Der Esprit und die Leichtigkeit der Vorsaison, mit denen sie ihre Spiele noch erfolgreich gestalteten, scheinen beim SV Pöttinger Grieskirchen verflogen. Nach zuletzt eher mäßigen Auftritten in der Liga gilt es Gründe dafür zu finden, weshalb der Saisonverlauf bisher alles andere als optimal verlief. Erklären kann sich das bei Grieskirchen keiner so recht, auch die Verantwortlichen um Trainer Helmut Wartinger scheinen etwas ratlos. In einem Gespräch mit ooeliga.at, versuchte der Trainer dennoch mögliche Gründe anzuführen.
Korrigieren der Saisonziele?
In den beiden abgelaufenen Spielzeiten eilte der SV Pöttinger Grieskirchen von Erfolg zu Erfolg. Neben dem Gewinn zweier Vizemeisterschaften und dem Landescup holte man heuer auch den Hallencup ins Trattnachtal. Entsprechend hoch waren die Zielsetzungen der Verantwortlichen für die neue Spielzeit. In der Meisterschaft möglichst unter die ersten Vier kommen und im Landespokal das Finale erreichen, so jedenfalls lauteten die Vorgaben des Trainers. Im Moment scheinen die Ziele aber in weite Ferne gerückt, steht man in der Meisterschaft nach sieben absolvierten Spielen und sechs Punkten nur auf einem enttäuschenden zwölften Tabellenplatz. Wenigstens im Pokal liegt man noch aussichtsreich im Rennen, nach zwei Siegen steht man im Viertelfinale und hofft auf die Wiederholung des Cupsieges aus dem Jahr 2011. Daher sieht der Coach keinen Grund von den ausgegebenen Zielen abzurücken. 19 Spiele sind noch zu spielen und „sollten wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, ist eine anschließende Siegesserie und am Ende Platz vier oder fünf noch möglich", sagt Wartinger.
Rekordtorjäger noch nicht auf Betriebstemperatur
Den schwachen Saisonstart mit nur zwei Punkten aus den ersten drei Spielen hatte man noch mit dem Verweis auf das verletzungsbedingte Fehlen seines Rekordtorjägers erklären können, doch seitdem auch Robert Lenz wieder für die Trattnachtaler auf Torejagd geht, will sich der Erfolg einfach nicht einstellen. An ihm allein liegt es sicher nicht, doch muss er sich an seiner eigenen Bestmarke mit 38 Treffern aus dem Vorjahr messen lassen, soll es mit seiner Mannschaft in der Tabelle wieder nach oben gehen. Schließlich hatte er mit seinen Toren maßgeblichen Anteil an zwei überaus erfolgreichen Spielzeiten. Dass er das Toreschießen nicht verlernt haben kann, steht außer Frage, "nur fehlen ihm nach der Verletzungspause womöglich noch die berühmten Prozentpunkte, damit sein Torinstinkt wieder zündet", ist sein Coach überzeugt.
Junge Mannschaft
Nach den Abgängen von Manuel Sailer (Wattens) und Kristijan Baric (SK Vorwärts Steyr) holte man zur neuen Saison junge, talentierte Spieler, um sie behutsam an das Spielniveau der Radio OÖ-Liga heranzuführen. Bei ihrer Entwicklung gibt ihnen der Trainer die nötige Zeit. „Wir wollen den Weg mit jungen Spielern gehen, also müssen wir Geduld haben, damit sie sich bei uns entwickeln können“, verteidigte er die bisherigen Auftritte seiner Schützlinge und wehrt sich gegen die aufkommende Unzufriedenheit aus dem Umfeld. „Dass die meisten unserer Zuschauer etwas ungeduldig werden, ist doch klar, haben wir sie in den vergangenen Spielzeiten mit unserer Spielweise begeistert.“
Rückbesinnung auf Defensive
Vielleicht sollte man sich in Grieskirchen wieder auf die Stärken der vergangenen Spielzeit erinnern, in der man ligaweit die wenigsten Gegentore kassierte. Aus einer kompakten Formation heraus wurde der schnelle Torerfolg über die Sturmspitze Robert Lenz gesucht. Über das nötige Potenzial verfügt das Team allemal, ist die Hintermannschaft im Grunde genommen die gleiche wie in der Vorsaison. Die letzten beiden Spiele geben dem Trainer aber Hoffnung auf Besserung, stand man in der Abwehr gewohnt sicher und ließ weniger Chancen des Gegners zu als noch in den Spielen zuvor. Die nächste Bewährungsprobe wartet auf die Wartinger-Schützlinge bereits am Freitag (05.10.2012). Sollte auch im Spiel bei Gmunden eine ähnlich couragierte Defensivleistung wie beim 0:0 gegen Wels gelingen, ist der Erfolg nur eine Frage der Zeit. Bekanntlich gewinnt die Offensive Spiele, die Defensive Meisterschaften, sagt eine alte Fußballweisheit.
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