkicker eine Menge Arbeit. Man musste Holz aus dem Wald suchen und schließlich Lagerfeuer machen, um sich selbst mit Essen bzw. mit warmen Wasser versorgen zu können. Die Mannschaft nahm dies glänzend an, es entstand ein Gefüge, wo jeder für den anderen arbeitete. Außerdem wurde während des Trainingslagers jeglicher Kontakt zur „Außenwelt“ abgebrochen – es herrschte sogar Handyverbot, was für so manchen Kicker nicht gerade einfach war – dies führte dazu, dass man zur Ruhe kam, die Möglichkeit zu vollkommener Entspannung gegeben war und somit volle Konzentration der Arbeit mit der Mannschaft galt. Natürlich durften teambildende Übungen nicht fehlen. So ließ es sich Burits nicht nehmen, seine Spieler zum Beispiel in der stockfinsteren Nacht einzeln im dunklen Wald zu verteilen, wo sie dann eine Stunde zu verharren hatten. Umgeben von Stille und einem mulmigen Gefühl, sollte erreicht werden, dass jeder der Spieler zu sich findet, über seinen Schatten springt und somit über „seine Grenzen hinauswachsen“ kann.

Höhepunkt dieses dreitägigen Exkurses war zweifelsohne der „Feuerlauf“. Hier war es die Aufgabe, barfuß über einen sieben Meter Einander vertrauen...langen, aus glühenden Kohlen bestehenden Weg zu laufen. Anfängliche Zweifel wurden schnell beseitigt und schließlich traute sich jeder Kicker über diese „heiße Angelegenheit“.

Praxisbezogene Übungen
Ziel dieses „Motivation-Camps“ war es, sich selbst, aber auch den Geist der Mannschaft zu finden. Wie kann man über Grenzen hinauswachsen bzw. was sind meine Grenzen? Was traue ich mir zu? Wie kann ich mehr erreichen, als ich mir eigentlich zutraue? Diese und andere Fragen sollten dadurch beantwortet werden. Hier sieht Burits eine enge Verbindung zu den Ereignissen am Fußballplatz. So sollen Wörter wie Versagensängste, Mentalschwächen und Streit innerhalb der Mannschaft gänzlich verschwinden.

Neuer Kapitän
Im Zuge dieser psychischen Weiterbildung wählte die Mannschaft außerdem den Mannschaftsrat für die kommende Saison. So wurde Andreas Feichtinger zum neuen Kapitän bestimmt. Er soll die Mannschaft in der kommenden Saison führen und die Zusammenarbeit zwischen Verein, Trainer und Mannschaft noch mehr ausbauen.

Reinhard Burits, Trainer FC Wels
„Ich hatte schon lange die Idee eines solchen Trainingslagers. Mir ist es immer wichtig, sehr viel auf der mentalen Ebene zu arbeiten. Nur eine psychische intakte Mannschaft ist stets bereit, Höchstleistungen abzurufen. Die Mannschaft hat das sehr gut aufgenommen, diese drei Tage haben sehr viel gebracht, ich bin sehr stolz auf die Burschen, dass alles so mitgezogen haben."

Andreas Feichtinger, (Neo)-Kapitän FC Wels
„Burits geht einen sehr eigenen, modernen Weg des Trainings. Er macht sehr viel auf der mentalen Schiene. Mir gefällt das sehr gut, ich bin immer offen für sowas und auch die Mannschaft sieht das so. Alle haben das sehr gut aufgenommen. In dieser „spartanischen Unterkunft“ war es wichtig, füreinander da zu sein und miteinander zu arbeiten. Es bildete sich dadurch eine Art Hierachie, ein Gefüge, das in diesen Tagen verstärkt zusammengewachsen ist.“

von Redaktion

Fotos: FC Wels