OÖ-Liga

Spieltaganalyse Runde 10 mit Albert Kabashi

albert_micheldorf.jpgAm heutigen Dienstagabend wird der 10. Spieltag mit dem neu ausgetragenen Match zwischen dem UFC Eferding und dem SV Freistadt komplettiert. Schon jetzt gibt es die Spieltaganalyse von Albert Kabashi, der zunächst einmal die sechs anderen Partien bewertet hat. Morgen wird dann die Analyse zu Eferding-Freistadt nachgereicht. Mit den überraschenden Ergebnissen in den weiteren Partien - unter anderem feierte Dietach gegen Grieskirchen den zweiten Saisonsieg - hatte unser ooeliga.at-Experte aber ohnehin einiges zu tun. In seinem Fazit lässt er sich auch bereits zu einem Herbstmeister-Tipp hinreißen.

FC Wels - Union Edelweiß Linz 0:1
"Ein Spitzenspiel, das Edelweiß Linz letztlich für sich entschieden hat. Schade für Wels, man hat Punkte im Kampf um die vorderen Plätze liegen gelassen, musste nach den zuletzt guten Leistungen wieder einen kleinen Dämpfer einstecken. Der Abstand zu den Top-Teams ist nun wieder etwas größer geworden, zumindest im Herbst ist das nicht mehr einzuholen. Edelweiß ist dagegen mittendrin im Kampf um den Herbstmeistertitel. Die Stumpf-Elf hat mich schon etwas überrascht, ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Mannschaft in Wels gewinnt. Nun sind sie aber punktegleich mit Vorwärts vorne, alles ist möglich."


SV Gmundner Milch - SV Grün-Weiß Micheldorf 2:0

"Micheldorf hatte Chancen, hatte drei Stangenschüsse, hatte einen Elfmeter. Gmunden hatte allerdings einen Manuel Schmidl. Er machte den Unterschied aus in dieser Partie. Mit zwei Aktionen hat er das Spiel zugunsten seiner Mannschaft entschieden, doch auch der Rest der Mannschaft hat super gekämpft, das Maximum rausgeholt. Bei Micheldorf ist natürlich das Fehlen des ein oder anderen Akteurs bemerkbar. Feichtl geht ab, auch Winkler hat gefehlt, und Sekic ist nicht mehr da. Natürlich fehlen solche Spieler, in Gmunden war aber schon auch viel Pech dabei. Es hat nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen."


SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure - SV Flexopack Sierning 4:1
"Eine wirklich Überraschung, dass Sierning in zwei Spielen acht Tore kassiert. Die Mannschaft steht sonst immer sehr gut, das war nicht zu erwarten. Auf der anderen Seite sieht man, wozu Neuhofen/Ried im Stande ist. Konzentrieren sich die Burschen nur auf Fußball und rufen ihr Potential ab, dann sind solche Ergebnisse auch möglich. Für Sierning ist die Pleite dennoch kein Beinbruch, sie wissen nun, dass man nie zufrieden sein darf, immer arbeiten muss. Sie müssen die Defensive wieder stabilisieren, das macht einfach den Erfolg im Fußball aus. Die Tore kommen dann auch irgendwann wieder."


SV sedda Bad Schallerbach - Donau Linz 2:0
"Schallerbach zeigt auf, das freut mich für sie. Die Mannschaft ist ja schon immer gefährlich gewesen. seit Jahren. Wenn es gelingt, in Bad Schallerbach eine Einheit zu formen, dann kommt auch der Erfolg. Das war in der Vergangenheit so, und ist es auch jetzt noch. Zurzeit scheint die Mannschaft an einem Strang zu ziehen, es passt alles. Für den Gegner ist es dann äußerst schwer, gegen die Hegedüs-Elf zu bestehen. Für Donau ist die Niederlage natürlich schade, man hat einige Ränge verloren und vielleicht auch den Kampf um den Herbstmeistertitel. Das ist aber auch keine allzu große Überraschung. Ich habe die Mannschaft unter den ersten Fünf erwartet, aber nicht ganz vorne."


Union Dietach - SV Pöttinger Grieskirchen 3:2
"Das ist natürlich die Überraschung des Spieltags. Für Dietach bedeutet der Sieg natürlich einen Riesenerfolg und eine Riesenerleichterung. Was mich persönlich freut, ist, dass Dietach damit auch die Liga wieder spannender gemacht hat. Die Mannschaften im unteren Tabellenbereich dürfen sich nun nicht mehr auf Dietach verlassen, denn die können nun auch wieder kommen. Das ist ja so schön an der Drei-Punkte-Regel, die Teams sind schnell wieder dran. Wenn Dietach gegen Grieskirchen gewinnen kann, dann muss sich die Mannschaft im Klaren sein, dass sie in jedem Spiel punkten kann. Diesmal war das nötige Glück natürlich mit von der Partie. Für Grieskirchen war es dagegen klarerweise ein Rückschlag, der Abstand nach vorne ist jetzt sehr groß. Das Leben geht weiter."


SV Zebau Bad Ischl - SK Vorwärts Steyr 0:2
"Ein Vorwärts-Sieg in Bad Ischl war zu erwarten. Die Kensy-Elf hat nun wieder die Tabellenführung inne, lacht vom Platz an der Sonne herunter. Das gefällt ihnen sicher, jetzt müssen sie zusehen, dass das auch so bis zum Ende der Herbstsaison bleibt. Bei Bad Ischl fällt auf, dass die Mannschaft zuletzt sehr wenige Tore gemacht hat. Durkovic ist etwas untergetaucht, mit ihm auch der Rest der Mannschaft. Natürlich ist es schwer, einen Spagat zwischen Defensive und Offensive zu schaffen. Investiert man ins Defensivspiel, bleiben die Tore aus. Spielt man offensiv, kassiert man hinten mehr Gegentreffer. Das müssen sie nun wieder besser hinbekommen."


UFC Gemüseregion Eferding - SV Hennerbichler Freistadt 3:1
"Da sah man wieder, was alles eine Rolle im Fußball spielt. Ganz wichtig ist das Glück. Die Petkov-Elf hatte eben das Glück, dass am Freitag Nebel aufgekommen war. Wäre das nicht passiert, hätte Freistadt dieses Match nicht verloren. So aber sah Eferding, dass man gegen Freistadt nur bestehen kann, wenn man alles aus sich herausholt, bis zum Umfallen kämpft. Bei Freistadt könnte dagegen eine ungewollte Lockerheit aufgekommen sein, denn man hat ja geführt. Das haben die Spieler nicht absichtlich gemacht, aber so etwas setzt sich einfach im Kopf vor. Es gibt also Dinge, gegen die man auch als Trainer keine Chance hat. Für Freistadt ist das aber kein Beinbruch, sie haben schon genügend Punkte auf dem Konto. Eferding hatte die Zähler dagegen bitter nötig, das gibt Auftrieb, man hat wieder das ein oder andere Team hinter sich stehen."


Kabashi's Fazit

"Dietach hat die Liga wieder spannend gemacht, zumindest im unteren Bereich der Tabelle. Für alle Fans und Beobachter ist das eine tolle Sache, denn so bleibt es wirklich in allen Bereichen spannend. Ganz oben steht Steyr, sie sind auch mein Tipp auf den Herbstmeistertitel, haben jetz noch zwei Heimspiele. Der große Vorteil der Kensy-Elf ist auch, dass Mannschaften wie Grieskirchen und Wels schon weit zurück liegen. Diese Teams hätten gefährlich werden können, bei Donau und Edelweiß bin ich nicht sicher, ob man so einen langen Atem hat, um mit Vorwärts mitzuhalten."



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Milan Vidovic